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Der Wassermann ♒ (Teil 02)

Nach dem ersten Teil "Der Wassermann ♒ Ordner der Welt (Teil 01)" widmen wir uns jetzt dem angekündigten Teil 02: Die Schattenseiten des Wassermanns


Der Wassermann ♒ Die Schattenseiten (Teil 02)

II.
Die dunkle, geheime Seite des Wassermanns, der er sich nicht stellen mag, entspringt seiner totalen Hingabe an seine Moralvorstellungen.

Wo der bewusste Wassermann nach Selbstlosigkeit strebt, ist seine Schattenseite absolut ichbezogen; wo im normalen Leben seine Hingabe an andere oft unübertroffen ist, strebt sein Schatten danach, seine Machtposition auszubauen.

Besonders in Situationen, in denen der Wassermann sein ideologisches Steckenpferd reitet, kann man seinen Schatten sichtbar werden sehen.
Er kämpft um den Platz in der Mitte der Bühne und stößt jeden herunter, der zufällig nicht mit ihm übereinstimmt.

Das unterdrückte Bedürfnis, etwas Besonderes zu sein, treibt den sonst so Übervernünftigen zu einem merkwürdig unvernünftigen Benehmen.

Als Ergebnis davon kann er das, was er predigt, nicht ausüben, schon gar nicht in seinen persönlichen Beziehungen. Gleichheit ist etwas Gutes für die Menschheit, aber nicht für seinen Partner.

Eine weitere seiner Schattenseiten hängt eng mit der ersten zusammen. Es ist seine geheime Sehnsucht, von allen geliebt und bewundert zu werden - sie ist so stark, daß er oft gegen seine Prinzipien zu etwas gedrängt werden kann, einfach aus der Furcht heraus, was andere von ihm denken könnten.

Manchmal wird das als Charakterschwäche oder Unbestimmtheit ausgelegt, weil es neben seinem sonst üblichen Mut zur eigenen Überzeugung einigermaßen überraschend wirkt.

Alles zusammen lässt sich mit einem sehr wenig erfreulichen Wort ausdrücken: Heuchelei. Sie ist die größte Gefahr und die größte Schwäche des Wassermann-Temperaments.

Er sagt das eine und tut oft unbewusst das andere.
Häufig leiden die ihm nahestehenden Menschen am stärksten darunter.

Beispielsweise seine Ideale der Gleichberechtigung: Darüber reden viele Wassermänner sehr wortgewandt, ob es nun um die Gleichheit zwischen Rassen, um Glaubensfreiheit oder Gleichberechtigung der Geschlechter geht; einmal warmgelaufen, können sie Stunden bei diesem Thema bleiben.

Im Privatleben aber legen sie häufig eine stark ausgeprägte Ungleichheit an den Tag, besonders gegenüber Menschen, die die von ihnen so gefürchteten und verachteten Gefühle und «Unvernunft» zeigen.

Seine Frau bekommt nicht viel «Gleichheit» zugemessen, weil man einfach nicht von ihm verlangen kann, etwas zu akzeptieren, das nicht logisch unterbreitet wird.

Auch seine Kinder sind selten gleichberechtigt; für seinen Geschmack sind ihre Ansprüche zu egoistisch oder zu gefühlsbeladen.

Die echte «Gleichheit» reserviert er für verbale Debatten, bei denen er seinem Gegner jedoch immer das Recht zum Reden zugesteht.

Aber Gleichheit des Herzens kann ihm schwerfallen, weil sein Konzept der Gleichberechtigung auf das Gebiet der Ideen und des Verstandes beschränkt ist.

Ein weiterer Bestandteil der widersprüchlichen Schattenseite des Wassermanns ist seine Neigung, jeden und alles zu reformieren.

Auch das widerspricht im Grunde seinem Glauben an die Freiheit der Meinungsäußerung.
Deutlich gesagt heißt das: Jeder darf glauben, was er will, solange es ihm recht ist. Widerspricht man einem eifernden Wassermann bei seinem Lieblingsthema - etwa Gleichberechtigung der Frau, Sozialismus, Verteilung des Reichtums, Ökologie -, wird man sehr kurz abgefertigt.

Dann ist es mit der Gleichberechtigung nicht weit her.
Wer ihm nicht zustimmt, den wird er eben dazu bringen!

Daß das ein Widerspruch ist, erfasst der Wassermann nicht. Nun ist aber dieses Messen mit zweierlei Maß des Wassermann-Schattens keine Absicht.

Er sieht es wirklich nicht und weiß nichts davon. Wenn er es wüsste, wäre er ehrlich entsetzt; er will doch nicht unfair sein. Wahrscheinlich kommt diese seltsame Schattenseite daher, daß er so strenge und hohe Erwartungen an sich und andere stellt.

Seine Versuche, die menschliche Natur zu reformieren, sind im Grunde Projektionen seines Glaubens, sich selbst reformieren zu müssen.

Er merkt nur leider nicht, daß man mit solchen Versuchen am besten bei sich selbst beginnt, nach der alten Regel: «Praktiziere, was du predigst.» Die Wassermänner tun es meistens nicht.
Ihren Typ trifft man oft unter Akademikern.

Sie wissen sehr viel über die Strukturen, Techniken, Mechanismen und Verhaltensweisen ihres Lieblings-Studienobjekts, des Menschen, aber sie können dieses Wissen nicht auf das eigene Verhaltensmuster anwenden.

Weil der Wassermann meist wenig Kontakt zu den eigenen Gefühlen hat, schleichen sie sich heimlich ein und bringen ihn dazu, Dinge zu tun, die er nicht sieht oder begreift.

Ärger, Abneigung, Eifersucht, Sehnsucht, Verlangen, Hilflosigkeit, Angst - das ganze Puzzlespiel normaler menschlicher Schwächen - ist etwas, das er nicht zur Kenntnis nehmen will. Es macht ihn nervös. Er selbst hat diese Schwächen wie jeder andere auch; er sieht sie nur nicht.

Dem Schatten des Wassermanns begegnet man beim Wassermann-Politiker, der für die Gleichberechtigung kämpft, aber seine Familie schlecht behandelt und ihr keine Luft zum Atmen lässt; beim Wassermann-Psychologen, der alle Theorien kennt, aber seine eigene seelische Krankheit nicht sieht; beim Wassermann-Arzt, der alle Energie und Kraft für seine Patienten einsetzt, während seine Familie ohne ärztliche Hilfe bleibt ... Die Liste ist lang.

Für den Wassermann ist es besonders wichtig, sich der Schattenseite bewusst zu werden.
Wenn Ideale überhaupt etwas wert sein sollen, müssen sie nicht nur mit Mitgefühl, sondern auch mit Realismus gekoppelt sein.

Die menschliche Natur ist nicht vollkommen - und ganz bestimmt nicht vollkommen genug, um den Ansprüchen vieler Wassermänner zu genügen.

Absolute Selbstlosigkeit gibt es einfach nicht.

Wie die anderen Luftzeichen denkt der Wassermann nicht daran, daß wir, obwohl wir unseren Kopf im Himmel haben, mit den Füßen auf der Erde stehen, und daß unser Körper in seiner Entwicklung erst das Tierreich durchlaufen musste.

Für den Wassermann ist der Mensch keine dualistische Kreatur; er ist ein Sohn der Götter.

Wenn der Wassermann erfasst, daß nicht nur der Geist, sondern auch die Gefühle, die Träume und der Körper des Menschen göttlich sind, kann er das werden, was er im Herzen ist:
Visionär und Prophet, Diener und Helfer der Menschheit, im Kleinen und im Großen.



Hier geht es dann im nächsten Beitrag weiter mit dem Thema, wie es ist "den Wassermann" als Partner zu haben. - also "Der Wassermann als Partner"


Quelle:
https://natune.net/sternzeichen/forum/Der-Wassermann-Ordner-der-Welt.thread