Beobachtungen bezüglich Kreativität

Ich habe die letzten Wochen das Jahr Revue passieren lassen und ein paar Erfahrungen die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe reflektiert.
Dabei gab es gewisse Beobachtungen bezüglich meiner Kreativitätsschübe die ich teilen wollte.
Vielleicht sind diese Erkenntnisse offensichtlich, aber bei mir hat es mehr als ein Jahr voller Ups und Downs gedauert, bis ich es begriffen habe.

Ich habe die vergangenen Jahre ziemlich oft meine Ernährung umgestellt. Von Vegetarismus über Keto zu Low Carb. 16 Stunden Feeding Window, 12 Stunden, 6, 4, 2 Stunden. Meistens hat eine Phase mehrere Monate bis hin Jahre gedauert.
Dieses Jahr war aber anders, weil ich alle 2-4 Wochen meine Ernährung geändert habe. Einmal low carb, dann wieder alles, dann mehrtägig fasten, dann wieder low carb und dazwischen seeeehr viele cheat days.

Ich habe erkannt, dass ich dieses Jahr an Tagen, an denen ich mich komplett meinen Lüsten (zB. übermässigem Zuckerkonsum) hingegeben habe, die intensivsten Fantasien und Ideen meines Lebens hatte.
Alles Abstrakte war aufeinmal faszinierend, als wäre es meine Lebensmission jedem sinnbefreitem Etwas einen Sinn zu verleihen.
Ich war an solchen Tagen oftmals überfordert, einerseits weil ich nicht immer wusste in welcher Form ich diese Anregungen auslassen soll, andererseits weil ich gleichzeitig keine Probleme, die mein logisches Verständnis in Anspruch nehmen mussten, lösen konnte. Ich konnte mich einfach nicht nur auf eine einzige Sache konzentrieren.
An Tagen an denen ich gefastet, OMAD oder low carb gemacht habe, war ich jedoch im Hyperfokus wenn ich beispielsweise an mathematischen Problemen gearbeitet habe. Besonders Fasttage haben sich angefühlt, als hätte jemand nachts meine Kaliumtabletten gegen Ritalinpillen eingetauscht. Man ist unglaublich klar im Kopf und hat nur ein Ziel. Alles andere ist irrelevant. Abschweifungen gibt es keine. Die Erreichung fühlt sich genial an, aber danach ist der Kopf einfach nur leer. Null Fantasien, null kreative Sparks.

Sowohl die Kreativität, als auch die Logik geben einem einen Kick. Und ich denke einer der Hauptgründe warum ich im vergangenen Jahr beides so extrem erlebt habe, war, weil ich diese Ernährungsumstellungen so knapp aneinander vorgenommen habe. Es ist schwer in Worte zu fassen, was im Kopf vor sich geht wenn man für fünf Tage nichts isst und die darauffolgenden fünf Tage ohne Restriktionen konsumiert. Hoch-produktive und hoch-kreative Tage waren das.

Ich denke, dass dieses Jahr kurzfristig negative Konsequenzen für meine Gesundheit nach sich ziehen wird, aber auch, dass das Jahr notwendig war.

Aktuell ist die beste Ernährungsweise für eine erhöhte Lebenserwartung eine flexible. Wenn man sich was Gutes tun möchte, sollte man sich nicht auf die eine Ernährung versteifen, sondern hin und wieder upswitchen.

Nachdem ich erlebt habe, wie sich so eine Umstellung im besten und im schlechtesten Fall auf meinen Kopf auswirkt, habe ich nun eine etwas bessere Vorstellung davon wann ich zu welcher Ernährung tendieren sollte. Ich könnte natürlich auch komplett falsch liegen. Who knows. Das nächste Jahr wird spannend.

Wenn ich eine Sache dadurch gelernt habe, die für mich persönlich definitiv wahr ist, dann, dass solche Extrema nicht erstrebenswert sind.



Wenn ihr euch zwischen kreativer und logischer Intelligenz entscheiden müsstet, zu welcher würdet ihr eher tendieren?

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