Das Recht sind sie: die USA

Isabella Klais / Tanuki / Aufbruch - Wir für Deutschland!

Wider Erwarten stößt man doch noch vereinzelt auf Früchte guter journalistischer Arbeit. Diese fallen umso mehr auf, als sie sich deutlich von den Auswüchsen der Systempropaganda unterscheiden.
Dazu zählt definitiv der Kommentar von Malte Lehming im Tagesspiegel zu den Angriffen auf eine saudi-arabische Erdölraffinerie. Er läßt nur dort eine Schwäche erkennen, wo er eine Täterschaft des Iran im Wege der asymmetrischen Kriegsführung annimmt, dafür aber Beweise schuldig bleibt. Auch kritische Autoren gehen den USA noch auf den Leim.

Die Argumentationslinie der USA, wonach in Ermangelung von Beweisen für eine Täterschaft des Jemen, bzw. der Huthi-Rebellen, nur der Iran dafür in Frage komme, ist an Erbärmlichkeit kaum zu übertreffen.
Dann wollen wir doch keine Variante möglicher Abläufe außer Acht lassen.
Wie wäre es also mit einer Art 9/11-Inszenierung? Seinerzeit hatte Saudi-Arabien den Angriff auf das World Trade Center durchgeführt. Daß dies nicht auf Veranlassung der USA erfolgt sein könnte, glauben inzwischen nur noch sehr schlichte Geister. In der Folge gelang es den USA, maßgeblichen Einfluß auf den Umbau der Sicherheitsarchitektur in weiten Teilen der Welt nach ihren Vorgaben zu nehmen, mit allen sich daraus für die USA ergebenden Vorteilen.
Jetzt heißt das US-Ziel: Regimewechsel im Iran. Läge es da nicht nahe, daß auf Geheiß der USA die Raffinerie angegriffen wurde mit dem Einverständnis der Saudis, denen die Eliminierung ihres Erzfeindes sicher einen Preis wert wäre?
Für diese Theorie spräche immerhin die Interessenlage der USA und Saudi-Arabiens. Auch für einschlägige Schurkenstücke sind beide hinlänglich bekannt, sodaß ihnen ein derart manipulatives Vorgehen nicht wesensfremd wäre.
Die USA haben sich hier selbst in eine Sackgasse manövriert, aus der sie ohne einen Befreiungsschlag kaum herausfinden werden. Um Gesichtswahrung geht es dabei noch nicht einmal, denn so viele Gesichter, wie die USA schon verloren haben in Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen, Syrien und diversen lateinamerikanischen Staaten, um nur einige Bespiele zu nennen, besaß noch nicht einmal Hydra. Ist der Ruf erst ruiniert, macht man so weiter, wie gehabt, beansprucht die Definitionshoheit über das Recht und schreibt sich das Drehbuch samt der Gesetze selbst.
Am Anfang steht bereits die Anmaßung, im Wege einer Art Besitzfortschreibung nur denjenigen den Besitz von Atomwaffen zu konzedieren, die über solche verfügen. Gibt es eine Art Naturgesetz, wonach nur einige dazu auserwählt sind? Wer hat die Befugnis festzulegen, wer diese sind? Woher leiten die USA das Recht ab, anzunehmen, daß ihnen diese Rolle zustünde?
Einmal mehr geht es um den Griff der USA nach Rohstoffen und um die strategische geopolitische Positionierung. Wie man von ihrem Pakt mit den Saudis ableiten kann, spielen Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie für die USA keinerlei Rolle, denn ihr Bundesgenosse tritt alle diese Werte auf eine Art mit Füßen, die ihresgleichen sucht. Dabei kann der Iran nicht auch nur annähernd mithalten. Auch zu Terroristen unterhalten die USA eine unverkennbare Affinität. Viele dieser Verbrecher wurden von den USA höchstselbst dereinst als Instrumente asymmetrischer Kriegsführung ins Leben gerufen - in Kooperation mit dem global größten Terrorpaten Saudi-Arabien. Erst als sie aus dem Ruder liefen, wurden sie halbherzig bekämpft. Verhandlungen der USA mit den Taliban und die Kooperation in Syrien mit PKK-nahen Kräften, während die PKK als Terrorgruppe durch die USA gelistet ist, lassen die Fassade bedenklich bröseln.

Eine Perfidie ganz eigener Art leisten sich die USA in einem Beitrag in „Foreign Policy“, wo es wörtlich heißt: „Durch die Bestechung der Türkei, um syrische Flüchtlinge außer Sichtweite zu halten, ist es der Europäischen Union gelungen, das Leiden der Syrer außer Acht zu lassen. Der Westen scheint mehr vom Gespenst des Flüchtlings als vom Leid der Kinder heimgesucht zu werden. Um diese Apathie zu überwinden, müssen die Syrer den einzigen Hebel einsetzen, der ihnen zur Verfügung steht: die Drohung, erneut nach Europa zu fliehen.“

Unser Freund Tanuki kommentiert das so:

„Chuzpe ist z.B., wenn ein überführter Elternmörder vor Gericht mildernde Umstände einfordert, weil er ja schließlich Vollwaise ist.
Genau diese Haltung legt die deutsche Ausgabe der Zeitschrift Foreign Policy an den Tag, wenn sie die Abfolge von Ursache und Wirkung auf den Kopf stellt und so ihrem Publikum ein X für ein U vormacht.
„Adding insult to injury“ nennt man derlei im Verursacherland!
Angesichts der vom Auftraggeber dieser Äußerungen auch in dieser Region verübten Menschheitsverbrechen, die mangels Kläger und Tribunal keinen Richter (i.S. von Nürnberg) finden werden, leistet sich Foreign Policy hier ein journalistisches Bubenstück der zynischen Art.“

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nach-den-angriffen-auf-ölraffinerien-in-saudia-arabien-trump-fällt-in-die-selbst-gegrabene-grube/ar-AAHnoNx?MSCC=1568654548&ocid=spartandhp
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/500092
bfa1c785f82f7355063b7abbbf0fe70d.png

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