Weniger ist mehr - Wolf Schneider

Vergangene Woche bin ich auf den Essay "Überleben in der Wortlawine" von Wolf Schneider im Weserkurier gestoßen. Dieser lohnt sich, verbreitet zu werden:

http://www.weser-kurier.de/bremen/bremen-kultur_artikel,-Ueberleben-in-der-wortlawine-_arid,1609850.html

Wolf Schneider hat sich ein Leben lang für einen guten Stil im deutschen Sprachgebrauch eingesetzt und viele Bücher hierzu geschrieben. Dieses Thema kann sehr sehr trocken sein. Ist es aber nicht, wenn Wolf Schneider darüber schreibt! So amüsant kann Dazulernen sein! Legendär sind auch seine Moderationen in der der NDR Talkshow!

In seinem Essay geht es darum, dass sich die Schreiblust (z.B. in Blogs...?) im Gegensatz zur Leselust vervielfacht hat. In früheren Zeiten habe man seine Wörter/Texte wohlbedachter (und somit tiefsinniger?) ausgewählt, da die Schreibutensilien knapper waren (Ton, Papyrus...). Bis vor einigen Jahren habe man immerhin noch eine Briefmarke kaufen müssen.

Je unbedachter und länger die Texte, desto größer ist die Last beim Leser. Hier sind seine 4 Vorschläge für bessere Texte. Für mich auf jeden Fall bedenkenswert, für Euch vielleicht auch?

Wolf Schneiders Ratschläge:

  1. Schreibt viel seltener. Haltet euch an den grandiosen Satz des Arthur Schopenhauer: Was ist die erste Regel des guten Stils? „Dass man etwas zu sagen habe – oh, damit kommt man weit!“

  2. Schreibt viel kürzer – im Geist des brillanten Wiener Essayisten Alfred Polgar: „Ich bemühe mich konsequent, aus hundert Zeilen zehn zu machen.“

  3. Beherzigt, dass der Leser einer ist, der umworben sein will: durch Lebendigkeit, durch Verblüffung – und durch Wörter mit Saft! Tod also allen Mode- und Imponiervokabeln, der Entrepreneurship, dem Lifehack und dem Paradigmenwechsel.

  4. Lest euren Text noch mal, ehe ihr ihn sendet – mit der Chance, ihn zu verbessern oder ihn zu vergessen.20170613_205713-01.jpeg

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