Begebenheiten in Hermagor Teil 2: Japanische Gurken

Aus meinen umfangreichen Erzählungen, Anekdoten und Reiseberichten will ich heute etwas Heiteres zum Besten geben.

Von Herrn Holler, einem etwas schrulligen Mann, habe ich bereits eine Episode gepostet. Er lebte vor etlichen Jahren in Hermagor und war allseits bekannt. Die Nachbarn kannten seine Eigenheiten und erlaubten sich manch Späßchen mit ihm.
Es war wieder einmal Frühling und Herr Holler ging daran, sein Gärtlein zu bestellen. Die Vorarbeiten waren getätigt und das Pflanzen wurde in Angriff genommen. Die gefürchteten Eismänner waren längst vorüber, der Boden locker und nicht mehr kalt, sodass sich Herr Holler entschloss, die Gurkensamen in die Erde zu legen. Gewissenhaft, wie er war, setzte er zu jedem Häufchen, in dem die Gurkensamen verborgen waren, ein Hölzchen. Zufrieden mit seiner Arbeit eilte er heimwärts. Der Garten war nur gepachtet und lag etwas abseits.

Der Nachbar sah Herrn Holler mit Gartengeräten nach Hause kommen und fragte scheinheilig:„Haben Sie etwa schon im Garten gearbeitet?“ „Freilich, freilich, es ist längst Zeit, die Gurken zu setzen. heißt es doch: Johannes in der Pforten setzt man die Gurken. Das habe ich heute gemacht." „So,so“, meinte der Nachbar, „die werden bald wachsen.“

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Nach diesem Gespräch begab sich der Nachbar zu der vielwissenden Frau Festner und berichtete dieser, dass der Herr Holler heute Gurkensamen gelegt hat. Da müssen wir etwas unternehmen, war die allgemeine Meinung. „Ich habe gute Kürbissamen, die könnte man gegen die Gurkensamen austauschen.“ Gesagt, getan. Durch die Markierung mit den Hölzchen waren die Samen leicht zu finden.

Nach einigen Wochen staunte Herr Holler über die kräftigen Ranken seiner Gurken. Der Nachbar hatte aufmerksam beobachtet, dass Herr Holler wieder in seinem Garten gewesen war. Er erkundigte sich :„Wachsen die Gurken schon?“ „Ach was“, erwiderte der bestürzte Herr Holler,„ich kenn mich nicht aus. Die Ranken sind so kräftig und die Blätter werden so groß. Ich weiß nicht, welchen Samen ich da gekauft habe. „Aber, aber Herr Holler, das sind gewiß japanische Gurken.“ Damit gab sich Herr Holler zufrieden.

Doch nach einiger Zeit wurde die „Lumperei“ offeenkundig. Da wuchsen keine Gurken heran sondern ganz gewöhnliche Kürbisse.
Für dieses Jahr musste Herr Holler auf die Gurkenernte verzichten.
Der Verdacht, dass ihm die Nachbarn einen Streich gespielt hatten, bestätigte sich. Herr Holler nahm es gelassen hin, war doch kein allzu großer Schaden entstanden. Seine Frau Kathi verarbeitete die Kürbisse mit verschiedenen Rezepten zu guten Speisen.

Jetzt kann man im Supermarkt verschiedene Speisekürbis - Sorten und Gurkensorten kaufen und zu köstlichen Speisen verarbeiten. Sogar in Mehlspeisen finden sie Verwendung.

Die Steirer und die Burgenländer schätzen seit jeher die Kürbiskerne und das Kürbisöl, welches man aus den Kernen herstellt.
Beide Produkte werden in unserem Sprachraum fast überall hochgeschätzt, sind sie doch als Delikatessen bekannt und wirken auch gesundheitsfördernd.

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