Blockchain-Standort Malta: IWF warnt vor Risiken

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Blockchain-Standort Malta: IWF warnt vor Risiken

Der internationale Währungsfonds (IWF) sieht im Blockchain-Boom auf Malta die Gefahr von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Die Finanzaufsichtsbehörden stünden vor großen Herausforderungen, so das Fazit der Kommission. Damit unterstreicht der IWF einmal mehr seine kritische Haltung gegenüber Kryptowährungen. Diese ebnen nach Auffassung der Währungshüter Wege für Steuerhinterziehung und kriminelle Aktivitäten.


Nach einem offiziellen Besuch in Malta Anfang 2019 zeigt sich der IWF alarmiert bezüglich des Kampfes gegen die Geldwäsche und die Finanzierung des Terrorismus. Der geplante Ausbau von Blockchain-Anwendungen stelle ein "signifikantes Risiko" dar. Wie die Times of Malta schreibt, liege die große Herausforderung für die Mittelmeerrepublik in der wachsenden Zahl der überwachten Unternehmen. Darüber hinaus führten die rasante Entwicklung von Produkten und die sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen zu Risiken. Weitere Gefahren sieht die Kommission in der international vernetzten Finanzbranche und dem Online-Glücksspiel.

2018 hat das maltesische Parlament drei Gesetze verabschiedet, um kryptoaffinen Unternehmen ein attraktives Umfeld zu schaffen. Darüber berichtete unter anderem BTC-ECHO mehrfach. Der IWF forderte die maltesischen Behörden jetzt auf, dafür Sorge zu tragen, dass Unternehmen, die mit Kryptowährungen handeln, die Bestimmungen zur Bekämpfung der Geldwäsche einhalten.

Hotspot für Blockchain und Kryptowährungen

Malta gilt als kryptofreundliches Land und beansprucht für sich den Titel "Blockchain-Insel". Die Offenheit der Regierung gegenüber Kryptowährungen und Blockchain sowie steuerliche Vorteile locken Investoren und Unternehmen aus der ganzen Welt an. Prominentes Beispiel ist die weltgrößte Kryptobörse Binance, die 2018 auf Malta übersiedelte. Wie erfolgreich Malta mit seiner Pro-Blockchain-Politik sein wird, und wie nachhaltig die Wirtschaft des Inselstaates davon profitieren kann, bleibt abzuwarten. Premierminister Joseph Muscat gibt sich zuversichtlich. Und die Finanzaufsicht "Malta Financial Services Authority" (MFSA) arbeitet daran, die rechtlichen Rahmenbedingungen zu schaffen.

Positiv bewertete die IWF-Kommission Maltas Bemühungen, mit Hilfe eines 50-Punkte-Aktionsplans gegen Finanzkriminalität vorzugehen. Diese Umsetzung müsse zeitnah erfolgen und Schlupflöcher gälte es zu schließen, so die Währungshüter in ihrer Abschlusserklärung. Problematisch seien derzeit personelle Engpässe und die mangelnde Regulierung. Um wirkungsvoll gegen illegale Machenschaften vorgehen zu können, müssten die Finanzbehörden in der Lage sein, Risiken besser einzuschätzen und angemessene Sanktionen bei Gesetzesverstößen zu verhängen. Zudem sei sicherzustellen, dass die Finanzaufsicht finanziell und operativ unabhängig agieren kann, resümierte der IWF.

27.01.2019


LINKS

https://www.imf.org/en/News/Articles/2019/01/16/Malta-Concluding-Statement-of-the-2019-Article-IV-Mission
https://www.btc-echo.de/malta-regierung-verabschiedet-blockchain-gesetze/
https://www.btc-echo.de/die-vorreiter-die-zehn-kryptofreunflichsten-laender-der-welt/
https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2018/09/30/maltas-premier-krypto-ist-die-zukunft-des-geldes/


(Grafik "bitcoin" von Gerd Altmann auf Pixabay)

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