Sonntagspredigt und es ist wieder einmal Mittwoch. Lange, wirklich lange Version.

Hallo ihr lieben fleißigen Steemians da draußen.

Heute schreibe ich einfach drauf los. Das mache ich meistens, wie einige wissen. Aber heute mach ich es zusammenhangloser den je. Keine Ahnung warum, der Steem ist auch irgendwie zu einem Tagbuch mutiert und manchmal blitzt mein "Mensch sein" durch die Beiträge, welch ich eigentlich ganz anders schreiben mag und doch nicht hin bekomme. In den Zeiten, in welchen es mir schlecht geht, Missbrauche ich den Steem als mein Taschentuch in digitaler Form. Ein äußerst nützliches Taschentuch wohl gemerkt.

Wenn ich mich ausgerotzt habe und die Tränen aus den Augen wische, erblicke ich ein lebendiges und sogar antwortendes Taschentuch. Das ist voll schön. Weil so viele Leute hier bei mir in die Kommentare schreiben, komme ich mir oft mal mies vor. Was interessiert es Dich, wie es mir geht? Ich für mich, mag meistens schon so ein wenig darüber nachdenken, wer das wohl so ist, hinter dem Bildschirm, wenn ich mit jemandem schreibe. Bei manchen habe ich ein konkretes Bild, im wahrsten Sinne und bei jenen, welche ich nie gesehen habe und doch durch viel Kontakt eine Verbindung entstanden ist, bleibt die Neugierde immer etwas, das mein schreiben erfrischt.

Der Zauber der dem schreiben mit Menschen die man gar nicht kennt innewohnt, wahr offensichtlich früher auch schon da. Vielleicht sogar Intensiver als heute. Wie oft habe ich einen Brief in den Seiten eines Buches gefunden? Ich weiß es nicht genau. Ein paar waren es. Und es ist immer eine Freude gewesen, den Besitzer zu suchen und den Brief selbst nach 20 oder mehr Jahren, unbekannt und ungelesen zu übergeben. So weit es sich mit dem Lesen natürlich machen lässt, wenn man kaum Informationen hat. Einer liegt noch hier, der letzte Brief in einem Buch gefunden, aus einem Bücherschrank in der Nähe der Alpen. Den kann ich nicht verschicken oder bringen. Manchmal geht das nicht. Hier geht das. Die Briefe gehen nicht verloren. Sie stehen in einem dicken Buch. Warum schreibe ich eigentlich so oft über das Schreiben? Ich kann sagen das bei all dem Lesen davor, oft vom schreiben geschrieben wurde. Sehr oft. Ich glaube eines der Markantesten Punkte dieser Art der Kommunikation, wenn ein Alulein über Bücher urteilen sollte.

Vielleicht merkt man dann auch, was ich meistens gelesen habe. Genau nämlich Geschichten. Ich liebe Geschichten. Geschichten haben mein Leben verändert. Zu den meisten Zeitpunkten konnte ich es nicht lassen, immer wieder mal ein Buch in die Hand zu nehmen und zu lesen. Seit Jahren, habe ich das nun nicht mehr gemacht. Dabei habe ich doch noch einiges, was auf meiner weißen Liste steht. Vielleicht braucht es die Zeit, damit der Wunsch Groß genug wird. Manchen habe ich zu lesen versprochen und noch immer nicht getan. Die Geschichte von der weißen Hexe, welche den Steem wohl verlassen hat, ist mir noch immer im Kopf. Leider vergesse ich vieles nicht und die Schuld trage ich dann mit mir herum. Die Schuld mal hier etwas gesagt zu haben und dann nicht einhalten konnte, oder dort etwas gemacht zu haben, halb im Unwissen und halb in der Not.

Es brennt sich alles bei mir ein. Jedes bisschen. Was sich das letzte Jahr für mich eingebrannt hat ist eine neue Substanz. Ich nenne es Steem. Kein Witz. So oft und so hartnäckig war ich an einer Sache noch nicht dran. Nicht so lange und nicht eben nur für mich auch. Der Steem hat etwas mit mir gemacht und das schlimmste ist, das ich es immer noch Ok finde. Denn erstens wollte ich das vielleicht sogar ganz in mir drin und zweitens finde ich nicht immer das was ich sonst suche. Den Grund, zu gehen... Das Geld hier im Hintergrund tut mir sehr gut. Denn damit achte ich mehr auf mein Handeln. So blöd es klingt. Viele mögen da nicht so einen Wind darum machen. Ich mache ihn. Denn die Sache hat etwas gutes, von der Gier mal abgesehen. Man strengt sich mehr an.

Man gibt mehr, in der Hoffnung zurück zu bekommen. Und trotzdem ist es mir wichtig auch einfach völlig für nix zu geben. So wie im Hanfforum etwa. Mir hat es einfach gefallen das zu machen. Ich könnte nicht sagen ich hätte die Aufmerksamkeit in diesem Sinne gebraucht. Es war einfach schön über das zu schreiben und zu berichten das einem gefällt. So ist es hier auch oft genug. Manch ein Wortwechsel bringt mich blöde zum Lachen und bei anderen, möchte ich dann manchmal gar nichts geschrieben haben zuvor. So ist das schreiben mit Euch um Euch über Euch und an Euch oft einfach nur bereichernd. Ein dummes Lachen hier und das Gefühl von Mitgefühl und sei es nur für die Zeit der Antwort oder beim Lesen eines Beitrages. Das funzt.

Gleichzeitig habe ich Tage hier erlebt die mich richtig kaputt gemacht haben. Meine Augen sind schon an einen Monitor angeschlossen der sie so gut es geht schont. RGB Farbbereich und nicht zu hell... Trotzdem überanstrenge ich sie oft. unteranstrenge meinen Körper, beim Informationen sammeln und ausgeben im Netzwerk. Das ist etwas das ich unbedingt mal gesagt haben möchte. Leute ich kenne es mal eine Weile am PC zu sitzen. Sei es schon in der Schule, mehr in der Ausbildung, noch mehr beim Spielen und dann mit diesen hässlichen kleinen Quadraten mit welchen man heute die Welt in den Händen halten und ich mich immer noch nicht so ganz damit anfreunden kann. Eines hat sich unterschieden von dieser Zeit zu den bald letzten zwei Jahren.

Ich habe mich dazwischen immer in der analogen Realität bewegt. Die meiste Zeit war ich immer im Wechsel. Nach einer schlimmen Woche, Zwei vielleicht sogar Drei am PC, habe ich mich nach Grün gesehnt. Nach Gesprächen mit Menschen, nach Bewegung, nach allem, was das Leben zeichnet. Doch jetzt sitze ich seit zwei Jahren auf meinem dürren Arsch und schreibe, klicke lese, analysiere und rechne die komplette Zeit meines Daseins. Etwas das ich berechnet habe bevor ich es getan habe wohl gemerkt. Ich habe mich Monate lang darauf vorbereitet und dachte ich hätte für alles gesorgt. Dem war nicht so. Diese Gefühl ist mir zum Glück nicht neu. Trotzdem war es dann im Ganzen gedacht, schon härter als erhofft. Da ist der Steem noch die positivste Seite davon.

Die besten "Ergebnisse" habe ich hier erreicht. Beim Mining selbst bin ich mit 0,2 Bitcoin voll auf die Fresse gefallen. Immer und immer wieder.... Nur beim Hardware aussuchen habe ich es geschafft einiges von meiner Kenntnis zumindest ohne große Verluste umzusetzen. Zum Glück ist auch das Traden kein Posten den ich mit mehr als Lehrgeld zu verzeichnen habe. Aber das dumme mining auf Nicehash war schon hässlich für mich. Das hat etwas mit meinem Karma zu tun denke ich. Irgendwas sagt die ganze Zeit zu mir: Alu geh raus. Mach was du am besten kannst und renn ein wenig durch die Welt um über sie zu schreiben. Nicht wie viele es hier kennen Travelermäßig. Nein. Sondern wie der Alu die Welt bereist eben. Ich gehe wo hin, bleibe dort und ziehe nach dem ich anfange mich Wohl zu fühlen weiter. Das habe ich immer gerne gemacht.

Am Anfang noch in heute für mich irrwitzig kurzen Abständen und dann immer länger und immer geplanter. Hier habe ich gesagt will ich 5 Jahre wohnen bleiben. Die Gegend ist echt schön und ich bereue es nicht. Drei Jahre sind jetzt noch über. Drei Jahre, in welchen ich meine Finanzen und Mich auf die Reihe bekommen will und muss. 1 Jahr Steem ist noch zu wenig dafür, das geht mit viel Glück bis zum Ende der drei Jahre klar. Beim Mining bleibe ich auch nicht obwohl ich weiß das ich aus Prinzip schon nicht damit aufhören will. Traden kommt immer mehr in Frage. Aber als Langzeittrader. Viertel, halbjährliche ausgewählte Deal´s. Das ist was ich mir von Anfang an vorstellen konnte und das ist was ich trainiert habe die ganze Zeit.

Ich bin gar nicht so schlecht darin wie ich Angst hatte. Minus hier Plus dort. Aber im großen konnte ich oft sogar in kurzen Zeitabständen halten was ich hatte. Ich glaube, das das ganz gut ist für einen Anfänger. Meine Lanzeitdenke ist sowieso irre gut. Ich hab ja gewusst das es sich so ähnlich entwickelt wie wir es sehen können, aber das es so so ähnlich ist hätte ich nicht gedacht. Das meiste kommt daher das ich so viel gelesen habe. Ich weiß wie Menschen ticken und ich weiß wie Menschen ticken, die etwas zu melden haben. Das soll mir noch mehr helfen, eines Tages, noch weiß ich nicht so Recht wie. Ich fasse also zusammen. Der Steem beschwert sich über meine langen Beiträge. Na da muss ich euch dann einfach auch mal richtig enttäuschen. Ich glaube sie werden immer länger werden. Und das ist auch gut so. Das muss so sein. Mir ist wurscht ob du Zeit hast, ihn zu lesen.

Er rennt nämlich nicht weg. Außerdem nehme ich mir auch die Zeit eure Beiträge zu lesen. So gut ich kann zwar nur in meinem Feed. Aber ich habe schon ein Pensum das ich nicht für möglich gehalten hätte erreichen zu können. Eure Namen sehe ich und kenne ich inzwischen oft. Auch wenn der ein oder andere mich noch verwirrt. Der Großteil ist drin. Das habt ihr euch selbst zu verdanken. Ohne das immerwährende aufblitzen und die ständige Wiederholung, wäre das so gut nicht möglich gewesen.

Es wäre beschämend für mich erzählen zu müssen, wie der oder jener heißt, mit welchem ich hier und dort etwas erlebt habe. Es waren einfach zu viele und ich dachte mir daher schon früh: Nach und? Merke ich mir den Namen nicht, ist es die ganze Person in Identität, die gespeichert bleibt. Denn eines ist klar. Wirklich vergessen, werde ich niemanden auf meinen Weg. Höchstens mal vernachlässigen. Aber raus ist niemand und wenn ich jemandem begegne, den ich bereits schon früh kannte, dann mag er oder sie sich wundern, das bei all dem was man noch über das erlebte weiß, doch nur der Name es war, der nicht mehr da war.

Das nenne ich eine Predigt. Sonntagspredigt ala like wunderbarer @kadna genannt. In der Kürze liegt die Würze. Predigten sind aber lang und öde. Deswegen Ätsch mal heute. :-P Wenn du es bis hier geschafft hast, Prosit. Ich stoße auf dich an. Vielleicht konntest du etwas mitnehmen, als Spiegel oder etwas, woran du nicht gedacht hast. Keine Ahnung. Ich hoffe nur, das es im ganzen etwas Gutes war.

Salve vom SulT,aN
(Salve und lange Tage, angenehme Nächte)

Alucian

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