Heute möchte ich euch zeigen wie ich eine Schlagschnur hergestellt habe. Die Idee bekam ich durch einen meiner Lieblings Youtuber in Sachen Holzbearbeitung: „Mr. Chickadee“. Ich habe sein Video gesehen und dachte mir sofort: „Das wird mein nächstes Projekt“. Das will ich euch nun nicht länger vorenthalten.
Eine Schlagschnur ist ein Hilfsmittel welches beispielsweise im Zimmermanns Handwerk verwendet wird um lange Holzbretter oder Balken besser markieren zu können um anschließend an der Markierung entlang zu Sägen oder diese als Grenzlinie zu nutzen wenn man einen Baumstamm mit der Axt zu einem Balken schlägt. Dazu wird eine Schnur mit Kreide oder Tinte eingefärbt und über das Werkstück gespannt. Zieht man nun die Schnur vom Werkstück weg und lässt sie darauf "schlagen", färbt die Kreide bzw. die Tinte das Werkstück ein.
Und los geht´s!
Als erstes drechselte ich mir aus einem dicken Birkenstück einen Rolle die als Aufnahme für die Schnur dienen sollte.
Dann nahm ich mir ein dickes getrocknetes Brett - ebenfalls Birke - und zeichnete die spätere Form der Schlagschnur grob auf. Sie sollte nach dem Beispiel im Video die Form eines Fisches bekommen.
Als nächstes brauchte der Fisch ein Loch für die Rolle. Ich zeichnete wieder die entsprechende Größe an, wählte den geeigneten Bohrer, und bohrte zunächst 3 Löcher.
Dann stanzte ich das restliche Holz mit dem Stemmeisen aus. Dabei brach mir leider ein recht großes Stück Holz ab, also zeichnete ich nochmal eine neue Endform an und fing an diese nach und nach heraus zu schnitzen.
Dann bohrte ich noch eine Vertiefung für die Schlagschnurkreide. Hierdurch wird später die Schnur gezogen und mit farbiger Kreide benetzt. Das Restholz arbeitete ich auch hier wieder mit dem Stemmeisen heraus.
Nun begann ich damit die äußere Form des Fisches zu Vollenden...
...und bohrte in die Rückseite ein Loch um hier später die Rolle befestigen zu können.
Als Befestigung diente ein geschnitzter Holzdübel – auch wieder Birke – welchen ich in der Mitte etwas schmaler schnitzte, damit die Rolle sich später gut dreht.
Dann bohrte ich noch zwei kleine Löcher durch die Innenseite und durch das Maul des Fisches, und fädelte die Schnur hindurch.
Als nächstes setzte ich die Rolle ein und drückte den Holzdübel durch die vorbereiteten Löcher.
Jetzt war der Schlagschnurfisch fast fertig. Ich schnitzte mir aus einem kleinen Stück Holzverschnitt noch einen weiteren kleinen Fisch, mit dem man später die Schlagschnur am Werkstück befestigen kann. In diesen schlug ich einen Nagel, den ich absägte und mit einer Feile anspitzte.
In die Vertiefung füllte ich nun die Kreide und deckte sie mit einem kleinen Stoffrest ab.
Fertig war die Schlagschnur.
Ich probierte sie gleich mal an einem alten Brett aus...
...und war glücklich das es funktionierte! :-)