Zu wenig Geld: IG-Metall-Betriebsrat wechselt ins Management


Warnstreik der IG Metall in Witten 2012. Foto: Frank Vincentz (Own work), CC BY-SA 3.0, Wikimedia Commons

So geht es also zu, bei der allmächtigen IG Metall: Einer ihrer hochrangigen Betriebsräte wechselt die Seiten, mitten in den beginnenden Tarifauseinandersetzungen. Der Grund – so wird gemunkelt – ist der schnöde Mammon. Der Arbeiterverrat könnte sich als Rückenwind für patriotische unabhängige Kandidaten bei den kommenden Betriebsratswahlen erweisen.

VON MARTIN MÜLLER-MERTENS

Am 8. Januar hatte Thomas Zwiebler hingeworfen. Seit 2009 stand er an der Spitze des Betriebsrats von Volkswagen Nutzfahrzeuge (VWM), einer Sparte des VW-Konzerns mit knapp 16.000 Beschäftigten. „Überraschend“ sei die Demission erfolgt, kommentierte etwa die Hannoversche Allgemeine. Denn allgemein war davon ausgegangen worden, dass der 52-Jährige bei den kommenden Betriebsratswahlen im März erneut die Liste der IG Metall anführen werde. Als Grund für seinen Abgang nannte Zwiebler familiäre Gründe. „Ich fühle mich verpflichtet, hier auch in die Verantwortung zu gehen. Das lässt sich leider nicht mit meinem Amt als Betriebsratsvorsitzender und den damit verbundenen Pflichten vereinbaren“, wird er zitiert.

Ob dieser Grund zutrifft, ist wohl eine Frage der Interpretation. Zwiebler gehörte zu einer kleinen Elite der Betriebsräte, die nicht nach Tarif, sondern mit zusätzlichen Boni für sogenannte Erfolge bezahlt wurde. „Pro Jahr mit mehreren hunderttausend Euro“, will jedenfalls die Junge Welt erfahren haben. Es wird wohl etwas weniger gewesen sein, als bei VW-Gesamtbetriebsratschef Bernd Osterloh (ebenfalls IG Metall), dessen Jahreseinkommen nebst Boni in der Spitze bis zu 750.000 Euro betrug.

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