Erdmagnetfeld und Klima - was man besser nicht wissen soll!

engl. summary: There is a connection between Earth's magnetic field and the climate that is largely ignored. Why?

Liebe "Klimaleugner", Klimawandelbesorgte und alle anderen!

Es gibt da einen Zusammenhang zwischen dem Erdmagnetfeld und dem Klima unseres Planeten, der in der öffentlichen Debatte (wie so vieles) ziemlich vernachlässigt wird!

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https://www.spektrum.de/news/polsprung-verraten-exkursionen-wie-sich-das-erdmagnetfeld-entwickelt/1707382

Das Erdmagnetfeld

Unsere Erde hat im Kern viele magnetische Elemente, vor allem Eisen. Im Gegensatz zu einem im Alltag bekannten Magneten, der eine starre Masse hat und wo die Pole fix sind...
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https://de.wiktionary.org/wiki/Magnet

...bewegen sich die magnetischen Massen im Inneren der Erde, sind also dynamisch. Man spricht auch von Geodynamo. Permanent steigt heißes Magma bis zum oberen Erdmantel auf, gibt Wärme ab, kühlt und sinkt wieder Richtung Erdmitte. Gleichzeitig rotiert der flüssige Kern. Dadurch wird wie bei einem Fahrraddynamo ein Stromfluss erzeugt. Dieser bringt dann durch den Effekt der Induktion das Magnetfeld hervor. Das ist nicht nur wichtig für die Orientierung von Zugvögeln, Bienen und Meeresschildkröten, sondern auch für die Abschirmung von Eruptionen von kosmischen Strahlen der Sonne (sog. "magnetische Stürme" - eine Gefahr für unsere Kommunikations- und Energieversorgungsnetze).

Das Erdmagnetfeld ist also nicht statisch, sondern in ständiger Bewegung. So sieht es heute aus:
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https://www.spektrum.de/news/polsprung-verraten-exkursionen-wie-sich-das-erdmagnetfeld-entwickelt/1707382

Die magnetischen Pole bewegen sich im Lauf der Zeit und mit unterschiedlicher Geschwindigkeit. Derzeit wandert der Nordpol um mehr als 50km pro Jahr quer übers Polarmeer (1).
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https://de.wikipedia.org/wiki/Erdmagnetfeld

Polsprünge

Aber nicht nur das. Das irdische Magnetfeld polt sich im Mittel alle 250.000 Jahre komplett um (2), wobei diese Polsprünge vermutlich insg. hundert bis tausende Jahre dauern (bis die Umkehrung abgeschlossen ist). Nur einmal konnte man in magnetischen Spuren von Lavaströmen Indizien finden, dass ein Polsprung auch wesentlich schneller ablaufen könnte, sogar innerhalb eines Monats, doch wird das aufgrund der Einzigartigkeit dieses Befundes angezweifelt.

Die letzte komplette Umkehrung des Erdmagnetfelds fand vor ca. 780.000 Jahren statt, die sog.
Brunhes-Matuyama-Umkehr, die laut neuerer Daten nur 100 Jahre gebraucht hat (3). Seither ist unser Magnetfeld relativ stabil (diese zurzeit noch andauernde Episode wird auch Brunhes-Chron genannt).

Eine erneute Umpolung ist also längst überfällig und zuletzt gab es eine so lange stabile Phase vor 5 Mio. Jahren! Droht also demnächst ein Polsprung oder zumindest eine größere Anomalie wie das Lechamp-Ereignis (s. weiter unten)?
Tatsächlich zeigen Messungen , dass sich das Magnetfeld seit 170 Jahren stetig abschwächt (insg. um 9%, stellenweise sogar um 30%!)(4). Laut den Messungen der 3 Swarm-Satelliten (5) der ESA beschleunigt sich die Abnahme des Erdmagnetfeldes im Südatlantik sogar, aber dafür verstärkt es sich im südlichen Indischen Ozean. Diese schnellen Änderungen lassen sich eigentlich nicht gut erklären, denn der für 95% des Erdmagnetfelds verantwortliche Geodynamo reagiert eigentlich wesentlich träger, im Bereich von Tausenden von Jahren. Manche vermuten deshalb, dass sich das Magnetfeld regional bereits umpolt hat und gerade ein Gegenfeld aufgebaut wird, das das globale Feld weit schneller abbaut, als das durch ein passives Abklingen möglich wäre (2).
Andererseits gab es in der Vergangenheit auch insgesamt drei Phasen ("Superchrons" genannt) von extremer Stabilität. Z.B. während der Zeit der Dinosaurier gab es 40 Mio. Jahre lang KEINE Polsprünge (1) - niemand weiß, warum der Geodynamo so lange außer Betrieb war und was ihn danach wieder eingeschaltet hat!

Ein schwaches Magnetfeld während einer Umpolungsphase würde die Erde anfälliger machen für von der Sonne kommende magnetische Stürme, die eine Gefahr für unsere modernen Kommunikations- und Energieversorgungsnetze darstellen, so die allgemeine Befürchtung, doch gibt es auch Vermutungen, dass selbst ohne Magnetfeld die Lufthülle unserer Erde noch genügend Schutz bieten würde (6). Aber neueste Forschung zum Lechamp-Ereignis sind nicht ermutigend und die negativen Folgen einer Magnetfeldabschwächung könnten sogar katastrophal sein.

Das Leschamp-Ereignis

Im derzeitigen Brunhes-Chron, das schon seit 780.000 Jahren anhält, hat es insg. 7 "Exkursionen" gegeben. Über eine davon, das Laschamp-Ereignis vor ca. 41.000 Jahren (7), weiß man heute etwas mehr als über die anderen. Bei Lechamp kam es nur zu einer kurzfristigen, ca. 250 bis 500 Jahre andauernden Umkehrung des Erdmagnetfelds, wobei das umgekehrte Feld nur ca. 25% der Stärke des normalen Feldes erreichte (deshalb betrachten die meisten Forscher dieses Ereignis nicht als echten Polsprung). In dieser Zeit erreichte weit mehr kosmische Strahlung die Erde, die sonst vom Erdmagnetfeld abgelenkt wird. Laut einer aktuellen in Science publizierten Arbeit (8) über die Baumringanalyse fossiler neuseeländischer Kauri-Bäume hatte das zu einer globalen Umweltkrise geführt. Die Radiokarbon(14C)-Analyse der Kauri-Bäume ergab erhöhte Anteile des Kohlenstoff-Isotops 14C in den Bäumen für die Zeit vor 41.000 Jahren.

Ein alter Kauri-Baum, die größte Baumart in Neuseeland:
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https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/42000-jahre-alte-sub-fossile-baeume-ermoeglichen-genauere-analyse-der-letzten-umpolung-des-erdmagnetfelds.html

Das deutet darauf hin, dass verstärkt kosmische Strahlung in die Erdatmosphäre eingedrungen war, denn beim Bombardement von Stickstoff durch die hochenergetischen, elektrisch geladenen kosmischen Partikel wird dadurch verstärkt das 14C Isotop gebildet. Wie das?

Die Neutronen aus der kosmischen Strahlung reagieren mit dem Stickstoff (14N), aus dem ja die Atmosphäre zu 78,08% besteht, dabei verliert 14N ein Proton und es entsteht das Kohlenstoffisotop 14C, das radioaktiv, also instabil ist. 14C reagiert mit Sauerstoff zu CO2 und geht so in den Kohlenstoffkreislauf ein. Mit einer Halbwertszeit von 5730 Jahren zerfällt das, mittlerweile auch von den Kauri-Bäumen über das CO2 aufgenommene und gespeicherte 14C wieder zu Stickstoff und aus dem Anteil des Stickstoffs im organischen Gewebe kann man schliessen, wieviel 14C ursprünglich aufgenommen worden war (9).
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https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/c-14-methode/

Diese Daten korrelieren sehr gut mit gemessenen Beryllium-Isotopen in Eisbohrkernen und aus Sediment-Bohrkernen des Schwarzen Meeres aus der gleichen Zeit, sodass man die Quellen mit hoher Präzision (+-100 Jahre) synchronisieren konnte (4).

Die Autoren nehmen an, dass die durch die kosmische Strahlung ionisierte Luft auch die Ozon-Schicht förmlich weggebrutzelt hatte, mit drastischen Folgen. Es wurde sogar spekuliert, dass das Aussterben der Neandertaler eine Folge der Klimaumwälzungen vor 41.000 Jahren gewesen sein könnte oder zumindest mit dazu beigetragen hat. Denn auch archäologische Daten und Funde deuten darauf hin, dass der Übergang vom Neandertaler zum modernen Menschen in Europa sich vor etwa 45.000 bis 40.0000 Jahren vollzogen hat (10).

Litt schon der Neandertaler unter Klimawandel, fiel er ihm gar zum Opfer?
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https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/schon-der-neandertaler-litt-unter-dem-klimawandel-4033/

Fazit

Klimawandel gab es schon immer, lange bevor es den Homo sapiens gab. Derzeit schwächt sich das Magnetfeld wieder deutlich ab. Niemand kann heute voraussagen, wann die nächste Umkehrung oder Exkursion des Erdmagnetfelds eintritt, aber sie wird gravierende Auswirkungen haben. Eventuell sollte man darauf mehr achten, als im CO2 den einzigen Verursacher von Klimawandel festzumachen und alle Klimaziele danach auszurichten.

Irgendwie erinnert mich das an die Fokussierung auf die Inzidenz bei der Corona"pandemie". Obwohl es in Wirklichkeit viel, viel komplizierter ist und auch Dinge wie ein intaktes Immunsystem bei der Corona- und Magnetfeld und Wolkenbildung bei der Klimadebatte gibt, werden all diese Faktoren komplett ausgeblendet! Stattdessen werden Dinge herangezogen, die einfach gemessen, erklärt, visualisiert (die alarmierend (weil kumulativ) ansteigenden Graphiken in der Tagesschau etc) und von den Politikerdarstellern an die Schlafschafe verkauft werden können.

Quellen:
(1) https://www.spektrum.de/news/polsprung-verraten-exkursionen-wie-sich-das-erdmagnetfeld-entwickelt/1707382
(2) https://de.wikipedia.org/wiki/Erdmagnetfeld#Polsprung
(3) https://de.wikipedia.org/wiki/Brunhes-Matuyama-Umkehr
(4) https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse/presse-detailansicht/42000-jahre-alte-sub-fossile-baeume-ermoeglichen-genauere-analyse-der-letzten-umpolung-des-erdmagnetfelds.html
(5) https://de.wikipedia.org/wiki/SWARM
(6) https://at.wetter.com/news/forscher-sind-sich-sicher-der-polsprung-steht-unmittelbar-bevor_aid_5a82d99d38f7880665285e84.html
(7) https://de.wikipedia.org/wiki/Laschamp-Ereignis
(8) https://science.sciencemag.org/content/371/6531/811
(9) https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/c-14-methode/
(10) https://www.archaeologie-online.de/nachrichten/schon-der-neandertaler-litt-unter-dem-klimawandel-4033/

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