Kaukehmen Ostpreussen


Kaukehmen (1938--1946 Kuckerneese, russ. Jasnoje / Я́сное, litauisch Kaukiemis) ist heute ein Dorf im Rajon Slawsk der Oblast Kaliningrad (Russland), dem früheren Kreis Niederung im nördlichen Ostpreußen.Kaukehmen war eine prußische Siedlung am Rand des Memeldeltas. Im 14. Jahrhundert errichtete der Deutsche Orden hier ein Festes Haus.
Der Name leitet sich von "kaukas-kaimai" (Unterirdischen-Dorf) ab und weist auf eine heidnische Kultstätte, denn die unsichtbaren hilfreichen Erdgeister wurden als Diener der Fruchtbarkeitsgöttin Puskaite verehrt. Spätestens seit 1576 war Kaukehmen Kirchort und erlangte bald aufgrund seiner Lage und Bedeutung als Handelsplatz den Status eines Fleckens. Die kleine Ordensburg wurde noch im 17. Jahrhundert von Kurfürst Friedrich Wilhelm als Jagdhaus genutzt, verfiel aber bald und wurde bis auf bescheidene Fundamentreste abgetragen. 1661 erhielt der Ort eine größere Kirche. 1532 erste urkundliche Erwähnung: Herzog Albrecht verleiht einem Jakob Born einen Krug mit 8 Hufen
Heinrich Ehrentreich von Halle, kurfüstlicher Förster, erhält Ländereien vom Großen Kurfürsten, Ansiedlung von Holländern und Mennoniten aus dem Danziger Werder
1678/79 Hauptquartier des schwedischen Feldmarschalls Horn
1709 -- 1711 nach der Großen Pest mennonitische Ansiedler aus der Kulmer Gegend und der Weichselniederung
1818 Kaukehmen wird Kreisstadt (kurze Zeit später wird das Kreisamt nach Heinrichswalde verlegt).Vielfältig war auch das kulturelle Leben im Ort: Bis 1933 führte das Tilsiter Stadttheater und das Ostpreußische Landestheater ständige Gastspiele mit Theater- und Operettenaufführungen durch. Ein in den 30er Jahren in der Tilsiter Straße neu erbautes Lichtspielhaus für max. 600 Personen war mit den modernsten Geräten ausgestattet. Das Vereinsleben blühte in hohem Maße: Der Männergesangverein, der Arbeitergesangverein, der Männerturnverein, der Handwerkerverein, der Kriegerverein und der evangelische Arbeiterverein sorgten für ein reges geselliges Leben.Am 16.7.1938 erhielt die Gemeinde den Namen Kuckerneese nach der nahegelegenen Domäne. Letzter Bürgermeister von Kuckerneese war Kurt Sturies, der 28 Jahre lang die Geschicke der Gemeinde leitete. Am 12. Okt. 1944 wurde die Evakuierung der Zivilbevölkerung angeordnet, 6 Tage später auch die Räumung der Behörden und Betriebe. Die Bevölkerung aus der Landwirtschaft zog mit Trecks vorerst nach dem Kreis Heiligenbeil, im Januar 1945 weiter auf der Flucht vor den sowjetischen Truppen in Richtung Westen.
Die gesamte übrige Bevölkerung wurde mit der Eisenbahn nach Sachsen evakuiert.


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