Hungerstreik der Wohlstandskinder: Sterben aus Angst vor dem Tod

 

Frühere Generationen hatten Kriege, Hungersnöte, Seuchen, die Hunderttausende hinwegrafften. Es gab Diktaturen, die Familien auseinandergerissen und ganz normale Familienväter zu Massenmördern machten. Nachbarn verrieten einander, es wurde gefoltert, Luft geatmet, die aus Blei, Stickoxiden und puren Kohlendioxid bestand. Zu Essen gab es, was da war, gefahren wurde in überfüllten Bahnen und Bussen und Zügen, die Alternative war Laufen auf Sohlen ohne jede fußgerechte Ergonomie. Fahrräder hatten keinen Elektroantrieb, Vater hatte keine Rechtsanwaltskanzlei. Man flog nicht in den Urlaub, weil man überhaupt nicht flog. Man litt unter den Verhältnissen, aber man spielte sich nicht auf als derjenige, der schlimmer litt.

Wehleidig und selbstgerecht

Die Jugend aber ist anders, zumindest in den Teilen, die öffentlich auf sich aufmerksam machen. Fordernd und verlangend, wehleidig und selbstgerecht, dazu noch berauscht von der eigenen Bedeutung hat jetzt etwa die selbsternannte "Letzte Generation"  einen Opfergang in eigener Sache angetreten, der erklärtermaßen bis zum Tode führen soll. Wenn nicht die drei "Kanzlerkanditat*innen" zu einem sofortigen Gespräch mit der Gruppe bereit seien, werde man kollektiv hungern bis zum bitteren Ende. "Wir sind jung, aber wir sind bereit, unser Leben zu riskieren", schreiben die Teilnehmer auf ihrer professionell umgesetzten Webseite http://hungerstreik2021.de.

Ja, selbstverständlich geht es beim "Hungerstreik der letzten Generation" um alles. "Wir hungern für das Leben", sagen sie und meinen, dass sie nach Aufmerksamkeit hungern. Ein Leben lang hat man ihnen eingeredet, sie seien die Herren ihres egozentrischen Weltbildes.Nicht die Pappkameraden, die im Graben neben einem tödlich getroffen zusammenbrechen, völlig sinnlos. Sondern der Held, der am Ende den Krieg entscheidet durch eine mutige Tat, die niemand anders hätte vollbringen können. Sie halten sich für herausragend, ohne jede Dankbarkeit denen gegenüber zu empfinden, die ihnen die Welt zu Füßen gelegt haben, die sie päppelten und fütterten und ihnen immer wieder versicherten, wie  herausragend und überaus bedeutsam sie doch seien. 

Die Generation to go

Herausgekommen ist eine Generation to go, eine Generation, die sich selbst nicht genug ist, sondern anderen erzählen will, wie es richtig zu leben wäre, das Leben. Sie sind die ersten gewesen, die ihre Jeans nicht mehr selbst zerreißen musste, weil das kleine Kinder in Asien für sie erledigt haben. Die ersten, die Nasenringe aus klimafrei gefördertem Silber trugen. Die erste Generation, die keinen Ärger bekam, wenn sie die Schule schwänzte. Die erste Generation, die nicht gegen Staat und Obrigkeit rebelliert hat, weil sie sich selbst schon als Staat und Obrigkeit versteht. 

Sie haben keine Ahnung von Zusammenhängen und keinen Schimmer von der Realität. Aber eine "Scheißangst", wie es die Hungerstreikenden ausdrücken. Alle sollen auf sie hören müssen, sonst werden sie sich auf den Boden werfen und mit den Fäusten trommeln. Für sie ist selbst eine Botschaft wie die vom Starkregen, der durch den Klimawandel "1,2 bis neun Mal häufiger vorkommt" pure, reine, saubere Wissenschaft. Sie wären sogar bereit, aus Angst vor dem Tod zu sterben, wenn es denn hülfe, alle anderen in dieselbe Panik zu versetzen, die sie spüren, seit sie ihre Kinderzimmer verlassen haben und ihnen niemand mehr den Hintern abputzt. 

Zittern zu einer alten Melodie

Wir haben noch "3 Jahre, bis wir die 2 Grad globaler Erhitzung reißen" zittern sie nach einer alten Melodie. Wie ein Büßerzug im Mittelalter wollen sie den Klimagott mit Menschenopfern gütig stimmen: "Unser Planet" muss gerettet werden, das Ökosystem darf nicht "zerbrechen". Korruption und Machtkonzentration in den Händen weniger rauben ihnen "jede Hoffnung auf Wandel" und "mit dem Ausverkauf unserer Zukunft wird jede Minute Profit gemacht".

In einem solchen Moment geht es um Leben und Tod für die Generation to go, die sich für den Schaum der Schöpfung hält und glaubt, sie sei "die letzte Generation, die noch handlungsfähig ist". 

Statt ein start up zu gründen, das CO2 aus der Luft filtert, an der Kernfusion zu forschen oder klimaneutrale Sprudelwasser zu erfinden, wollen sie, dass "die Regierung" ihr Recht auf Leben schützt. Und um das durchzusetzen, fällt ihnen ein, was ihnen angesichts ihres poperen BMI nicht so schnell schaden dürfte: "Wir sind bereit, unser Leben zu riskieren und keine Nahrung mehr aufzunehmen."

Krieg, Hungersnot, Klimatod

Wann, wenn nicht sie, wo, wenn nicht jetzt, wer, wenn nicht gleich? Drängend sei die "moralische Pflicht in diesen Zeiten", denn "die Größte aller Pflichten – das Leben zu schützen – wird von so vielen mit Füßen getreten". Sie fordern, sie warnen, sie wollen vor allem beachtet werden mit ihrer Untergangsfantasie vom "unermesslichen Leid des Klimazusammenbruchs", das "unsere Kinder in Kriege und Hungersnöte schicken" werde. Sie sind nicht gehört worden, sagen sie, dabei waren sie doch ein halbes Jahr hartnäckig auf der Straße, ehe die meisten schon wieder den Spaß daran verloren. 

Nun klagen sie "die Verantwortlichen und das kaputte System", das sie bis hierher ernährt und angezogen, gewärmt, ihnen Bildung, Sport, Spiel und Spaß, McDonalds und Sega, Coca Cola und Langneseeis kredenzt hat, eines "Klimaverbrechens" an, das abzuwenden "die wohl schwierigste und die entscheidende Aufgabe der Menschheitsgeschichte" sei. Was war dagegen die Landung in  der Normandie?

An der Verfassungsorganen vorbei

Massenaussterben oder Systemwandel? Wettersozialismus oder Weiterso? Clima O Muerta? Sieben junge Menschen im Klimawahn, seit vorgestern im unbefristeten Hungerstreik gegen den "Mord an der jungen Generation".

Alle sieben durch deutsche Schulen gegangen. Alle eine Kindheit lang vom Gemeinsinnfunk unterhalten. Alle mit unbeschränktem Zugang zu allen nur erdenklichen Informationen, selbst zu Büchern. Und alle sieben demnächst tot, wenn nicht alle drei Kanzlerinnenkandidat'innen ihnen sofort in die Hände versprechen, dass eine neue Regierung "direkt" (Zitat) einen Bürgerinnenrat einberufen wird, der an den verfassungsmäßigen Organen vorbei  Sofortmaßnahmen gegen die Klimakrise erlässt - "unter anderem eine sofortige 100% regenerative Landwirtschaft".

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