Hallo zusammen
Heute war Tag des offenen Denkmals, und ich hatte gestern schon die Idee 💡 irgendwo hin zu fahren , und hab deshalb Dr Google gefragt wo was im Umkreis von 50 km was wäre
Einige Orte hat schon das Radio in den Tagen zuvor erwähnt aber sicher ist sicher,und einer der ersten Anzeigen war das Grenzmuseum in Sorge im Oberharz...Volltreffer
Ich schaute mir zwar noch 50 andere Orte bei Google an und hab meiner großen Tochter gleich mal ein paar Vorschläge geschickt, welche in Halle Saale sind, sie gammelte liebwr den ganzen Sonntag
Tja das Grenzmuseum nistete sich so in meinem Hirn ein, und nach einem groĂźen FrĂĽhstĂĽck ging es los, da ich eine rundreise geplant hatte, ging es erstmal nach Ilsenburg zur alten Brauerei, auch ein sehr guter Beginn
Aber die alte Grenze zoeht tatsächlich, ab hoch in den Harz, Auto am Bahnhof der Schmalspurbahn abgestellt und los ging es, die Faltmappe aus dem Info Stand genommen und den Weg gecheckt
Warum, es gibt hier den sogenannten Weg der Erinnerung , er fĂĽhrt vom Bahnhof zur alten Grenzkaserne den Kolonnenweg entlang zum ehemaligen Todesstreifen zu Bunkeranlagen und WachtĂĽrmen
Der original Weg beginnt am alten originalen Zugangstor zu dem Wachturm, ich wollte den Weg aber im umgekehrten Weg gehen, ca 6 km Rundweg
Bei nun 30 grad Celsius ging es los, durch den jahrelangen Waldsterben im Harz kaum im Schatten aber es war tatsächlich gut aus zu halten, außer einem blsen Anstieg so ziemlich in der Mitte
Die Kaserne, ein typisch grauer Betonklotz mit ner Info Tafel war zum Einstieg nicht schlecht, ca 150 Grenzsoldaten versahen hier Dienst in ständiger Alarmbereitschaft, der weiiteste Wachturm stand 50 m vor dem ersten westdeutschem Haus vor Hohe Geiß..man konnte quasi dem Nachbarn auf den Teller schauen
Der Kolonnenweg führte dann nach ca 3 km zu dem Grenzstreifen , das sogenannte tote Land, an der breitesten Stelle 100 m freie Sicht , einige Erinnerungs Steine und Stelen häuften sich, vor dem Wachturm die Stele der Männer welche beim Fluchtversuch in diesem Abschnitt ihr Leben ließen, dwr letzte 1984 ein russischer Soldat..Gänsehaut..RIP
Am Wachturm hatte der Förderverein eine kleine Imbissstation eingerichtet, Bratwurst und kalte Getränke, dazu Karten und Bilder zum Erwerb ,die Einnahmen dienen dem Erhalt dieser Anlagen..bei 1 Euro für jedes Getränk Wurst oder Foto geb ich gerne mehr
Ich war ja nun 14 Jahre bei dwr Bundeswehr, und auf dem Balkan sowie in Afghanistan, aber hier wurde es mir doch nicht einerlei
Fotos mit den Sprengminen am Zaun, böse sehr sogar, Erinnerungen an meine Jugend, die ich in dem Ostteil des Landes erlebte mit dem bei uns praktizierten Wehrunterricht, wo wir militärisch gedrillt wurden mit 14 ..15 Jahren
Der Weg der Erinnerung bringt tatsächlich den Besucher dazu nachzudenken sich zu erinnern, einer meiner Gedanken , diese Vergangenheit kennt heute kaum noch ein Schüler
Nach dem Turm kam noch eine Strecke von ca einem Kilometer, und ich sah ein Stück neuer Realität im ehemaligen Grenzgebiet
Das Harzer Rote Höhenvieh, 1990 gab es gerade mal einige 100 Rinder, wurden wieder gezielt gezüchtet und der Bestand ist mehr als gesund, sehr schön
Ja es war wirklich ein super Sonntag, geschichtlich, natürlich, informativ und ich stelle wieder mal fest, es gibt so viele Orte in meiner Nähe, welche ich noch nie sah,....die Teilung Deutschlands und die reale Betrachtung dieser Zeit besonders in der Jetztzeit fehlt mir persönlich in so vielen Themen, siehe Wahl letzten Sonntag, der Osten ist nicht rechts, er ist nur ganz anders entwickelt, 40 Jahre DDR mit den dazu gehörigen Repressalien und Regeln des herrschenden Regimes hat die Menschen geprägt, und das gilt immer noch
Mich hat heute vieles beschäftigt, die Situation im Osten mit den Menschen im Sperrgebiet , die Soldaten im Dienst der Grenztruppen, eigenw Erinnerungen
In diesem Sinne ...schwere Gedanken zum Sonntag abend, aber ich hab mich mit einer tollen Filetpfanne belohnt