Kennst Du diese Frucht? 🍂🍓

Liebe Naturfreunde,
der Herbst ist da, auch wenn die Temperaturen (bei uns) bis zuletzt tagsüber noch relativ warm waren.
Aber wenn sich auf den Wiesen die Blüten der Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ausbreiten, dann weiß man, dass der Sommer zu Ende ist.
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In meinen Spaziergängen in den letzen Wochen hat sich so einiges an Bildern von Früchten angesammelt, die ich Euch zeigen möchte. Wer mitraten will, um welche Beere bzw. Frucht es sich handelt, soll nicht bis ganz unter das Bild scrollen, wo die Auflösung steht!

Als leichte Vorübung eine Frucht, die jeder kennt, und die ich nicht in der Natur, sondern auf unserer Terasse fotografiert habe:
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Es gibt ca. 20 Arten von Erdbeeren (Fragaria), hier handelt es sich um eine Walderdbeere (Fragaria vesca) mit kleineren, aber süßeren Früchten - der perfekte Snack für Zwischendurch.

Diese sollte auch nicht schwer zu erkennen sein:
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Die Brombeere (Rubus) ist auch eine Pflanzengattung der Rosengewächse (Rosaceae) - mit über 2000 Arten! Botanisch sind diese Früchte, wie auch die Erd"beeren" trotz des Namens keine Beeren, sondern Sammelsteinfrüchte. Brombeersträucher bilden in der Heckenzone des Waldes dichte, dornige (korrekter stachelige) Gebüsche, die nahezu undurchdringlich sind ohne entsprechende Ausrüstung und Kleidung.

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Die Hundsrose oder Heckenrose (Rosa canina) ist bei uns der mit Abstand häufigste wild wachsende Vertreter der Rosen. Die Früchte nennt man bekanntlich Hagebutten!

Ab hier wird es ein bißchen schwieriger!
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Wesentlich seltener als die Brombeere ist die Kratzbeere (Rubus caesius). Sie kommt in der Nähe von Gewässern vor. Aus den Früchten kann man einen Likör herstellen (Kratzbeerenlikör).

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Eine ganz unverwechelbare Form haben die Früchte des Gewöhnlichen Spindelstrauchs (Euonymus europaeus), die ihm auch die Namen Pfaffenhütchen oder Pfaffenkapperl verdankt. Der Name Spindelstrauch kommt davon, dass früher aus seinem Holz Spindeln gemacht wurden (fürs Spinnen). Obwohl giftig, wurde die Pflanze als Heilmittel schon im 12. Jhd von Hildegard von Bingen beschrieben.

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Das Wald-Geißblatt (Lonicera periclymenum) ist eine winterharte Liane, deren Beeren zwar einladend aussehen, aber giftig sind.

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Die glasig wirkenden Früchte des Gewöhnlichen bzw. Gemeinen Schneeballs (Viburnum opulus) sind so dekorativ wie seine Blüten im Frühling (die ich schon hier beschrieben hatte)! Man nennt sie auch "Dampfbeeren", da sie früher als Mittel gegen Asthma und Atemnot (den „Dampf“) verwendet wurden (Quelle).

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Der Gewöhnliche Liguster (Ligustrum vulgare) gehört zu den Ölbaumgewächsen. Sein Holz ist sehr hart (daher auch der Name Hartriegel, der aber verwirrt, da er nichts mit der Gattung Hartriegel (Cornus) zu tun hat). Aus immergrünen Ligusterarten kann man nette Hecken formen, aber Vorsicht, die bloße Berührung der giftigen Pflanzenteile kann Ekzeme auslösen!

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Das ist dagegen ein echter Vertreter der Gattung der Hartriegel, der Seidige oder Weiße Hartriegel (Cornus sericea). Er stammt aus Nordamerika und ist bei uns ein Neophyt. Er wird gern als Zierstrauch eingesetzt wegen seiner hübschen, rotgefärbten Äste und wegen seines raschen Wachstums und der wurzelnden Ausläufer, um z.B. an Flüssen Bodenerosion zu vermeiden.

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Das sind die Früchte des Schlehdorns (Prunus spinosa), auch Sauerpflaume oder Schwarzdorn genannt. Sie erinnern an Pflaumen, sind aber viel kleiner (und schmecken sauer), was seinen Namen erklärt. Er ist eine alte Heilpflanze, Extrakte wirken harntreibend, schwach abführend, fiebersenkendund und entzündungshemmend. Und guter Schlehenlikör lässt sich aus den Früchten auch herstellen!

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Die Teppich-Zwergmispel (Cotoneaster dammeri) gehört auch (wie fast alle Pflanzen in diesem post, fällt mir gerade auf) zu den Rosengewächsen und ist immergrün und winterhart. Aus China stammend wird sie bei uns meist als bodendeckender Zierstrauch benutzt wegen ihrer hübschen kleinen Blüten im Frühling und der Anspruchslosigkeit. Sie wächst wie Unkraut und einmal etabliert, muß sie regelmässig zurückgeschnitten werden, sonst überwuchert sie mit der Zeit alles (eigene Erfahrung 😖).

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Der Schwarze Holunder (Sambucus nigra), auch Holler oder (Schwarzer) Flieder genannt, ist einer der häufigsten Sträucher in Europa! Seine Früchte enthalten viel Vitamin C, Vitamin B und ätherische Öle, die Pflanze wird seit jeher als Heilpflanze, Nahrungsmittel und zum Färben geschätzt! Trotzdem Vorsicht beim Verzehr der ungekochten Beeren, die können Erbrechen und Durchfall verursachen.

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Aus den Früchten des Roten Holunders (Sambucus racemosa) kann man, wie auch beim Schwarzen Holunder, Marmelade oder Saft machen. Roh und unreif sind die Früchte aber giftig und wurden früher als Abführmittel verwendet!

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Die Früchte des Roten Hartriegels (Cornus sanguinea), die roh ungenießbar sind, haben einen hohen Vitamin C-Gehalt und lassen sich ebenfalls zu Fruchtsäften und Marmelade verarbeiten. Warum heißt er aber roter Hartriegel? Weil sich im Herbst seine Blätter wunderschön rot färben:
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Der Weißdorn (Crataegus sp.) oder Hagedorn ist eine Gattung mit über 200 Arten, das Foto zeigt vermutlich die häufigste Weißdornart, den Eingriffeligen Weißdorn (Crataegus monogyna). Seine Inhaltsstoffe sind stark antioxidativ, verstärken die Pumpkraft des Herzens und verbessern die Durchblutung der Herzkranzgefäße. Daher wurden Extrakte vielfach eingesetzt bei Herzinsuffizienz, nach Infektionen und bei koronarer Herzkrankheit.

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Eine Eichel der Zerreiche (Quercus cerris), neben der Stiel-, Trauben- und Flaumeiche eine der 4 massgeblichen Eichenarten in Österreich.

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An Baustellen und anderen Ruderalflächen kann man Pflanzen finden, die woanders nicht zu sehen sind. Z.B. dieser Schwarze Nachtschatten oder Schwarz-Nachtschatten (Solanum nigrum). Diese Pflanze wird in vielen Kulturen als Heilpflanze und Nahrungsmittel benutzt, obwohl sie giftig ist, vor allem für Kinder.

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Unverkennbar sind die wunderschönen "Blasen" der Lampionblume (Physalis alkekengi), die vor allem als Zierpflanze verwendet wird. Die als Kapstachelbeeren angebotenen Früchte im Supermarkt stammen aber von Physalis peruviana und sind größer.

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Ebenfalls ein Hingucker im Herbst: Die Wilde Weinrebe (Vitis vinifera subsp. sylvestris). Wild ist diese Pflanze aber eher selten anzutreffen, diese hier war (wie auch die Lampionblumen davor) angepflanzt. Ich gestehe: Auch Nachbars Gärten werden hemmungslos für Fotos benutzt 😁!

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Die Gewöhnliche Schneebeere (Symphoricarpos albus) stammt aus Nordamerike und wird bei uns meist als Ziergehölz verwendet, und wildert dann gelegentlich aus (wenn Vögel sie verbreiten). Indianer nutzten Tee aus der Rinde zur Behandlung von Tuberkulose und Geschlechtskrankheiten. Die Früchte werden auch "Knallerbsen" genannt, wegen des Geräuschs, das sie beim Zerdrücken erzeugen.

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Eher leicht zu erkennen sind auch die in Massen auftretenden Früchte des Feuerdorns (Pyracantha sp.). Entsprechend des Namens sind die Zweige dornig, wodurch sich Vögel gerne im dichten Geäst einnisten, geschützt vor Mardern und anderen vogelfressenden Tieren. Und schmecken tun ihnen die Beeren auch.

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Übrigens: Jeder sollte wissen, wie eine Tollkirsche (Atropa belladonna) aussieht! Mehr über diese gefährliche, aber auch faszinierende Pflanze hier.

All pics by @stayoutoftherz

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Wieviele Früchte konntet Ihr erraten? Mehr als 10? Das wäre schon ziemlich gut!

Wer unter 5 erraten hat, bekommt hiermit das Attribut "Großstädter" verpasst 😄.

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