Vom Münsterland nach Andalusien
Immer wieder werde ich gefragt, ob ich von Beruf Tochter bin oder wie wir uns das leisten können in Spanien zu leben, wo doch die Arbeitslosigkeit so hoch ist und wir kaum Spanisch konnten. Die Frage ist berechtigt, vor allem hier in Andalusien. Die Jugendarbeitslosigkeit beträgt hier knappe 50 Prozent und eine Änderung ist nicht in Sicht. Ohne Sprachkenntnisse auszuwandern ist eigentlich ein No-Go und nicht machbar, wenn man einen Job sucht.
Von Beruf Tochter wäre ganz nett, aber für mich persönlich zu langweilig. Mich den ganzen Tag damit beschäftigen, in welchem Lokal ich den heute mein Mittagessen einnehme ist für mich keine Erfüllung. Nein, wir arbeiten noch - beide als Freelancer.
Los ging es eigentlich mit einer Spinnerei :) Spanien war schon immer unser Traum und irgendwie haben wir aus Spaß nach Häusern geschaut. Dabei fiel uns auf, dass die - im Gegensatz - zu Deutschland, verdammt günstig waren. Den Haken haben wir zwar gesucht, aber nicht gefunden. Die Häuser waren weder in einem Brennpunktviertel noch gab es andere Nachteile.
Kurzerhand ist mein Göttergatte dann für eine Woche nach Andalusien geflogen, um sich das anzuschauen. Er war begeistert und kam praktisch mit einem Mietvertrag zurück :)
Da wir noch einen Sohnemann hatte, der zu dem Zeitpunkt 7 war, musste alles fix und ordentlich organisiert werden. Den Schnitt wollten wir zum Ende des Schuljahres machen, also blieben uns noch ganze 12 Wochen Zeit!!
Kurzerhand habe ich einen Facebook Flohmarkt ins Leben gerufen und wir haben wirklich alles verkloppt, was wir verkloppen konnten. Das Haus war möbliert und somit mussten wir nur Klamotten und die wichtigsten Dinge mitnehmen.
Gesagt, getan. Anfang August war das Haus leer und die große Reise konnte beginnen. Unsere Auftraggeber aus Deutschland nahmen wir praktisch mit und somit stand einem Leben in Spanien nix mehr im Wege. Die Maklerin kümmerte sich auch darum, dass wir sofort Internet hatten und man soll es nicht glauben. Am 10.8. landeten wir und am 11.8. hatten wir Internet im Haus - und das in Spanien!! WOW!!!
Durch den Verkauf unserer Sachen hätten wir auch das erste Jahr hier überbrücken können, aber Arbeit muss sein. Klar gibt es hier viel zu sehen und zu entdecken, aber unsere Arbeit macht uns riesigen Spaß und wir machen das wirklich gerne. Also warum auf die faule Haut legen????
