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Juneteenth und die weiterhin ungelöste Frage der Entschädigung

Liebe Hive-Gemeinde,
Liebe Freiheitsfreunde,
Liebe Freiheitsfeinde,

zur Zeit jagt in den sozialen Medien ein Aufreger den nächsten.
Dieses Mal betrifft es die USA.

Der von Präsident Joe Biden letze Woche verkündete neue national holiday Juneteenth, zur Erinnerung an die Sklavenbefreiung, sorgt für Streiterei zwischen den Lagern.


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Grundsätzlich sehe ich keinen Grund, warum man sich über einen zusätzlichen Feiertag aufregen sollte.

Das Problem ist meiner Ansicht aber, dass dieser Feiertag nur Kosmetik ist.
Kosmetik für ein Unrecht, für das es niemals Gerechtigkeit gegeben hat.

Die perfekte Lösung

Je länger die Sklaverei zurückliegt, desto schwieriger wird es natürlich für Gerechtigkeit zu sorgen.

Gehen wir also zuerst einmal zurück ins Jahr 1865 und suchen nach der “perfekten” Lösung.

Knapp 4 Millionen schwarze Sklaven gab es vor dem Bürgerkrieg in den Vereinigten Staaten.

Durch ihre Zwangsarbeit haben sie ihre Besitzer reich gemacht.
Ihnen die Freiheit zu geben war natürlich der richtige Schritt, doch reichte dies bei weitem nicht aus.

Alle Sklavenbesitzer hätten sofort enteignet werden müssen und ihr kompletter Besitz hätte gerecht an die Sklaven, die ihre Plantagen bearbeitet haben, verteilt werden müssen.

Zusätzlich hätte man alle am Sklavenhandel beteiligten U.S. Bürger und Unternehmen enteignen müssen, um auch diesen Besitz gerecht an die Sklaven zu verteilen.

Dabei interessiert mich auch nicht, ob der Sklavenhandel damals legal war oder nicht.

Es gibt einfach bestimmte Dinge, die man nicht macht.
Ganz egal ob legal oder nicht.

Aber auch dies hätte noch nicht gereicht.

Niemand hatte die Sklaven gefragt, ob sie nach Amerika kommen wollen und ob sie Staatsbürger der Vereinigten Staaten werden wollen.

Deshalb hätte es noch folgende Maßnahmen geben müssen, um einigermaßen Gerechtigkeit herzustellen:

  1. Zuweisung eines Teiles der USA an die befreiten Sklaven, entsprechend ihrem Anteil an der Bevölkerung.
    Natürlich wertvolles Land und nicht irgendeine Wüste.
    In diesem Teil der USA hätte nicht mehr die Verfassung der USA gegolten, sondern die ehemaligen Sklaven hätten hier ihren eigenen Rechtsraum/Nation bzw. mehrere verschieden Rechtsräume, Nationen oder wie sie es auch immer hätten organisieren wollen, gründen dürfen.

  2. Jedem Ex-Sklaven hätte es frei gestanden, entweder Bürger der USA zu werden, mit allen Rechten und Pflichten oder in das neu zugewiesene Gebiet zu ziehen.

  3. Wer nach Afrika zurückkehren wollte, hätte seinen Anteil an dem enteigneten Vermögen der Sklavenhalter verkaufen können, um dann nach Afrika zurückzukehren. Dazu hätte die US Navy kostenlos Schiffe zur Verfügung stellen müssen.

Natürlich hätte man durch diese Maßnahmen die Sklaverei nicht ungeschehen machen können, aber immerhin hätten die Sklaven über den Wohlstand, den sie erschaffen haben, nun verfügen können.

Leider ist es anders gekommen...

Heutige Lösung

Vor allem von BLM und einigen linken Politikern wird der Ruf nach Reparationen immer lauter.

Grundsätzlich kann ich die Forderung verstehen, nur muss sie auch richtig umgesetzt werden.

Würde einfach der Staat hergehen und den Nachfahren von Sklaven Reparationen zahlen (einige Berechnungen gehen von 97 Billionen USD aus), dann kommen wieder diejenigen davon, die am meisten von der Sklaverei profitiert haben (private Unternehmen und Erben des Vermögens von Sklavenhaltern), außerdem muss das Ganze ja finanziert werden.

Macht man es über Steuern, dann bezahlen auch diejenigen, die überhaupt nichts damit zu tun haben. Dies wäre eine Form von Kollektivschuld und die ist abzulehnen.

Erschafft man einfach neues Geld, dann löst man unter Umständen eine gewaltige Inflation damit aus und dann tragen wieder diejenigen die Kosten, die nichts damit zu tun haben.

Es geht also nur über Vermögensumverteilung.

Folgende Maßnahmen müssen dafür getroffen werden:

  1. Es müssen alle Nachfahren von Sklaven erfasst werden.

  2. Es muss eine Aufstellung des Vermögens der Sklavenhalter, der Sklavenhändler und der Unternehmen, die von der Sklaverei profitiert haben aus dem Jahre 1865 gemacht werden (keine Ahnung ob das möglich ist).

  3. Die Vermögensaufstellung aus dem Jahre 1865 muss inflationsbereinigt in heutige USD umgerechnet werden.

  4. Ist der Grund-und Immobilienbesitz noch Eigentum der Nachfahren von Sklavenhaltern, dann muss dieser enteignet werden. Dies mag zwar hart klingen, ist aber nur gerecht.
    Wenn mir jemand ein gestohlenes Auto schenkt, dann darf ich es auch nicht behalten.

  5. Wurde nun eine komplette Aufstellung gemacht, dann muss es zu einem entsprechenden Vermögenstransfer kommen.
    Die Nachfahren von Sklaven haben ein Recht auf ihr Erbe und die Nachfahren von Sklavenhaltern oder Unternehmen, die von der Sklaverei profitiert haben, besitzen ihr Vermögen bzw. einen Teil ihres Vermögens zu unrecht.

Ich bin mir natürlich bewusst, dass dies aufwändig ist und zu gewaltigen Umwälzungen führt, aber daran führt kein Weg vorbei, wenn man wirklich Gerechtigkeit haben will.

Wird es dazu kommen?
Ich befürchte nicht.
Es profitieren schließlich viel zu viele von den ständigen Rassenunruhen und Streitereien zwischen den verschiedenen Gruppierungen.

Außerdem gehören viele von denjenigen, die damals prächtig von der Sklaverei profitiert haben, auch heute noch zu den Mächtigen.

Also wird man weiterhin auf Kosmetik setzten.
Ein neuer Feiertag, ein Denkmal, vielleicht eine schwarze Ikone auf einem Geldschein, eine Spende an BLM seitens der Großunternehmen und ein paar schlaue Reden.

Gerechtigkeit wird man auf diesem Wege jedenfalls nicht erreichen, aber das ist wohl auch nicht erwünscht.