Ziele setzen, aber richtig!

Liebe Hivianer,

ich hoffe, Ihr seid alle gut im Jahr 2024 angekommen!!

Zum Jahreswechsel setzen sich die Leute wieder Ziele oder gute Vorsätze - ein jährliches Ritual, das oft schiefgeht. Kein Wunder, Rituale werden nie rational hinterfragt, das ist ja geradezu die Definition von Ritual! Schon Einstein hat in etwa so gesagt: "Der Gipfel des Wahnsinns ist, immer das gleiche zu tun und auf Veränderung zu hoffen!"

Mache doch einmal den Selbsttest: Ist Dein Neujahrsvorsatz anders als letzes Jahr? War das Ziel SMART (Specific, Measurable, Achievable, Relevant und Time-bound)?

Dein Ziel sollte kein Luftschloß sein!
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So stellt sich MidJourney ein "smart goal" vor 😄

Denn fast noch wichtiger als das Ziel selbst ist, wie man es formuliert und ohne Umsetzungsplan bleibt ein Ziel ohnehin ein (frommer) Wunsch!
Die Effektivität verschiedener Ziele wurde in dieser Metanalyse genauer untersucht und es zeigte sich, dass prozessorientierte Ziele für die Zielerreichung besser waren als Performance- oder Outcome-Ziele. Wer es mit Definitionen und Klassifizierungen nicht so hat, für den genügt: je spezifischer, desto besser!

Ein Beispiel:
"Ich will abnehmen" ist ein Outcome-Ziel (man könnte auch Ober-Ziel sagen). Es klingt wie ein Ziel, ist aber eher eine Willenserklärung.
"Ich will 10kg abnehmen in 6 Monaten" ist ein Performance-Ziel - schon besser, aber immer noch nicht ideal.
"Ich will für 2 Monate komplett auf Softdrinks verzichten und stattdessen nur Mineralwasser/Leitungswasser trinken" ist ein Beispiel für ein prozessorientiertes Ziel.

Der große Unterschied: Nur das dritte Ziel beinhaltet eine konkrete Verhaltensänderung, an die man z.B. beim täglichen Supermarkteinkauf erinnert wird. Nur das dritte Ziel hat einen Teil eines konkreten Umsetzungsplanes schon beinhaltet, die anderen sind zu abstrakt, als dass man ständig daran erinnert wird.

Anderes Beispiel:
"Ich will weniger Zeit mit Gamen verschwenden"
"Ich will in den nächsten 2 Monaten kein einziges neues Spiel kaufen/ausprobieren"
"Ich werde in den nächsten 2 Monaten die Gaming-Zeit pro Tag tracken und nach jeder Woche sollen es 5 Minuten/Tag weniger sein als in der Woche davor".

Hive-Beispiel:
"Ich will ein passives Einkommen" (oder "Ich will 1 Mio. Hive haben")
"Ich will bis Ende 2024 x yz-Token staken" (wobei ich mich immer frage, warum so viele Hivianer LEO und die absurdesten HE-Token anstatt Hive staken wollen, aber das ist ein anderes Thema😂)
"Ich will n Posts pro Woche/Monat schreiben, und mit m% der Rewards xy-Token kaufen/staken" oder "Ich will x% meines Einkommens monatlich immer zu gleichen Zeit in Hive investieren und davon xy-Token kaufen/staken", etc.

Ihr findet sicher noch viel mehr und bessere Beispiele!

Wie konkret sind Eure Ziele?

Man sollte aber vor lauter Zielen nicht die Perspektive verlieren für das Leben an sich. Flexibilität ist Trumpf. Es kommt ganz auf die Situation an und Ziele können, ja sollten sich ändern (z.B. wenn neue Information bekannt wird). Je älter man wird, desto wichtiger werden andere Ziele wie (geistige) Gesundheit und Fitness. Das letzte Hemd hat keine Taschen, daher kann das Anhäufen von Geld kein Ziel sein. Ich rate aber davon ab, ins andere Extrem zu verfallen und generell auf Ziele zu verzichten, für viele Menschen sind sie absolut nötig, um Prokrastination zu verhindern 😄.
Ich beschäftige mit derzeit auch viel mit der philosophischen Schule der Stoa, für die Ziel ist, ein gutes Leben zu führen durch Streben nach Weisheit und Tugend und im Einklang mit der Natur. Demnächst vielleicht darüber mehr, aber dieses Gedankengebäude in einem Post erfassen zu wollen, wäre mehr als anmassend, daher lasse ich es lieber. Nur ein Buchtipp als Anregung: "Stoizismus und die Kunst, glücklich zu sein"

Quellen:
https://www.tandfonline.com/doi/full/10.1080/1750984X.2022.2116723
Prozessorientierte Ziele: https://www.developgoodhabits.com/process-goals/

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