Schrippe jeschenkt

Die Menschenliebe, die unsere demokratischen Parteien kurz vor Wahlen beseelt, findet grundsätzlich und immer Leroys größte Zustimmung. Wie sollte es bei einem anerkannten Philanthropen auch anders zu erwarten sein.

Manchmal geht die Menschenliebe so weit, dass sie sich in direkten Geschenken äußert. Nun kommen wir in die Grauzone zwischen der reinen christlichen Nächstenliebe und einem Zustand, in den sich die Korruption verkleidet, wenn sie auf unterster Ebene schmiert.

In Thüringen z.B. macht man das mit Bratwürsten. Nimmst Du Gentherapie, kriegst Du Röster. Hier tun sich schwerwiegende moralische Probleme auf. Natürlich nur für denjenigen, der keinerlei Nachteile in Kauf nimmt, aber nur die Vorteile. In dem Fall natürlich der Geimpfte. Schaden entsteht ihm ja nachweislich keiner, dem Zahler der Bratwurst und dem Donator der Spritze aber schon. Wie man damit leben kann auf einer höheren geistigen Ebene, war mir bis heute früh unklar.

Warum bis heute früh?

Ganz einfach. Heute beim üblichen organisatorischen Chaos beim Umsteigen von der S-Bahn in den Dauerersatzverkehr, stieß Leroy auf eine Drückerhorde, die Backwaren verschenkten in roten Tütchen. Die Kolonne war jung, die Typen schlank und hippstermäßig, die Chicks waren echte Hingucker.

Damit war klar: die sind gekauft und kommen nicht von der Partei, die auf den Tüten ihr Logo gedruckt hatte. Die SPD.

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Leroy hat 1 und 3 angekreuzt. Mehrfachnennung war möglich

Dass man von extremistischen Organisationen Dinge geschenkt bekommt, um auf ihre guten Inhalte aufmerksam gemacht zu werden, das kennt man ja von islamistischen Fanclubs, die einem den Koran mit einem Blümchen schenken (Salafisten in Berlin). Oder anderen Sekten, die z.B. mit kostenlosem Gruppensex im Zusammenspiel mit bewusstseinserweiternden Drogen locken, wobei das nur funktioniert, wenn der Guru einen Rolls fahren darf.

Jetzt bekommt man also eine Schrippe und ein Croissant geschenkt in einer roten Papiertüte. Kein Wunder, dass die meisten Genossen so fett sind in Berlin.

Leroy hat nicht lange überlegt, die Tüte servil und debil lächelnd angenommen, eine erbauende Diskussion mit Hinweis auf einen dringenden Impftermin abgelehnt, die Tüte mit den Backwaren in den Rucksack gesteckt und ist weiter zur Arbeit gefahren.

War vielleicht auch nur eine Art Entschädigung für den überfüllten und verdreckten Ersatz-Bus, der ihn dann um das marode Schienennetz herum weitertransportierte.

Ich muss sagen, dass ich das toll finde von der SPD. Das ist überhaupt eine gute Partei. Für billiges Wohnen, gegen Klimawandel und für mehr Gerechtigkeit - und dazu noch ne Schrippe für umme.

Ich denke, ich werde sie wählen jetzt.

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