Wie alles begann!

So fing alles bei mir an: Mein Mann Marc und ich sind nun seit mehr als siebzehn Jahren zusammen. Wir lernten uns auf einer Veranstaltung in Bonn kennen.
Danach folgte sofort die Liebe im Schlepptau.
Seitdem gehen wir durch dick und dünn, durch Höhen und Tiefen. Ich brachte meine elfjährige Tochter Jana mit in die Beziehung.
Ich war früh Mutter geworden; war erst zwanzig als meine geistig behinderte Tochter Jana geboren wurde. Diese Herausforderung hielt Marc nicht davon ab, sich gemeinsam mit mir auf den Weg zu machen; einen Weg, den wir bis heute zusammen gehen.“ Ich danke dir, für deine innere Gelassenheit und Haltung. „
Damals hatte ich schon Probleme mit der Schilddrüse, die entfernt wurde. Offensichtlich war es kein Hashimoto. Aber wer weiß das schon mit Sicherheit? Die Probleme mit der Schilddrüse fingen während der Schwangerschaft an. Ein Kropf bildete sich in meinem Hals, den man während der Schwangerschaft nicht behandeln konnte.

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Ich sah aus, als hätte ich eine Apfelsine verschluckt und litt an starken Schluckbeschwerden. Nachts konnte ich nicht schlafen, rang nach Luft. Als Jana geboren worden war, untersuchte man meine Schilddrüse gründlich. Ich wurde operiert und bekam Schilddrüsen-Tabletten.
Unser Alltag war nicht einfach, trotzdem wagten wir es, nach zwei Monaten Beziehung zusammenzuziehen.
Während der Woche lebte Jana in einem Heim, doch an den Wochenenden teilten wir unser kleines Appartement von max. 27 m2 mit ihr. Eines Tages meldete sich die Heimleiterin wegen der Wohnverhältnisse.
Unsere Wohnung war klein, aber richtig gemütlich. Trotzdem machte ich mir Gedanken. Jana hatte kein eigenes Zimmer. Könnte es sein, dass sie nach dem Besuch der Heimleiterin nicht mehr zu uns kommen dürfte? Nur weil uns ein Zimmer fehlte? Der Tag des Besuchs rückte näher heran. Wir räumten auf, putzten, und alles war in bester Ordnung. Ich buk einen Kuchen und deckte den Tisch. Als es endlich klingelte, öffnete ich voller Aufregung die Tür, und wir standen zu viert in unserer kleinen Wohnung. Auf den 27m2 drängelten sich mit uns die Heimleiterin und ein Betreuer.
Mein Herz galoppierte wie wild gewordene Pferde. Würde alles gut gehen? Alle setzten sich an den Tisch, die Heimleiterin schaute sich um und sagte: „Sehr

schön haben Sie es hier. Was man aus einer kleinen
Wohnung alles machen kann.“
Sie hatte den Charme unseres Zuhauses gesehen. Ich atmete auf und entspannte mich. Die Last, die mir vorher die Luft genommen hatte, war verschwunden. Sie genossen die Zeit bei uns so sehr, dass sie erst spät am Abend die Heimreise antraten.
Wenige Tage später durfte meine Tochter wieder zu uns. Wir genossen zusammen zu sein, machten es uns gemütlich, schleckten Eis, spazierten in der Natur und ins Kino, um einen Film zu sehen.
Wenige Monate später, im Jahre 2002, fanden wir eine Zweizimmer Wohnung in einem Dorf außerhalb von Köln. Jana zog in ihr eigenes Zimmer. Das war mir wichtig. Nun hatte sie, wenn sie bei uns wohnte, einen Raum, in den sie sich zurückziehen konnte. Sie hatte ihr eigenes Reich, einen Rückzugsort.
Im Jahre 2003 wurde ich schwanger, doch leider verlor ich dieses Kind.
Noch drei Jahre vergingen bis ich wieder schwanger wurde, und diesmal verlief die Schwangerschaft ganz normal. Weil meine Schwangerschaften vorher viel problematischer gewesen waren, musste ich mir einige Untersuchungen gefallen lassen. Wegen meiner Rückenprobleme hatten wir uns von Anfang an für einen Kaiserschnitt entschieden.
An einem Montag, kam unsere kleine
Lena zur Welt. Ich lag in Narkose und erfuhr erst

später, dass Lena in einem Inkubator auf der Intensivstation für Neugeborene lag. Sie hatte bei der Geburt zu wenig Sauerstoff erhalten. Mir schossen Tränen in die Augen, als Marc mir ein Foto von ihr zeigte. Ich hatte nur einen Wunsch: Ich wollte zu ihr, sie halten, sie riechen, sie berühren. Aber ich konnte noch nicht zu ihr, sondern musste noch einen Tag warten, bis ich endlich aufstehen konnte. Die Stunden waren zäh wie Honig, aber ich war zu schwach und schläfrig, um sie zu sehen. Marc fuhr mich mit einem Rollstuhl zu Lena. Endlich konnte ich sie anfassen, riechen, an mich drücken und kurz in die Arme nehmen. Ich weinte. Was für ein Glück! So ein perfekter kleiner Mensch lag da in meinem Arm, und dieser Mensch gehörte zu mir.
So ein kleines süßes Päckchen hatte ich bekommen!
Ich war der glücklichste Mensch auf Erden. Meine
Hormone fuhren Achterbahn, so aufgeregt war ich. Wieder fühlte ich die gleiche Wärme und Liebe wie bei der Geburt von Jana, meines ersten Kindes.
Zwei Tage später durfte Lena die Intensivstadion verlassen. Sie kam zu mir aufs Zimmer. Kurz darauf verließen wir gemeinsam das Krankenhaus.
Jetzt war Leben in der Wohnung, und nach und nach fanden wir als Familie unseren eigenen Rhythmus. Wir genossen die gemeinsame Zeit, alles war perfekt, bis Lena eines Tages blau anlief. Sofort rasten wir ins Krankenhaus. Der Arzt, der Lena untersuchte, teilte uns mit, dass sie einen Herzfehler habe.

Fortsetzung folgt.

Fortsetzung folgt.

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