Hirn statt Hysterie

Von Boris T. Kaiser

Georg Restle, Redaktionsleiter des ARD-Magazins Monitor, twitterte kürzlich: „Noch nie habe ich so viel Haß auf Medien erlebt wie an diesem Wochenende in Chemnitz.“ Restles Tweet paßt wie die Faust aufs Auge zu mindestens einer der Bands, die beim Chemnitzer „Gegen den Haß“ -Konzert auf der Bühne standen. Beim Auftritt der Berliner Hip-Hop-Formation „K.I.Z“ dröhnte es aus den Lautsprechern: „Ich ramm die Messerklinge in die Journalisten-Fresse!“

Natürlich empörte sich der ARD-Journalist mit seinem Tweet nicht über die angereisten Rapper, sondern über Chemnitzer Rechtsradikale, von denen er und sein Team angegriffen worden seien. Der Tweet paßte ins Bild, das viele Medien schon Wochen vor dem Konzert von der Chemnitzer Bevölkerung zeichneten und das letztendlich überhaupt erst dazu führte, daß das Konzert stattfand. Auch im Rahmen ihrer Berichterstattung zum #WirSindMehr-Konzert hörte und las man immer wieder vom Haß der ansässigen Bevölkerung auf die Medien.

Vergewaltigungsphantasien gegen Eva Herman

An der „Messerklinge“ in der „Journalistenfresse“ störten sich all die Journalisten, die sonst schon beim Begriff „Lügenpresse“ Streßpickel bekommen, offenbar nicht. Zumindest haben die meisten davon nichts erwähnt in ihren Lobeshymnen auf das „friedliche Gratis-Konzert“. Vielleicht haben sie es auch schlicht überhört, weil sie bereits betäubt waren von dem berauschenden Gefühl, die Guten, und vor allem, in der Mehrheit zu sein.

Sollte dem so gewesen sein, hätten sie noch so einige andere Perlen aus dem Repertoire der selbsternannten „Kannibalen in Zivil“ verpaßt. Der ehemaligen Tagesschau-Sprecherin Eva Herman hatten sie folgende Zeilen gewidmet:

„Eva Herman sieht mich, denkt sich: ‚Was‘n Deutscher!‘/Und ich gebe ihr von hinten wie ein Staffelläufer/Ich fick sie grün und blau, wie mein kunterbuntes Haus/Nich alles was man oben reinsteckt, kommt unten wieder raus.“

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https://jungefreiheit.de/debatte/kommentar/2018/hirn-statt-hysterie1/

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