Ein Jahr mit 56kibit/s Download im Internet. Fazit (#CC) [5.Min.] [DE]

Viele von euch kennen es, das am Handy gedrosselte Datenvolumen macht so richtig Freude. Als deutsche Zahlmeister, sind wir was unsere Kosten für das Vernetzen angeht, auch hier Weltmarktführer. Freilich, welches Volk wäre sonst so Blöde, sich bei fortschreitender Technologie und dem Ausbau der Netzte, immer höhere Preise auf´s Auge drücken zu lassen?

So mein Trotz-Gedanke die letzten Jahre. Früher, damals, als ich noch Jung und Unbeholfen war, konnte ich für einen Euro den ganzen Tag im Netz ohne Limit herum surfen. Das war Prima und für mich auch einigermaßen akzeptabel, angesichts der für mich mit 7, noch was MB schnellen Datenleitung aus dem Telefonnetz. Meine Bedürfnisse was dieses Thema angeht, waren noch nie hoch. Ich lese sowieso sehr viel im Netz und bin kein Video-Mensch auf Youtube, den ganzen Tag verbringend.

Nein, Produktiv muss es sein und natürlich so Günstig wie möglich. Nicht zu verwechseln mit Billig. Also habe ich letztes Jahr mein Internet abstellen lassen und entschieden, dass die bisschen Daten, welche ich nutze auch mit 8 statt 45 Euro im Monat handelbar wären für mich.

Es war die ersten Monate schrecklich.

Ich wusste vorher schon durch fleißiges Lesen, Forschen und Reflektieren, dass der Mensch zum Warten nicht gemacht ist. Eine Sanduhr zu sehen, kann uns Krank machen. Zu warten, ist für uns Unnatürlich. Aber genau hier, haben wir eine Stärke von mir. Ich kann üblicherweise sogar sehr sehr lange warten. Bis eine Seite aus dem Netz auf meinem Desktop-PC geladen war, vergingen oft Minuten und nur viele kleine Tricks und Kniffe haben mir diese Zeiten mit der Zeit auf ein Minimum beschränkt.

Nun heist es ja, Du bekommst 56kbit/s vom Netzanbieter, aber wir wissen alle, das die Realität oft eine andere ist, zumal wenn man auf dem Landstrich wohnt. Hier hatten wir dann 16kbits als Messbaren realen Durchsatz durch mein Telefon zu verzeichnen. Da war ich früher Glücklicher mit meinem mobilem Internet. So Paradox es klingt.

Die guten Seiten, im wahrsten Sinne, sind, dass man sich hochgradig auf das Fokussiert, welches man wirklich brauchen kann im Alltag am Rechner. In meinem Fall das Mining, Hive und ein bisschen Twitter in Verbindung mit diversen anderen Möglichkeiten zur Selbstbeschäftigung. All das ging vor allem nach meiner Eingewöhnung gut von der Hand. Nur mit der Kommunikation bezüglich Sprache hat es dann doch gehapert.

Abstriche muss man machen, will man sich so sehr auf Nichts mehr verlassen und trotzdem im Netzwerk eine Verbindung zu besitzen. Pre-Paid gibt mir meine verträgliche Freiheit und vor allem den Fokus auf meine Arbeit, statt ödes Zocken und dummes Glotzen im Netz.

Denn das ist, was ich davon mitnehme, wenn am 24ten mein neuer Internetvertrag bei der Telekom wieder Aktiv wird. Ich habe gelernt, dass ich viel Zeit mit Blödsinn im Internet verschwendet habe und entsprechend aussortiert, wo nie wirklich was voran gegangen ist.

Im Discord stundenlang herum zu hängen und über Gott und die Welt zu reden, können sich die Leute meinerseits also gleich abschminken, zu erwarten.

Ich bin nicht zum Spaß hier, sage ich wiederholt.

Ich möchte mich mit klugen und fleißigen Menschen vernetzten und an unserer Zukunft basteln und nicht über jemanden Lästern, weil der dies und das gesagt hat. Gleichzeitig aber zu fünft in einem (Sprach)Raum sitzen und darauf warten, das mich einer Unterhält. So kommt man nicht voran. Lieber lese ich in der Zeit. Schreiben, bei dem durcheinander, kann man sowieso vergessen.

Im Grunde muss man mit einer geschwächten Datenleitung nur auf mediale Inhalte verzichten, die das Auge, statt des Gehirns dahinter beglücken.

Den allermeisten Menschen, die ich kenne, würde ich eine solche "Kur" mal dringendst empfehlen. Gerade in Zeiten von vermehrtem Home-Office, sehe ich hier schlafende Fallen am Boden des Erfolgs liegen, in welche man entweder erst einmal selbst tritt, oder eben von anderen lernt.

Im Großen und Ganzen, hat es mir also mehr gebracht, als genommen, mich zu beschränken. Ebenso freue ich mich aber auch darauf, mich kontrollierter wieder leichter im Netz zu bewegen. Ohne diese Erfahrung, würde ich mich allerdings auch nicht jederzeit dabei fürchten, in eine allgemein Gültiges Muster der Nutzung zu verfallen.

Das ist alles ganz ähnlich, wie mit dem Thema des Sozial-Media. Da habe ich euch auch lange genug beobachtet und gelernt, was ich sicher nicht möchte.

Vielleicht hast Du was davon, was ich hier zwischen die Zeilen schreibe. Ich wünsche es dir.

Liebe Grüße
Sascha

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