"Ice Girls - Pirouetten für Leonie!"//(10) Kapitel 4: Teil 2

iceGirls Cover1.png

...

"Hey Leo, träumst du?" Amanda fuchtelte mit ihrer Hand wild vor Leonies Nase hin und her.
"Wir müssen aussteigen. Oder willst du hier sitzen bleiben?"

Erschrocken stellte Leonie fest, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie schnell die Zeit vergangen war. Sie hatten die Schule bereits erreicht und mussten hier raus und auf den Bus zu Amanda warten.
Frau Behrens verabschiedete sie und ermahnte sie noch einmal zur Vorsicht. "Wir sehen uns dann am Montag Morgen in alter Frische. Und passt auf den Verkehr auf."
Damit waren die Mädchen entlassen.

Sie stiegen aus und hatten Glück, nur zwei Minuten später kam bereits der Bus in Richtung Amandas Zuhause. Sie konnten also beinahe ohne Verzögerung weiter fahren und als Amandas Haus endlich in Sicht war waren sie beide erschöpft, aber glücklich.

Das Eislaufen war anstrengender als sie vermutet hatten, jedoch hatte es sogar der nicht ganz so sportbegeisterten Amanda eine Menge Spaß gemacht.
Amanda nahm zwar seit Jahren Reitunterricht und tanzte in ihrer Freizeit Ballett, aber Dinge wie Leichtathletik, Ausdauersport oder Krafttraining waren ihr zuwider. Anders als Leonie, die gerne lange durch den Park joggte, hasste Amanda dieses, ihrer Meinung nach langweilige, Gelatsche.

Sie zog ihren Schlüssel aus der Hosentasche und schloss auf.
Irritiert stellte sie fest, dass die Tür nicht verriegelt war, sondern irgendjemand sie einfach nur ins Schloss hatte fallen lassen...
Wenn die Mutter das erfuhr, würde es wieder Ärger geben...

Im nächsten Moment hörten die Mädchen, wie Schritte von den Wänden des Flures wiederhallten. Offenbar war jemand zuhause, obwohl Amanda sich vollkommen sicher war, dass Baronin von Kupferstein noch unterwegs sein musste.

"Hey Mäuschen, hallo Leonie." Begrüßte Baron von Kupferstein sie stattdessen, als er die Tür erreicht hatte.
"Papa?!" Amanda sah ihn ungläubig an. "Meintest du nicht, du kommst erst in einigen Wochen zurück?"
Er lächelte verschmitzt und Amanda sprang glücklich in seine Arme. "Die Geschäfte gingen doch schneller als erwartet."
Lysander von Kupferstein hob Amanda in die Luft, drehte sich eine Runde mit ihr und setzte sie dann wieder auf dem Boden ab.

"Und Prinzessin? Was habt ihr beide heute noch so vor?"
Er strich sich eine schwarze Haarsträhne aus dem Gesicht und lehnte sich lässig gegen die Wand. Wieder einmal fiel Amanda auf, wie jung ihr Vater aussah.
Kein Wunder, dass er des öfteren Angebote von verschiedenen Modegeschäften bekam, mit der Bitte, doch einmal für eine neue Kollektion zu werben.

Bisher hatte Herr von Kupferstein jedoch immer höflich abgelehnt. Obwohl seine Frau ihn nur zu gern auf Werbepostern gesehen hätte.
Auch Leonie musste neidlos zugeben, dass der Vater ihrer besten Freundin keineswegs wie ein gewöhnlicher Papa aussah.
Obwohl ihre Eltern in etwa gleich alt waren, sah Baron von Kupferstein weitaus jünger aus, mit seinen schulterlangen, tiefschwarzen gewellten Haaren und den glänzenden, smaragdgrünen Augen. Seine Gesichtszüge waren fein, aber markant und verliehen ihm einen aristokratischen Ausdruck.

"Wir campen über das Wochenende im Garten von Leonie." Erzählte Amanda begeistert. "Eigentlich wollten wir nur meine Sachen holen und dann gleich zu Leo fahren."
Sie sah ihren Vater erwartend an. "Wieso? Hast du denn etwas vor mit uns?"
Wieder lächelte Lysander von Kupferstein geheimnisvoll. "Packt erstmal deine Sachen." Dann wandte er sich ab und ging zurück, ins riesige, edel eingerichtete Wohnzimmer.

Leonie und Amanda schlugen die andere Richtung ein. Sie liefen die Treppe hinauf zu Amandas Zimmer, in dem mal wieder ein heilloses Durcheinander herrschte.
Zwar verlangte Baronin von Kupferstein, dass Amanda ihr Zimmer mindestens einmal pro Woche aufräumte, aber es dauerte keine zwei Tage, dann sah es wieder genauso aus wie vor dem Aufräumen.

"Uff." Amanda stöhnte und fing an, ihre überall herumliegenden Kleidungsstücke einzusammeln. "Das nehm ich mit... Das nicht.."
Die Sachen, die mitkommen sollten, steckte sie in ihre Sporttasche. Die war groß genug, um alles, was man am Wochenende so brauchen würde, unterzubringen. Alles andere flog unbeachtet durch den Raum und landete in den verschiedensten Ecken.

Wieder einmal erstaunte es Leonie, wie Amanda sich in diesem Chaos zurechtfinden konnte. Unerwartet schnell hatte die beste Freundin ihre Sachen gepackt und stand mit prall gefüllter Tasche an der Tür.
"Kommst du Leo?"

Leonie verstand zwar nicht, weshalb Amanda so viele Sachen mitnehmen musste, immerhin campten sie ja nur über das Wochenende, aber sie war froh, dass es nicht so endlos lange gedauert hatte wie bei ihr, wenn sie für Klassenfahrten oder Reisen mit ihren Eltern packte.

Wenn es ums Wegfahren ging, war Leo sehr genau. Lieber packte sie ein T-Shirt mehr ein, als eines zu wenig. Zumal man ja vorher auch nie so genau sagen konnte, wie das Wetter denn nun werden würde...

Immer wenn sie eine Tasche packte, dauerte es sehr lange. Manchmal mehrere Stunden, da sie die Tasche nicht selten noch einmal komplett auspackte, weil sie dachte, etwas vergessen zu haben oder sich bezüglich einiger eingepackter Sachen nun doch nicht mehr ganz so sicher war und alles noch einmal umpacken wollte.

Vor dem letzten Urlaub musste sie ihre Reisetasche sogar 3 mal neu packen, weil sie ständig unzufrieden war mit dem, was sie zuerst ausgesucht hatte.

...


Zurück <-> Weiter


Kapitel 1
Teil 1
Teil 2
Kapitel 2
Teil 3
Teil 4
Teil 5
Kapitel 3
Teil 6
Teil 7
Teil 8
Kapitel 4
Teil 9
Teil 10
Teil 11
H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center