Corona und die Bundestagswahl in Deutschland – der Elefant im Raum

In den »alternativen Medien« stößt man seit einigen Tagen hin und wieder auf einen offenen Brief an die Vorsitzenden der Parteien SPD, CDU, CSU, FDP, Linke und Bündnis90/Grüne. Anlass des Briefes ist die Tatsache, dass die Coronapolitik im Wahlkampf kaum thematisiert wird. Man erfährt wenig bis gar nichts darüber, welche Haltung die einzelnen Parteien dazu einnehmen: Welche Maßnahmen halten sie für richtig, wie können wir aus dem Schlamassel wieder herauskommen?

corona plakat maske wahl deutschland.jpg

Es ist Wahlkampf, aber der Elefant im Raum wird ignoriert. Dabei gibt es momentan kein Thema, das uns mehr auf den Nägeln brennt.

Was gleich auffällt: Unter den Adressaten fehlt die AfD, sie wird von den Unterzeichnern möglicherweise einfach nicht ernst genommen. Es fehlen aber auch die Freien Wähler, die ja dieses Mal bundesweit antreten, und es fehlt eine neue Gruppierung, die sich im Gegensatz zu den alten Parteien in der Coronafrage eindeutig postioniert hat, nämlich dieBasis.

Den Brief haben rund hundert Personen unterzeichnet. Zu den Verfassern gehören so anerkannte Namen wie der Medizinstatistiker Gerd Antes und der Virologe Klaus Stöhr, um nur zwei Wissenschaftler zu nennen, die auf dem fraglichen Gebiet mit Sicherheit Expertise mitbringen.

Die Unterzeichner richten eine Reihe von konkreten Fragen an die Vorsitzenden der oben aufgezählten Parteien, auf deren Beantwortung ich wirklich gespannt bin. Die Art und Weise, wie mit der Corona-Pandemie umgegangen wird, brennt schließlich jedem auf den Nägeln. Konkrete Aussagen könnten sich zumindest bei mir unmittelbar im Wahlverhalten niederschlagen.

Auf den Brief bin ich zuerst auf der Seite von Cicero gestoßen, die am 2. November online gestellt wurde. Seitdem findet man hin und wieder einen Hinweis bei weiteren »alternativen« Medien. In der »Mainstream-Presse«, wird der Brief, soweit ich sehen kann, totgeschwiegen. In der Tageszeitung unserer kleinen Stadt habe ich bis heute jedenfalls noch keinen Hinweis darauf gefunden.

Der Ton des Briefes ist sehr neutral und sachlich gehalten. Menschen, die unmittelbar unter den Maßnahmen leiden oder die leidenschaftlich für die Grundrechte eintreten, ist das sicher viel zu wenig. Aber dieser neutrale Ton bietet eine große Chance: Es gibt kein Schlupfloch für die angesprochenen Parteivorsitzenden. Wer auf diese Fragen nicht sachlich und klar antworten kann, nimmt sich eigentlich selbst aus dem Rennen.

Es ist für jeden von uns möglich, das in dem offenen Brief formulierte Anliegen mitzutragen. Ihr könnt Euch – wenn Ihr den Wortlaut des Briefs gutheißt – unter dem Reiter »Mitmachen« als Unterstützer eintragen. Ich persönlich halte das für sinnvoll. Wir sollten versuchen, Druck auf die Macher in der Politik auszuüben: Bekennt Farbe und liefert Antworten! Und dann gehen wir wählen – oder auch nicht.

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
6 Comments
Ecency