Fun with Finances - auf Holländisch natürlich!

piggy-bank-2889042_640.jpg
Wenn het spaarvarken zur belasting wird - oder so. Bild: Pixabay / QuinceMedia

Stresstest!

Alljährlich im März und April unterzieht sich die gesamte niederländische Bevölkerung einer besonderen Belastungsprobe: Es ist Zeit für die Steuererklärung

Eines der treffendsten Wörter im Holländischen…

… wenn nicht das treffendste überhaupt, ist das Wort „belasting“. Alle im deutschsprachigen Raum verstehen sofort, dass es dabei um etwas Belastendes geht, was auch der Grundbedeutung dieses Wortes entspricht. Doch im Niederländischen ist belasting noch viel direkter konnotiert – es bezeichnet nämlich auch die Steuern und Abgaben, die allfällig zu entrichten sind und die allesamt auf die eine oder andere Weise eine Belastung darstellen – eine finanzielle für die einen, eine bürokratische für die anderen. Und da per 1. Mai das ganze Königreich der Niederlande ihre Einkommens- und Vermögenssteuererklärung abgeben muss (belastingaangifte doen) - und sogar den Steuerbescheid noch vor dem Sommer bekommt, wenn man vor 1. April einreicht! - heißt der März auch liebevoll belastingmaand (Steuermonat).

Das dazugehörige Finanzamt heißt - mindestens genauso treffend – belastingdienst. Ein mit gespaltenen Meinungen bedachtes Völkchen, das einerseits die Krötenwanderung facilitiert, einem andererseits bei Fragen rund um die Steuererklärung mit Rat und Tat (via das „belastingtelefoon“, die direkte Hotline) zur Seite steht und damit sicher auch schon dem einen oder anderen geholfen hat, ein paar Kröten zurückwandern zu lassen.

„Lustiger können wir’s nicht machen…

… einfacher schon!“ lautet seit Jahren die Devise des Belastingdienstes. Und tatsächlich hat man es in den letzten Jahren einfacher gemacht – statt einem Desktopprogramm, das genau 1 Saison lang funktionierte, gibt es nun ein übersichtliches Online-Formular, das jeder, der des Lesens und Rechnens einigermaßen mächtig ist, ausfüllen kann. Wer sich das nicht zutraut, auf den warten schon die belastingadviseurs (Steuerberater und Buchhalter, die einem – selbstverständlich gegen einen nicht zu kleinen Obolus – das Ausfüllen des besagten Formulars abnehmen, wenn man ihnen die dazugehörigen Unterlagen zusammensucht, was in Wirklichkeit der schwierigste Teil an dem ganzen Prozedere ist).

Natürlich hat sich dieses ursprüngliche Werbemotto längst zum geflügelten Wort gewandelt und nun sagen die Niederländer jedes Mal, wenn es eine Tarifänderung oder eine Steuererhöhung gibt: „Lustiger können sie’s nicht machen!“

Nicht nur Steuern sind belastend!

Nein, die Niederländer haben erkannt, dass es auch die Kinder und Studenten schwer haben – und deswegen bezeichnet das Wort studiebelasting nicht etwa Studiengebühren (die heißen gemeinhin lesgeld, also Geld, das man für Unterrichtsstunden ausgibt oder studiekosten), sondern die Zeit, die man (üblicherweise pro Woche) in eine Ausbildung investieren muss um danach gut opgeleid zu sein. Und die Belastung geht das ganze Schuljahr durch. Mit etwas Glück verdient man danach aber gut genug um belasting bezahlen zu können. Und dann ist innerhalb von einem Monat jedes Jahr Ruhe… so zumindest die allgemeine Theorie.

Lektion des Tages:

Belastungen lauern überall. Vor allem im März. Und in der Schule. Und wenn man den Steuerbescheid dann bekommt und bezahlen „darf“.

NiederländischDeutsch
Leuker kunnen we het niet maken!Lustiger können wir’s nicht machen!
… makkelijker wel!… einfacher schon!
de belastingdie Belastung, die Steuer, die Abgabe
de belastingdienstdas Finanzamt
inkomstenbelastingEinkommenssteuer
Ik moet belastingaangifte doen.Ich muss meine Steuererklärung machen.
Maart is de belastingmaand.März ist der Steuermonat.
Mijn belastingadviseur is peperduur.Mein Steuerberater ist sauteuer.
Mijn studiebelasting is 20 uur per week.Mein Lernpensum liegt bei 20 Wochenstunden.
Ik ga een nieuwe opleiding volgen!Ich mache eine neue Ausbildung!
Ik moet veel lesgeld betalen.Ich muss hohe Ausbildungsgebühren bezahlen.
het spaarvarkendas Sparschwein
opgeleidausgebildet
H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now