Liebe Naturfreunde,
zuletzt hatte ich diesen Garten im September besucht, siehe den post dazu, in dem auch erklärt wird, worum es bei dieser Ausbildungsstätte für zukünftige Gärtner geht. Anfang Mai sieht es dort natürlich ganz anders aus als im Spätsommer und es blühen durchwegs andere Pflanzen!
Die Feuer-Lilie (Lilium bulbiferum) kommt bei uns zwar in den Gebirgen auch wild vor, ist aber selten und steht unter Naturschutz.
Mit ihren Honigdrüsen (Nektarien) an den Blättern lockt sie Ameisen an, vermutlich weil die sie dann vor dem Fraß durch Blattkäfer beschützen (Symbiose!).
Der Karminrote Zylinderputzer (Callistemon citrinus) stammt aus Australien und wird wegen seiner auffälligen Blüten gern als Zierpflanze verwendet.
Die aus Peru kommende Gelbe Dickähre (Pachystachys lutea) hat scheinbar ebenfalls markante Blüten...
...allerdings sind die gelben Blätter gar nicht die Blüten, sondern Hochblätter! Die eigentlichen Blüten sind die kleinen weißen Anhängsel!
Die Pflanze befindet sich im subtropischen Gewächshaus, das es hier auch gibt.
Die Wedel einer Wurmfarmart entfalten sich hier gerade.
Der Blütenstand einer Lorbeerkirsche (Prunus laurocerasus), auch Kirschlorbeer genannt.
Der stark giftige Kirschlorbeer ist eigentlich nur in Kleinasien natürlich vorkommend, wird aber bei uns häufig als Zier- oder Heckenstrauch genutzt. Er gilt als invasiver Neophyt, weil er sich gern im Unterholz der Wälder ausbreitet und die einheimische Vegetation verdrängen kann. Er sollte in Europa daher gar nicht mehr angepflanzt werden (Quelle)!
Ein Gemeiner Rosenkäfer (Cetonia aurata) sitzt an einem Ast einer Dreilappigen Papau (Asimina triloba).
Das Spanische Hasenglöckchen (Hyacinthoides hispanica) gehört zu den Spargelgewächsen (Asparagaceae). Es kommt vor allem rund ums Mittelmeer vor und wird als Zierpflanze genutzt.
Nett anzusehen sind auch die Blüten der frühblühenden Dickblatt-Bergenie (Bergenia crassifolia).
Auch tierische Gartenbesucher werden versorgt, hier ein hübsch bemaltes Vogelhäuschen, der Strauch im Hintergrund ist eine Weigelie (Weigela sp.)
Die Wuchsform dieser Sorte des Japanischen Schnurbaums (Sophora japonica "Pendula") ist recht ungewöhnlich!
Der Japanische Schnurbaum wird in der traditionellen chinesischen Medizin (TCM) verwendet aufgrund der blutdrucksenkenden und entzündungshemmenden Wirkung der getrockneten Blüten.
Auch einen Mammutbaum gibt es hier, genauer einen Urweltmammutbaum (Metasequoia glyptostroboides).
Die Art gilt als eine der ältesten noch lebenden Bäume und hat schon den Dinosauriern Schatten gespendet. Der Urweltmammutbaum galt als ausgestorben, bevor man in China 1941 ein paar lebende Exemplare gefunden hat!
Unter den Themengärten gibt es einen "griechischen Garten" mit - natürlich - einem Olivenbaum (Olea europaea), auch Ölbaum genannt und einer Sitzgruppe, die wohl einer typischen Taverne nachgebildet worden ist. Na ja, zumindest die Farben passen.
Leider wurden weder Ouzo noch Souflaki serviert, eine Küche sucht man vergebens. Es würde sich wohl nicht rechnen angesichts der Tatsache, dass der Garten im ganzen Jahr nur 9 Tage für Besucher geöffnet hat (1 Tag im Monat von April bis Okt., Juli und Aug. noch 2 zusätzl. Tage).
Im "Asia-Garten" findet sich auch ein kleiner, etwas vernachlässigter Zen-Garten.
Steine, Pflanzen und Wasser sind die Elemente eines Zen-Gartens. Der sorgfältig mit Rechen bearbeitete (geharkte) Kies symbolisiert das Wasser (Quelle).
Einer der >100 Vertreter der Gattung Viburnum - der deutsche Name Schneeball passt hier besonders!
Noch ein Kuriosum aus dem Gartenbaumuseum, das sich auch auf dem Areal befindet: Diese "Gummistiefel", allerdings nicht aus Gummi, sondern aus Blech, mit einer Holzsohle, denn Gummi gab es 1870 noch nicht. Sicher nicht sehr bequem zu tragen!
Wer kann erraten, welche Frucht hier heranwächst (nicht schwindeln)?
All pics by @stayoutoftherz