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10 Jahre Offline (Buchvorstellung)

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Gut, es geht eigentlich um 6 Monate offline, aber dieses Buch von Alex Rühl ist von 2011 und für heute durchaus noch relevant, vor allem weil viele Hiveianer sich kaum einen Tag ohne Internet vorstellen wollen oder können. Ein Blick zurück schadet für ein gesundes Vorne sicher nicht.


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Persönliche Entwicklung des Autors:

stelle ich etwas sehr Merkwürdiges, scheinbar Widersprüchliches fest: Der Blackberry geht mir in dem Moment nicht ab. Überhaupt nicht. 10. Dezember 2009

Der erste, der mir so schreibt, wie ich mir das vorgestellt habe, mit dem ich in meinem neuen analogen Leben sozusagen auf Augenhöhe kommuniziere, ist also ein Gefangener. 15. Dezember 2009

Ich fürchte, ich werde danach kein geläuterter Mensch sein, gereinigt, näher am Urgrund des Seins. Momentan räume ich davon, dann (Ende der Fastenzeit) eine Party zu machen. Jeder, der kommt, muss mir als Geschenk einen tollen Link aus dem letzten halben Jahr mitbringen, den man mit einem Beamer an die Wand wirft, und dann werde ich die ganze Nacht durch hemmungslos digital schlemmen. 17. Dezember 2009

Mit anderen Worten: ich schwanke zwischen euphorischer Sehnsucht nach der Wundermaschine und beeindrucktem Stauen darüber, wie rasend schnell sie die Welt aufsaugt. 18. Dezember 2009

Ich muss nach den ersten Wochen meines Experiments sagen, dass ich bislang auch im analogen Büromodus kaum mal tief in einem Text versinke. 27. Dezember 2009

Bisher dachte ich immer, neben der SZ (Süddeutsche Zeitung) und der Familie bliebe keine Zeit für gar nix. Jetzt schreibe ich jede Nacht zwei Stunden, und es geht wunderbar. Ich sogar, plötzlich psychisch aufgeräumter zu sein als sonst. 2. Januar 2010

Früher habe ich all die Sofakartoffeln bedauert, die stundenlang vorm Fernseher versanken, Dutzende Programme in sich reinstopften wie Chips und Finger-food und danach nicht mal mehr sagen konnten, was sie da alles gesehen hatten. die verglotzte Zeit verschwand im Moment des Ausmachens in sich selber. Im netz habe ich großteils nicht anderes gemacht. 2. Januar 2010

Das wahrscheinlich Schlimmste an meiner digitalen Sucht war die Aufmerksamkeitszerstäubung, die Schwierigkeit, konzentriert über lange Strecken an ein und derselben Sache zu arbeiten. 5 Januar 2010

Mein halbes Jahr ist auch ein Luxusprojekt. Ich bin festangestellt. Als freier Journalist, der angewiesen ist auf Aufträge, wäre wahrscheinlich schon eine Woche offline fatal, ach der Rühle, antworte ja nie, fragen wir wen anders. 13. Januar 2010*

Ich habe meinen Freunden geraten, so zu tun, als würden sie mir eine Mail schreiben. Das machen jetzt einige: öffnen ein Mail-Fenster, schreiben etwas, drucken das aus und schicken los. 15. Januar 2010

Der analoge Alltag ist für mich in solchen Momenten wie die kleine, dunkle Höhle, in der für Plato der Mensch sitzt, bevor er durch das Denken und die Begriffe ans taghelle Licht der Vernunft und Freiheit gelangt. (...) Hier (..) bekomme ich nur schattenartig, verzerrt, abglanzartig entstellt mit, was alles aus dem leuchtenden Netz strahlt. 24. Januar 2010

Ich habe seit einigen Tagen das stille, noch unsichere Gefühl, wohltemperierte zu leben, besser gelaunt zu sein, weniger ausgefranst an den Rändern. Und weniger düster. 27. Januar 2010

Bin ich passive? Nein. IM Gegenteil, ich habe das Gefühl, innerlich zu wachsen, seit ich nicht mehr permanent die digitale Newsbrühe süffle. Die Nonstoptotalinformiertheit hat mich regelrecht vergiftet 27. Januar 2010

Anderseits geht konzentriertes Arbeiten vielleicht tatsächlich nur noch an orten ohne Internet und Hndyempfang. Der Tag, durch den ich mich gerade bewegte, sprach dafür. Ich habe in den elf Stunden München- Hamburg- München an einem langen Text gearbeitet, 70 Seiten am Stück in einem Buch gelesen und eine Stunde geschlafen. 7. Februar 2010

"Wie oft du jetzt hier am Tresen stehst. Hast nix zu tun?" Sie meint das ironisch, ich kontere mit einem Witz, aber bemerke leise Panik. Auf keinen Fall darf dieser Eindruck entstehen! Mein Gott, nun ist es besiegelt, alle Welt hat meinen Überflüssigkeit bemerkt, man wird mir noch am Abend die Kündigung aussprechen. 14. Februar 2010

Manchmal ist da einfach dieser jähe Wunsch rumzugoogeln. Zu surfen. In diesem warmen Strom aus Mails zu stehen. Wie der Wunsch nach einem Kaugummi oder nach Zigaretten. 16. Februar 2010

Mein digitales Fasten kommt mir zuweilen so vor, als würde ich im reißenden Strom der Zeit hingebungsvoll eine winzige Langsamkeitsinsel aufschütten, die aber fortwährend von allen Seiten überspült wird 17. Februar 2010

Ich frage mich, ob ich weniger vergesse als früher. In den letzten Wochen habe ich keine Verabredung und keinen Termin verpasst. Früher habe ich Leute so notorisch versetzt, dass ich mich irgendwann still und leise über ihre Treue wunderte. 22. Februar 2010

Viel wichtiger ist aber etwas Positives: Ich habe konzentriert und stetig an diesen Texten gearbeitet. Es war, wie wenn man beim Rudern konstant kräftig durchzieht, und am Abend war da jeweils ein Gefühl ruhiger Zufriedenheit. 25. Februar 2010

(Rückfall) Schon war ich drin. Und habe mich benommen wir ein Fresssüchtiger, den man nach drei Monaten Haferschleimdiät unbeaufsichtigt in die Speisekammer von Paul Bocuse lässt. Ich habe mich hemmungslos überfressen, eine Stunde gesurft wie unter Zwang 27. Februar 2010

Ich traue mich nicht, um zehn Uhr abends meinen REessortchfe Andrian Kreye zu Hause anzurufen. In dem Moment fehlt mir die wunderbare Diskretion der Mail. In die könnte er reinschauen, müsse er aber nicht. Seinen Chef so spät am Freitagabend anzurufen, das kommt mir vor, als würde ich nach Schnaps riechend (...) in seinem Wohnzimmer aufkreuzen. 5. März 2010

Ohne das Gefühl zu haben, durch das Experiment viel gelernt zu haben, kann ich zumindest sagen: Diese Angst war unbegründet. Ich fühle mich nicht einsamer als sonst. Im Gegenteil. Das alltägliche, vertraute Nebeneinander mit Axel (Vermieter eines Co-Working Spaces), der gerade aus Namibia zurückkehrt und einen prallgefüllten Sack Geschichten mitgebracht hat, ; die nachmittäglichen Treffen mit den Freunden, die ich sonst während des Arbeitsalltags, kaum je sehe. Die wiederum sagen derart oft, ich würde so ruhig und ausgeglichen wirken, dass ich mich frage, was sin mich hineinprojizieren, ruhig und ausgeglichen fühle ich mich nämlich wahrlich nicht. 10. März 2010

(...)fiel mir wieder ein, dass sich mit meinem kleinen Experiment ja auch die geheime Hoffnung verband, dass mein Gedächtnis durch das digitale Fasten genesen möge. Leider habe ich nicht wirklich das Gefühl, dass es sich erholt, was ich Ende Februar schreibe, war wohl doch eher Wunschdenken. 10. März 2010

Heute stelle ich während der ersten 25 Minuten Sitzen einmal mehr fest, dass mein Aufmerksamkeitsvermögen total zerfetzt ist. Es gingt mir auch nicht ansatzweise, meine Aufmerksamkeit auf meinen Atem zu lenken. 23. März 2010

Ein paarmal verspürte ich an den letzten Abenden, nach einem Tag des Schreibens und Lesens, auf dem Heimweg überrascht ein stilles Glücksgefühl. Naja, Glücksgefühl klingt nach Jubel und Ekstase, das wäre zu viel, zu laut, eher war es ein Gefühl der Stille: als würde ich durch den freundlich moderaten Feierabendtrubel unseres Viertels eine unsichtbare Schale klaren Wasser tragen. Als würden sich die Tage wieder anders mit Zeit voll saugen. Aber auch das dürfte eher mit der rundum selbst bestimmten Zeit zu tun haben als nur mit dem digitalen Fasten. Ohne das Fasten freilich hätte die Zeit wahrscheinlich längst nicht diese Qualität. 30. März 2010

Die Zeit verlief wie ein Eis in der Sonne, träg, konturlos, zähflüssig, und alles war gut. Und dann werde ich nervös, wenn mir mein Rechner sagt, dass er für irgendwelche niederen Knechtschaftsdienste 51 Sekunden braucht. eine extrem Form der Gegenwartsschrumpfung. 4. April 2010

Langsam nervt mich, wie sich alle, die um meinen Versuch wissen, immer entschuldigen, wenn sie ihr Smartphone oder ihren Blackberry zücken. Sie grinsen dann immer so schief, rollen die Augen, als wollten sie sagen, Mann, echt grauenhaft, dieses dauernde Gepiepse, aber siehst ja selber, ich muss einfach kurz mal. 15. April 2010

Ich muss nach New Jersey, um Keith Jarret zu treffen. Das Problem dabei: Man muss sich als europäischer Kurzbesucher beim amerikanischen Konsulat online registrieren. Analog geht es nicht. 26. April 2010

Mein innerer Stadtplan hat sich im Lauf der Monate geändert. Ich habe Telefonzellen und Briefkästen früher gar nicht wahrgenommen. Heute blinken sie wie vertraute Leuchttürme in mein Blickfeld. 22. Mai 2010

Ich habe Angst davor, zu Hause wieder digital zu verflusen, bis Mitternacht am Tropf zu hängen und auf das Brummen meines Blackberrys mit ähnlichem Speichelfluss zu reagieren wie der Pawlowsche Hund auf die Schrittgeräusche seines Herrchens. In der Arbeit aber freue ich michd ganz und gar darauf, wieder ein normaler Mensch zu sein. 31. Mai 2010


Gesellschaftliche Beobachtungen:

Man habe ihm am Tag des Haftantritts den Blackberry abgenommen, das sei für ihn viel schlimmer gewesen als der Freiheitsentzug. 9. Dezember 2009

Dem Berliner Rezeptionisten hätte ich gerne noch gesagt, dass er sein W-LAN-Freies Hotel doch einfach offensiv verkaufen soll, der echte Luxus besteht heute nicht mehr darin, W-LAN zu haben, sondern im Gegenteil darin, einen unvernetzten Raum zu bieten. 12. Dezember 2009

Alle schicken halb belustigte, halb sehnsüchtige Glückwunschgrüße, jedes Mal wird betont, das sei ihre erste handschriftliche Äußerung seit langem, und jedes klingt an, das würden sie selber gerne machen. 15. Dezember 2009

Und ich finde es ziemlich beunruhigend, dass wir vor lauter In-den-Rechner-Starren gar nicht mitbekommen, wie währenddessen hinter unserem Rücken viele analoge Strukturen in solch schnellem Tempo vom Netz aufgesaugt werden, dass ich mich mittlerweile frage, ob man das Experiment, das ich gerade durchziehe, in zwei, drei Jahren überhaupt noch machen könnte. 18. Dezember 2009

Als ich an eine Kreuzung ankommen, umringen mehrere Erwachsene einen kleinen Junge, der neben dem a Auto liegt, plötzlich verstummt und auf seine ausgestreckten Beine starrt. Stirbt der gerade? Ist er unter Schock? Zum Glück habe nur ich mein Handy abgegeben, die anderen Zeugen zücken umgehend ihre Telefone, um einen Notarzt zu rufen. 30. Dezember 2009

Der ideale Netz-User ist für sie (Onlinezeitungen) der zerstreute Texthopper, der nervös durchs Angebot klickt, der bringt mehr so genannte Page-Impressions, für die man mehr Werbeinnahmen verlangen kann. 27. Dezember 2009

Interessanterweise ist in allen Texten, die sich kritisch mit dem Internet auseinandersetzen, irgendwo dieses geradezu ritualhafte, defensive Bekenntnis eingebaut, man habe ja erst mal rein gar nichts gegen das Netz und sei, Gott bewahre, ganz bestimmt kein Maschinenstürmer. 2. Januar 2010

Mohol (inhafterierter Steuerhinterzieher) hatte Phantomschmerzen. Wenn er auf der Pritsche lag, vibrierte es in seinen leeren Hosentasche. Oder er interpretierte das Geräusch der sich schließenden Zellentür als Handysummen.15. Januar 2010

Es hat fast schon was von geiler Devotheit, mit der sie den Menschen entmündigen und das Netz zum Weltgeist machen. Das Superhirn kann selber erst mal gar nix. Es braucht Einzelmenschen, die es füttern. 4. Februar 2010

Wir werden doppelt so alt wie die Menschen im Mittelalter, und wir haben technische Maschinen zur Hand, die uns zusätzlich Zeit freischaufeln: Waren werden viel schneller produziert als früher, das Tempo der Fortbewegung hat sich verhundertfacht, die Datenverarbeitung vertausendfacht. (...) Der Denkfehler der Optimisten aus früheren Tagen war die Annahme, dass sich die Welt nur außerhalb unseres Leben beschleunigen würde und wir Menschen diesem Treiben aus einer Art zeitlichem Naturreservat heraus bequem zuschauen können. Aber da wir es selber sind, diese Beschleunigung seit Jahrhunderten vorantreiben, dringt diese auch in immer mehr Lebensbereiche ein. 6. Februar 2010

Auf der Fahrt nach Wuppertal sitzen nur vernetzte Menschen im Großraumabteil. Alle, ausnahmslos alle haben die Rechner an oder schauen auf ihre Smartphones. Ich denke zunächst, das kann ja wohl nicht sein und gehe zweimal durchs Abteil, um die Leute zu zählen, die schlafen, ein Buch lesen, zum Fenster rausschauen oder einer anderen Offline-Beschäftigung nachgehen. Ich finde keinen. 7. Februar 2010

Ich stehe daneben und kann es kaum fassen: Fünf Tage lang ist keinem von uns aufgefallen, dass keine Faxe kamen. 12. Februar 2010

In der Schweiz hat eine Werbeagentur ein Experiment gemacht: Facebook-Mitglieder, die sehr viel Zeit auf der Seite verbringen, durften einen Monat nicht in ihren Account. Der Leiter des Experiments sperrte vor den Augen der Teilnehmer deren Passwörter. Eine Frau behauptete, dieser Moment habe sich angefühlt, als habe man ihr den Wohnungsschlüssel weggenommen, eine andere es komme ihr vor, als sei ein naher Verwandter gestorben. 15. Februar 2010

(Hartmut) Rosa schaut aus dem Fenster seines kleinen Büros auf die Altstadt von Jena und sagt verwundert: "Wir sind so frei wie niemand vor uns. Und gleichzeitig total gegängelt durch den permanenten Effizienzdruck. Wir geben keine Benimmregeln mehr vor, aber wehe irgendetwas dauert zu lang. Mach, was du willst - aber mach's schnell!" 19. März 2010

Ich sitze im ICE nach Hannover. Der Mann neben mir arbeitet am Laptop. Das tue ich auch, der Mann aber hat während der viereinhalbstündigen Fahrt seine zwei Mailboxen offen, sein digitales Fotoalbum, iTunes, mehrere Dokumente, das Netz natürlich sowieso und telefoniert fortlaufend. Ich weiß jetzt so ziemlich alles über ihn. 22. März 2010

Ich habe 30 Leute (nach einem Stift) gefragt. Keine Straßenarbeiter (...), sondern ausnahmslos Menschen, die den ganzen Tag im Büro sitzen. Die Hälfte von ihnen lebt vom Schreiben, die anderen waren aus de Verwaltung. Ich behaupte mal, vor zehn Jahren hätte die meisten von einen Stift in der Jacke gehabt. Jetzt kein Einziger. 31. März 2010

Ich frage mich mittlerweile, wie ältere Menschen, die kein Netz haben, ihre Alltagsorganisation überhaupt noch hinbekommen. Tun sie wahrscheinlich gar nicht 16. April 2010

Der Sohne ging zurück ins Spiel (World of Warcraft). Sie stellten alle Zahlungen ein, "sonst hätten wir ja nicht ihn, sondern nur seine Sucht unterstützt". Ihm scheint's egal gewesen zu sein. Er exmatrikulierte sich, beantragte Hartz IV und spielte auf Staatskosten. Da sie nirgends kompetente Hilfe für dieses Problem fanden, gründeten Hirtes den Verein "Aktiv gegen Mediensucht". 21. April 2010

Der Medizinredakteur Werner Bartens kommt in der Feuilletonredaktion vorbei und sagt: "Jetzt hör mal wieder auf mit dem Scheiß. Das nervt. Du bist so weit weg. Jedes Mal wen ich was von dir will, muss ich in deinem Büro vorbeikommen. Das hat so was enorm Gravitätisches. Als ob man was Wichtiges zu besprechen hat. 22. April 2010

(...), mein Chef, sagte danach, er sei überrascht, wie gut es geklappt habe, das halbe Jahr. Ich dachte, hast du eine Ahnung, aber nickte erleichtert. Gar nichts hat geklappt. Der Tag hat einmal mehr gezeigt, dass das, was ich mache, eigentlich gar nicht geht. Dass ich auf die Hilfe meiner Kollegen angewiesen bin, wenn ich als Diensthaber noch funktionsfähig bleiben will. 28. April 2010

Das heißt, erst mal muss ich mir ein Branchenverzeichnis besorgen. An der Rezeption (des amerikanischen Hotels) reagieren sie zunächst, als würde ich nach einer Draisine oder einem Hammerklavier fragen. Sie bieten mir an, schnell für mich ein paar Autoverleiher zu googeln. Als ich sage, dass ich das nicht will, schauen sie mich an, als sei ich der kleine Bruder des Una-Bombers. 1. Mai 2010

Ist irgendwie mehr geworden bei dir, sagt unser Briefträger morgens, als er die Kästen bei uns im Vorderhaus abklappert. 10. Mai 2010

Auf meinen Rundbrief an die Münchner Gymnasien und Realschulen habe ich zehn Antworten bekommen. Nahezu alle Direktoren und Lehrer betonen, die Konzentrationsschwierigkeiten hätten nicht mit den Handys oder dem Netz, sondern mit dem Fernsehen angefangen, genauer gesagt mit den Werbeunterbrechungen, die die Filme zerrupfen. 13. Mai 2010

Der Direktor des Lehrinstituts Bauer klagt bei einem Telefonat, seine Schüler seien "absolut abhängig und zwar flächendeckend. Die höchste Strafe ist für die, wenn man ihnen das Handy wegnimmt. Wir machen das seit einiger Zeit rigoros. Wer mit Handy erwischt wird, der ist bis zum Schuljahresende los. Das Problem ist nur, dass sie nach zeit Tagen ein neues haben. Die halten's nicht aus ohne." 14. Mai 2010

Beeindrucken, das so gut wie alle immer wieder sagen: Ich mail's dir. Musste googeln. Schau's dir im Netz an. Nach einer Sekunde fällt es ihnen dann immer ein, sie schlagen sich an den Kopf, ach so, geht ja nicht. Aber sie haben das Netz dermaßen internalisiert, dass auch nach einem halben Jahr die digitalen Reflexe jedes Mal schneller sind. 24. Mai 2010


Ja, diesen einen Tipp hab ich, zumindest für all die willensschwachen Junkies wie mich: Tauscht Eure Smartphones ein gegen so einen Knochen (Nokia Handy), das macht euch unabhängiger. Mehr habe ich nicht zu bieten. 7. Juni 2011


Plattformen und Produkte, die im Buch vorkommen, aber heute kaum noch genutzt werden:

Blackberry, Facebook, vimeo.com, edge.com


Buch auf Medimops: 2,49€