Hundertwasser Waldspirale Austrian Art & Culture challenge week #3

Friedensreich Hundertwasser

12.jpg

"Warum darf ein Mensch, so wie eine Blume, nicht das tun, was ihm entspricht

Das Bunte, das Vielfältige, das Mannigfaltige, ist auf alle Fälle besser als das Graue, das Durchschnittsgrau

Nur wer schöpferisch denkt und lebt, wird überleben im Diesseits und im Jenseits"

Diese Aussagen verkörpern für mich die Quintessenz des Geistes, welcher hinter den Werken und Visionen des österreichischen Künstlers Hundertwasser steckt.

Friedensreich Hundertwasser, ursprünglich unter dem Namen Friedrich Stowasser, am 15.12.1928 in Wien geboren, war ein bedeutender Künstler und ambitionierter Umweltschützer.

Dass Hundertwasser seine ersten Jahre in einer Montessori Schule in Wien verbrachte, wundert mich wenig, so entspringen gerade diesen Bildungseinrichtungen (scheint mir) häufig geniale Querdenker. Unbekannt war mir, dass 1943 69 jüdische Familienangehörige mütterlicherseits u.a. seine Großmutter und Tante durch die Nationalsozialisten getötet wurden, dies sei jedoch nur am Rande erwähnt, da ich vermute solche Schicksale nehmen häufig tiefgreifend Einfluss auf die Entwicklung einer Persönlichkeit.

Beschäftigen möchte ich mich hier jedoch mit den einzigartigen Bauwerken, für welche Hundertwasser inzwischen weit über die Landesgrenzen bekannt ist.

Begonnen hat diese Reihe besonderer Bauwerke mit Entwürfen aus dem Jahr 1979, hieraus entstand in Kooperation mit Josef Krawina schließlich 1986 das Hundertwasser-(Krawina)-Haus in Wien.

hundertwasser-1276544_1920.jpg

Einige Grundpfeiler der Werke

-Gerade Linien empfand Hundertwasser als „nichtschöpferisch“ da sie zu leicht und seelenlos, mit dem Lineal gezogen werden können. Diese vermied er deshalb in seinen Plänen.

-Satte Farben Dunkelbunt, wie die Farben der Natur an einem Regentag, das war eines seiner Ideale, welches er später auch in seinem Namen wieder aufgriff.

-Kontrastreiche Gestaltung gerade der Kontrast von beispielsweise matt und metallisch, Öl und Aquarell, hell und dunkel, Natur und Metall, verschiedensten Formen, macht die Architektur lebendig.

-Selbsthergestellte Farben wo immer sich ihm die Möglichkeit bot, mischte Hundertwasser seine Farbpigmente selbst an. Hierbei sollten die Materialien Leben und Seele bekommen und nicht zu toter Massenware verkommen. Hierbei achtete er auf Einsatz organischer Materialien.

-Natur Natur fließt in die Bauwerke in vielfältiger Weise ein, so zeichnet sich überall ab, dass er ein Gebäude „für Menschen und Bäume“ erschaffen wollte, das macht seine Baukunst vor allem im Sommerhalbjahr besonders prachtvoll und verändert den jeweiligen Charakter mit dem Ablauf der Jahreszeiten.

-Individualität so brach Hundertwasser mit einigen Normen und Regeln um seinen Mietern die Möglichkeit zur Entfaltung und Gestaltung des gemieteten Wohnobjekts einzuräumen. Sehr spannend fand ich das sogenannte „Fensterrecht“, welches den jeweiligen Bewohner berechtigt, soweit die Arme bzw. Pinsel reichen, um seine Fenster herum die Fassade mitzugestalten. Hintergrund war, dem Mieter zu ermöglichen sich bereits von weitem „sichtbar“ zumachen und hiermit aus dem grauen Massenbebauungsstil der Städte herauszustechen und ein Zeichen für individuelle Persönlichkeit zusetzen.


Nun zu meinem persönlichen Bezug, weshalb ich mich begeistert in die Recherchen gestürzt habe.

Waldspirale Darmstadt

forest-spiral-2320085_1280.jpg

Schon als Kind war ich sofort wie in ein traumhaftes Märchen gehüllt, wenn ich mit meiner Familie am Darmstädter „Hundertwasserhaus“ der sogenannten Waldspirale, entlang spazierte. Die Geschichten, welche sich, in meiner Fantasie, hinter den bunten, runden Mauern mit glänzenden Kuppeln abspielten, kannten keine Grenzen. Kaum vorstellbar was meine Eltern. da erzählten, auch Innen seien gerade Linien und rechte Winkel nicht zu finden. Ich erträumte mir kunterbunte Säle mit runden Möbeln und war jedes Mal enttäuscht, dass ein Einblick in die Räumlichkeiten nicht möglich war.

IMGP7520.jpg

Das sollte sich jedoch ändern, als eine Freundin ihren Geburtstag auf dem Dach der Waldspirale feierte, hier gab es damals eine kleines Café / abends Bar.
Die Räumlichkeiten waren so vielfältig mit Mosaiken gestaltet, dass man kaum wusste, wohin man seinen Blick wenden sollte. Besonders interessant gestaltete sich gegen Ende des Abends, mit ein paar Cocktails intus, der Toilettenbesuch, hier gingen sogar die Böden deutlich gebogen nach oben in die Decke über, ein unglaublicher Anblick, welcher uns viel Freude beschert hat.

forest-spiral-2315909__480.jpg

Nach wie vor empfinde ich die Architektur unter Vorlage von Hundertwassers Vorstellungen spektakulär, sie regt die Wahrnehmung an und entführt in eine ferne Welt, fernab vom tristen Alltag. Gerade auch den Bezug zur Natur, welcher in alle Werken spürbar ist, empfinde ich, gerade in urbanen Gegenden neben den prachtvollen, intensiven Farben, als sehr abwechslungsreich. Mangels Zeit heute leider keine selbstaufgenommenen Fotos, hoffe es gefällt dennoch! Vielen Dank fürs Lesen euch alles Liebe <3

Yaraha

71.jpg

forest-spiral-2333471__480.jpg

Quellen:

http://www.hundertwasser.at/deutsch/hundertwasser/hwueberhw.php

http://www.hundertwasserhaus.info/hundertwasser-kunstbauwerke.html

http://fernwehnachwelt.de/waldspirale-in-darmstadt-das-haus-der-schoenheitshindernisse/

http://www.farbimpulse.de/Die-satten-Farben-des-Malers-Friedensreich-Hundertwasser.277.0.html

Bilder:

https://pixabay.com/

http://fernwehnachwelt.de/waldspirale-in-darmstadt-das-haus-der-schoenheitshindernisse

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
Join the conversation now
Logo
Center