Der 1.FC Köln schrumpft sich gesund und fängt an Fussball zu spielen

So manch einer traut seinen Augen kaum wenn er auf die Tabelle der 1. Fußball Bundesliga schaut. Unter den ersten 6 Teams findet sich nach 7 Spielen ein Verein der in den letzten 25 Jahren nicht gerade für Kontinuität und Erfolg im Profifußball bekannt geworden ist. Der 1.FC Köln.

Die restlichen fünf dagegen sind durchaus dort oben regelmäßig zu finden, sogar für Freiburg gilt das nach vielen Jahren sehr seriöser Arbeit trotz finanziell beschränkter Möglichkeiten. Wie oft ist Köln in den letzten 20 Jahren abgestiegen? 5 mal oder 6 mal? Woher kommt dieser völlig unerwartete Höhenflug?

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Unerwartet, ist die Beschreibung des Moments, besonders wenn man die Transfers zwischen den beiden Saisons ansieht. Sind doch 2 wichtige Spieler teuer verkauft worden. Bornauw der mit Abstand wichtigste Innenverteidiger in einer Abwehr die sich eher durch Lücken als durch eine Mauer definierte. Der zweite war das Eigengewächs Jakobs den schnellen Offensivmann hat es nach Monaco gezogen. Viele andere sind gegangen und gegangen worden durch Vertragsauflösungen und hohe Abfindungen.

Gekommen ist fast keiner, der Kader war enorm aufgebläht. Dejan Ljubicic war schon fix vor der Transferperiode und ist eine erwähnenswerte Verpflichtung. Anthony Modeste kam von einer Leihe zurück ohne das jemand Hoffnung hatte das da noch was zu machen war. Mark Uth konnte nach jahrelangen Versuchen fest für den 1.FC Köln verpflichtet werden. Die Innenverteidigerposition wurde mit 2 neuen besetzt (Killian & Hübers) von denen man wohl die Hoffnung hatte das sie ausreichen.

Die Kölner Fans haben sich die Augen gerieben gegenüber einer gefühlt nicht vorhandenen Transferperiode für den Verein. War Köln nicht die gesamte letzte Saison auf der Kippe? Hatten sie nur Pech bei den Ergebnissen?
Sie waren auf der Kippe und haben nicht nur unglücklich verloren. Sie haben Scheiße gespielt und Erst-Liga Qualitäten konnten punktuell bei dem einen oder anderen festgestellt werden.
Entweder gab es einen unmäßigen Optimismus den man sich in Köln durchaus vorstellen kann oder die beiden Nachfolger des Sportmanagers sind schlicht unfähig Profis für den Verein zu überzeugen, oder dritte Variante, da gab es ja noch einen Neuen, den Trainer Steffen Baumgart.

Zugegeben, so einen hat man sich in Köln vorher noch nicht zugelegt. Laute Trainer gab es schon oft aber einer der wie ein Berserker nach vorne spielt, exklusiv nur das kennt und auch bei sehr starken Gegnern unbeeindruckt angriffslustig, geradezu streitsüchtig den Konkurrent anrennt.

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Wer hatte vor der Saison geglaubt das so etwas funktionieren kann? War es in der Vergangenheit nicht eher so, wenn man ein bisschen oben auf war hat man einen Schritt nach vorn gemacht, das bedeutete man spielte offensiver was dann zum Abstieg führte. Scheinbar ist ein solcher Umbruch mit demselben Trainer nicht zu machen, offensichtlich braucht es da jemanden der diesen aggressiven Stil aus tiefster Überzeugung selbst lebt. Steffen Baumgart wurde beim Kicker letztlich mit "positiver Beklopptheit" umschrieben was das aktuelle Gefühl recht gut beschreibt.

Jetzt steht da plötzlich ein stark dezimierter Kader zur Verfügung (immer noch 29) bei dem fast alle mindestens nah dran sind in der Startaufstellung zu landen. Woher kam den das so rasch? Das er seine Spieler in der kurzen Zeit alle deutlich verbessert hat kann kaum die glaubwürdige Erklärung sein, viel mehr kann es tatsächlich daran liegen das der neue Spielstil ungeahnte Kräfte und Fähigkeiten hervorgerufen hat. Niemals zu unterschätzen sind auch die Motivations-fähigkeiten eines Trainers die Baumgart ganz sicher auch zugeschrieben werde können.

Kurz: Der richtige Trainer am richtigen Ort. Die Spieler haben eine andere Ansprache und Philosophie gebraucht um an ihr Limit zu gehen.

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Man muss an dieser Stelle vielleicht auch nachgehen wer diese Konstellation aus Trainer und Spielern zusammen gestellt hat. Wie schon heraus zu hören war, an den beiden Sportchefs (Jakobs und Keller) kann es nicht gelegen haben, sie sind durch "Nicht-Verpflichtungen" aufgefallen und haben diese positive Situation von ihrem Vorgänger Horst Held geerbt der auch den neuen Trainer nach Köln geholt hat.
Im Nachhinein betrachtet scheint es grotesk das Horst H. aus seinem Job heraus-gehebelt wurde obwohl das sportliche Ziel der Nichtabstieg erreicht wurde. Aber auch das hat traurige Tradition beim Ersten effzeh Köln das man sich nicht an die internen Absprachen hält als Entscheider.

Das Beispiel zeigt sehr schön das Kontinuität ein gutes Mittel ist um sich zu verbessern. Manchmal braucht es nur kleine Stellschrauben und wenig Personalwechsel um dahin zu kommen wo man schon Jahrzehnte erfolglos mit Hire und Fire hingearbeitet hat.

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Ecency