Per Zug in ein Paralleluniversum - ein Aufenthalt in der Slowakei.

Egal was viele Menschen sagen mögen: der Valentinstag ist ein wichtiger Tag. Daher haben @melange und ich beschlossen, ihn nicht in einem spießigen Restaurant in unserer Heimatstadt Wien zu verbringen, sondern sind für eine Nacht nach Bratislava gefahren. Der kurze Aufenthalt war es absolut wert und nebenbei sind, sehr zu unserer Freude, die kulturellen Unterschiede in der nur 80 km entfernten Slowakei sehr viel deutlicher aufgefallen, als anfänglich erwartet. 

Am 13. Februar fuhr unser Zug um 20:45 vom Wiener Hauptbahnhof ab. In der Slowakei angekommen, machen wir uns zu Fuß auf den Weg zum Hotel. Am nächsten Morgen gehen wir in die Innenstadt und kommen dabei am Martinsdom vorbei, der auf jedem Stadtpanorama zu sehen ist. Es war zugegeben ein wenig überraschend, Hunderte von Gläubigen mit einem Tupfen Asche auf der Stirn aus dem Gebäude strömen zu sehen. Unter den Messe-Teilnehmern waren Männer und Frauen aller Alters- und Gesellschaftsgruppen, es war ein ungewohnter Anblick. Meine erste Frage: "Wie viele Österreicher gehen wohl zu Aschermittwoch, oder sonst irgendwann noch in die Kirche?"


Der Martinsdom von Bratislava.

Als nächstes gingen wir zur Burg der Stadt und auf dem Weg dorthin fiel uns ein Aufkleber der Antifa auf und selbst die scheint im Osten mehr gesunden Menschenverstand zu haben als ihre Kollegen in Westeuropa. Während die österreichischen "Anti"-Faschisten Treffen zum Thema "Feminismus und Queer" veranstalten, haben die osteuropäischen eine eigentlich positive und unmissverständliche Botschaft:

Kurze Zeit später standen wir vor den Pforten der Burg und über ihr wehte die slowakische Fahne. Auffallend: wenn bei Sehenswürdigkeiten die slowakische Fahne weht, so ist das fast nie in Begleitung der EU-Fahne (mit der Ausnahme von Regierungsgebäuden).


Blick auf die Plattenbauten westlich der Donau.

Uns fiel es im Anschluss an die Besichtigung etwas schwer, ein richtiges Restaurant oder ein Lokal zu finden. Überall wo man hinblickt gibt es Cafes, aber keine Lokale mit warmen Speisen. "Wahrscheinlich kochen hier die Leute lieber selbst.", denke ich mir. Ebenfalls interessant: die Frage "Zusammen oder getrennt?" existiert im Osten nicht und das ist überall so. Ob im Cafe oder im Supermarkt. Ich spüre, wie es mir langsam immer mehr hier gefällt.

Zu guter Letzt möchten wir noch auf die Aussichtsplattform der "Brücke des Slowakischen Nationalaufstandes". Der Ausblick ist grandios und als wir wieder unten sind, ergibt sich eine gute Gelegenheit für ein Foto. @melange fotografierte mit Langzeitbelichtung und hier seht ihr das Resultat:

Insgesamt hat sich die Reise mehr als gelohnt und ich kann jedem, der demnächst einen Kurzurlaub plant, es nur empfehlen, in ein osteuropäisches Land zu reisen, ob Slowakei, Tschechien, oder sonstiges. Die Preise sind für das Meiste viel billiger, oft auch für Hotels. Und man bekommt in diesen Ländern ein gutes Gefühl für das Europa, das leider bereits in vielen westlichen Städten beginnt, verloren zu gehen.

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