Gedankenschnipsel (Ukraine, @zuerich, Diskussionen)

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Hallo @zuerich, @leroy.linientreu, @mundharmonika, @stehaller und alle anderen!

Diskussionen zu politischen Themen sind fast nie zielführend in dem Sinne, dass Person A signifikante Teile der Positionen von Person B übernimmt und umgekehrt.

Eigentlich geht es dabei zunächst um Fakten und erst in zweiter Linie um Bewertungen. Leider werden Fakten, die die Gegenseite anführt, gerne bestritten. Hierfür wird die Glaubwürdigkeit der Quellen in Abrede gestellt.

Beispiel Ukraine-Krieg:
Westliche Quellen berichten vorwiegend über große Verluste der russischen Armee und von Demonstrationen gegen "Putins" Krieg in Russland. Russische Quellen berichten in etwa das Gegenteil. Fakt ist, dass bedauerlicherweise auf beiden Seiten Soldaten sterben, unabhängig von der Quantifizierung.

Wer einseitig westliche Quellen rezitiert, wird von mir als "Mainstream-Sprechpuppe" bezeichnet.
Meine Definition dafür lautet:

Mensch, dessen Äußerungen zu einem bestimmten Thema sich größtenteils mit Publikationen der Mainstreammedien decken. Hierdurch wird kein Mehrwert für einen sinnstiftenden Diskurs generiert.
Es handelt sich übrigens nicht um eine wertende, sondern um eine beschreibende Definition.

Ich bemühe mich stets , "ad-hominem"-Angriffe zu unterlassen.

Ebenso sollte jeglicher "Whataboutism" vermieden werden, z.B.

Ich bin mir sicher, dass man im Internet Quellen (Russia Today, Rubikon, etc. 🙈) dazu findet. Man findet auch die Protokolle der Weisen von Zion, Holocaustleugnung, usw. An Quellen gibt es keine Knappheit, aber an der Fähigkeit, seriöse Quellen von Bullshit zu unterscheiden.

Mit diesem Satz baut unser verehrter Schweizer Kollege @zuerich eine inhaltliche Kontaktschuld auf. Wer also Russia Today als Quelle zitiert, gerät automatisch in den dringenden Verdacht, ein Holocaustleugner zu sein.

Jede Quelle kann Richtiges und Falsches hervorbringen. Heutzutage können mit Leichtigkeit Bilder und auch Videoschnipsel erzeugt werden, die durch ihren visuellen Eindruck Wahrheit vortäuschen. Ich bin auch schon oft auf derartige Tricks hereingefallen. Ein zerstörter ukrainischer Panzer wird mit Bildbearbeitung schnell mit einem "Z" beschriftet und schon entsteht ein zerstörter russischer Panzer vor dem ungeübten Auge des Betrachters.

Das führt mich zu der Frage:

"Was wissen wir wirklich?"

Um für sich selbst eine verlässlichere Klarheit zu gewinnen, müsste man ins Kriegsgebiet fahren, das Geschehen beobachten und mit den betroffenen Menschen sprechen.

Alle sogenannten Kriegsberichterstatter sind lediglich subjektive Quellen, die oft mehr ihrem Auftraggeber als der Wahrheit verpflichtet sind.

Mit der kategorischen Verneinung aller Quellen, die eine abweichende Sicht auf die Geschehnisse zeichnen, verlässt meines Erachtens Meister @zuerich den Boden ernsthafter Wahrheitssuche. Beispielsweise ist der achtjährige, kontinuierliche Beschuss von Häusern und Straßen von Donezk ohne militärische Relevanz durch die ukrainische Armee von ihren Stellungen in Andiivka aus hinreichend belegt. Tausende Zivilisten sind dabei ums Leben gekommen. Ich habe vor Kurzem persönlich mit einem aus Donezk stammenden Ukrainer gesprochen, dessen Eltern in dieser Stadt leben und ihm regelmäßig davon berichten.

Und damit bin ich beim letzten Punkt meiner kurzen Intervention: Wenn belegte Fakten nicht negiert werden können, werden sie in der Diskussion einfach ignoriert.

Das größte Grauen für die Menschheit ist der Krieg. Wer aber meint, dass der Krieg erst mit dem ersten Schuss beginnt, hat aus der Geschichte nichts gelernt.

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