Holzschale drechseln

Heute möchte ich euch zeigen wie ich auf meiner Wippdrehbank eine Holzschale aus Lindenholz gedrechselt habe.

Zunächst habe ich einen ca. 25 cm breiten Stamm von ca. 40 cm Durchmesser mit einem Spaltmesser in der Mitte geteilt:

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...dann habe ich die Ecken des halbierten Stammes abgehackt sodass von vorn gesehen ein Viereck entsteht

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...danach mit dem Zirkel den gewünschten Durchmesser der Schale angezeichnet und zur besseren Sichtbarkeit mit dem Edding nachgezogen.

Nun kommt eine etwas mühsame Arbeit. Die Kanten müssen mit der Axt nach und nach abgeschlagen werden um den Schalenrohling möglichst Rund zu bekommen. Je weniger Unebenheiten umso leichter wird später das Bearbeiten auf der Drechselbank!

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...geschafft, nun noch ein Loch in die Mitte des Schalenrohlings für den sogenannten "Dorn" bohren. Das ist das Teil um das später das Seil der Wippdrehbank gewickelt wird, damit sich das Werkstück auch drehen kann.

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Nachdem man den Dorn eingeschlagen hat sieht das ganze aus wie ein großer Holzpilz. Nun wird das Werkstück in die Drechselbank gepannt und es kann losgehen.

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...so sieht die Schale nach dem ersten Drechseldurchgang von außen aus. Meistens folgen danach noch mehrere "Anschliffe" um die gewünschte Form zu erreichen.

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Hat man die gewünschte Form hergestellt, wird das Werkstück gedreht und man beginnt mit dem Aushöhlen.

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Langsam nimmt die Schale Gestalt an und erinnert zunächst an eine Guglhupfform. Der Zapfen in der Mitte sollte bis zum Schluss relativ dick bleiben, sodass er nicht wegbricht. Ist die Schale in die gewünschte Form gebracht worden, wollen wir aber genau das, der Zapfen wird am Schalenboden so dünn wie möglich gedrechselt, um ihn am Ende einfach herausbrechen zu können.

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Als letzten Arbeitschritt muss man noch die kleinen Holzreste an der Innen- und Außenseite der Schale wegschnitzen.

Da man auf einer Wippdrehbank nur Grünholz, also frisches noch nasses Holz, bearbeiten kann, muss die Schale nun noch trocknen. Dabei schwindet das Holz je nach Art unterschiedlich stark, sodass man am Ende eine eher ovale Schale bekommt. Mir gefällt das ganz gut, da die Schale so viel lebendiger wirkt. Ist die Schale dann trocken kann man sie wenn man möchte noch einmal beschleifen und je nach Verwendungszweck einölen. Dadurch bringt man sie übrigens nochmal richtig zum Leuchten. :-)

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...sorry für die teilweise etwas unscharfen Bilder!

@originalworks

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