This content was deleted by the author. You can see it from Blockchain History logs.

Trip nach Hamburg in ungewöhnlichen Zeiten

Es sind merkwürdige Zeiten in denen wir unterwegs sind und das gleich auf ganz vielen Ebenen. Nun gab es in der schönen Hansestadt Hamburg einen durchaus bekannten Mann, der neben vielen Dingen auch einen schnöden Elektroherd besaß. Menschen mit Herden gibt es viele.
Ich kenne eine Künstlerin, hier in Westfalen, ganz in meiner Nähe, die hat auch so einen Elektroherd, nur ist der alt und dem traut sie nicht mehr so ganz. Ihr Bruder, auch Künstler ist nun mit dem Hamburger Elektroherdbesitzer bekannt und weil der umziehen wollte und der fast neue Herd in der neuen Wohnung ihm nicht gefiel, sollte der weg.
Man ahnt es schon, es entstand eine Kommunikation, daraus ein Plan und letzlich war auch ich in die ganze Sache verwickelt.
Wir machen uns also an einem winterlich trübem Samstag Morgen auf den Weg nach Hamburg. Im Auto ist es auch warm, aber alle Raststätten auf dem Weg sind dunkel und verwaist, die Parkplätze fast leer und auch auf der Autobahn hält sich der Verkehr in engen Grenzen.
Mitten in Hamburg ist es dann garnicht so einfach auf vielspurigen Straßen und Kreuzungen immer die richtige Spur zu finden, denn ist kein Auto vor oder neben uns, kurz Großstadt Hamburg Samstag Mittag um halb 1 wirkt der Wirklichkeit entrückt um nicht zu sagen gespenstisch. Das Parkhaus ist leer. Nur ein paar bunte Merchandisingwagen alle gleich beklebt stehen herum. Immerhin ist es erleuchtet und in Betrieb, das langt für uns.
Kaum sind wir aus der 2. Reihe an die Binnenalster vorgedrungen, sehen wir auch schon den Sprinter unseres Malers stehen – leider am Ufer gegenüber. Wir umrunden also schnellen Schrittes um warm zu werden das Gewässer. Er sitzt vergnügt auf seiner Standheizung und pinselt ein kleinformatiges Aquarell nach dem anderen, alles was von dieser Stelle aus zu sehen ist.
Während der Fahrt bekamen wir schon ein paar Fotos von einigen Aquarellen. Hätte ich nur genau draufgeschaut, es wäre zu sehen gewesen, daß wir auf der falschen Uferseite geparkt haben.
Aquarell.jpeg
Binnenalster.JPG
Also bin ich dann allein wieder rund um die Alster zurück ins vom Leben entleerte Parkhaus auf die genauso leere Straße, vorbei an zahlreichen Fußgängern mit und ohne Maske auf die andere Seite.
Maschine.jpeg
Inzwischen hatte sich ein Bekannter zu Bruder&Schwester gesellt, der schon seit 30 Jahren in Hamburg lebt. Wir haben dann schnell den Herd von einem Auto ins andere geladen und nach ein paar schnellen Fotos hat sich unser Maler dann wieder seinen Aquarellen gewidmet und wir haben einen kalten aber fast autofreien Rundgang Richtung Elbe erlebt.

Brücke2.jpeg

Elbphilharomnie.jpeg

Schwimmbagger.jpeg

Speicherstadt.JPG

Brücke.JPG

Es wurde kalt und immer kälter, irgendwo reinsetzen ging nicht den Corona hat alle Cafés und Restaurants fest im Griff, nur eine Kirche war nicht nur auf, offenbar im Zeichen der Zeit, war sie auch geheizt. So haben wir dann eine ganze Zeit andächtig in der warmen Stille gesessen und uns dabei wieder ein wenig erwärmt.
Bei schwindendem Licht ging es dann über eine fast verlassene Autobahn zurück. Eigener Herd ist Goldes wert.