This content was deleted by the author. You can see it from Blockchain History logs.

Die ultimative Granate gegen fallende Kurse

Statt einer Übersicht über den Kryptomarkt gibt es diese Woche mal etwas anderes. Den die letzten Wochen waren gelinde gesagt: Völlig scheiße. Der Kryptomarkt hält unbeirrt an seinem Kurs Richtung Süden fest. Meine Top-Aktie im Portfolio rauschte um satte 50% innerhalb weniger Tage ans Ende im Depot und irgendwie scheint auch sonst nicht wirklich zu klappen.

Die ersten Tage über kann man sich sicherlich noch mit einem guten Schluck verbessern, aber auf Dauer soll das ja nicht so gesund sein. Und ich habe extra noch einmal nachgeguckt: Wer fehlinvestiert muss sich nach den Marktgesetzen nicht noch extra kasteien, sondern gilt als bereits abgestaft. Was also tun um sich mal etwas gutes zu gönnen? Natürlich etwas essen. Da ich aber wie die meisten von uns stets in einem schier unendlichen Kampf mit dem Körpergewicht bin, sollte bei einer guten Mahlzeit auch immer die Zeit des Essens sich mit der Zubereitung decken... alles andere wäre reines Stopfen und ist auch nicht gesund ;)

Vor einigen Wochen wurde ich Zeuge eines gar barbarischen Unfalls. Jemand wollte mir etwas Gutes tun und einen Granatapfel zubereiten. Ein Obst das zwar vielen Menschen geläufig ist, die wenigsten sich aber doch dran wagen. Was soll schon an so einem Apfel besonderes sein? Wer sich dennoch daran wagt, wird meist Zeuge eines grausamen Gemetzels. Dachte ich im ersten Moment noch Opfer einer okkulten Kleidungsfärbersekte geworden zu sein, wurde mir langsam bewusst, dass die Person überhaupt keine Ahnung hatte, wie man einen Granatapfel richtig zubereitet: Mit Physik! ;)

Daher heute mal eine etwas andere Aktion mit dem Ziel die Allgemeinbildung zu erhöhen *hust ;)

20180331_220305.jpg

Das ist er - unser Corpus Delicti. Ein handelsüblicher Granatapfel, wie man ihn eigentlich überall im Supermarkt kaufen kann. Er sieht auf den ersten Blick halt wirklich aus wie ein Apfel bei dem auf einer Seite etwas herausgesprengt wurde. Dies ist aber völlig normal. Bitte auf jeden Fall einen Granatapfel nehmen, der auch wirklich ein wenig "fest" ist. Wenn er weich ist, ist er vermutlich bereits von innen her matschig.

Der Granatapfel kommt vorwiegend in den wärmeren Regionen dieser Welt vor und ist eher in Tropen oder Subtropen anzutrefessen. Er ist der Menschheit bereits sehr lange bekannt und wurde beispielsweise bei den alten Ägyptern als Grabbeilagen gefunden. In Europa hat er vermutlich über Spanien hinaus sich in die neue Welt seinen Weg gebahnt. Hier zu Lande scheint er erst nach dem zweiten Weltkrieg eine stärkere Bekanntheit erfahren zu haben.

Was sollte man geschichtlich noch über ihn wissen? Nun ja ... das er vor allem im Orient sehr lange Zeit zum Färben verwendet wurde um gelbe oder schwarze Farben auf Teppichen zu erzeugen. Und wenn ihr mal mit Wasser einem Perserteppich zu leibe rückt, werdet ihr merken, dass da nichts abfärbt. Das ist ne super Nachricht für alle Färber ... und eine eher schlechtere für uns, die ihn verzehren wollen.

Den der Apfel ist in viele kleine Früchte unterteilt, die nur so spritzen und heraus springen und eine wirklich fiese Sauerei hinterlassen. Wer versucht einen Granatapfel auf dem Tisch zubereiten, wird vermutlich ein Trauma erleben von dem er sich nicht so schnell erholt. Und wer mit Fingerspitzen versucht zu arbeiten, mag vielleicht an die Frucht kommen, aber bei dem Versuch kläglich verhungern.

Doch es gibt eine Lösung für eine schnelle Zubereitung:
20180331_220324.jpg

Wir brauchen:

  • Ein Waschbecken
  • Eine durchlässige Schüssel oder ein Sieb
  • Ein scharfes Messer
  • Wasser

Die Anwendung sollte sich aus dem Bild ergeben. Den Wasser hat die tolle Angewohntheit, dass es andere Flüssigkeiten bremst. Wenn es also spritzt, hängt es nicht gleich an der Decke, sondern eben im Wasser. Dabei muss man nur leicht unter Wasser arbeiten, damit es nicht doll spritzt.

20180331_220453.jpg

Zunächst schneiden wir die obere und untere Seite des Granatapfels ab. Dies ist tatsächlich einer der eher schwierigen Vorgänge, da man nicht zu tief schneiden sollte um das Fruchtfleisch zu beschädigen und gleichzeitig nicht zu kurz, weil man sonst die Kammern nicht richtig sieht. In diesem Beispiel z.B. habe ich eher zu wenig als zu viel abgeschnitten. Man beachte aber bereits eine interessante Sache: Die abgeschnittene Schale des Apfels schwimmt auf dem Wasser und geht nicht unter.

20180331_220640.jpg
Nun schneidet man mit dem Messer von oben nach unten um den Apfel kleinere Kerben. Idealerweise liegen diese zwischen den "Kammern" innerhalb des Apfels um möglichst wenig ins Fleisch zu schneiden. Die Schnitte sollten dabei eher oberflächlich sein und nicht zu tief. Sie dienen uns lediglich als Bruchstellen und sollen nicht wirklich den Apfel teilen. Einschnitte wie auf dem Bild reichen völlig aus und es muss nicht in ein Kleinklein ausarten.

20180331_220714.jpg
Danach ist Handarbeit gefragt. Man drückt den Apfel unter Wasser und bricht ihn erst auseinander. Dies kann durch gegensätzliche Drehbewegungen gemacht werden. So spaltet man den Apfel entlang der Kerben in kleinere Teile auf. Auch diese schwimmen nun zunächst über Wasser.

Danach bricht man die einzelnen Teile weiter mit der Hand auf und versucht die Kerne zu lösen. Dies sollte nicht mit zuviel Druck passieren, da sonst die Kerne aufplatzen und das Fruchtwasser ausläuft. Dies ist jedoch sehr schmackhaft und soll ja am Ende auch nicht ganz wässrig schmecken. Versucht daher eher ein sanfte Streichbewegung zu vollziehen. Mit ein wenig Übung fällt es so erstaunlich leicht langsam die Kerne von der Schale zu entfernen.

20180331_221057.jpg
So sieht der fast fertige Granatapfel dann aus. Die ungenießbaren Teilchen schwimmen allesamt auf dem Wasser, während die schweren Kerne auf die Schüssel bzw. das Sieb hinabsinken. Ich habe in diesem Fall bereits recht sauber gearbeitet. Man sollte sich die Kerne aber nochmal ansehen, da oft kleinere Teilchen von der Frucht an den Kernen hängen und nicht richtig gelöst sind. Ggf. also vom Grund diese noch einmal anheben, frei zupfen. Der Kern sinkt wieder ab, während die Frucht oben schwimmt. Dies solange wiederholen bis die groben Stücke allesamt gelöst sind. Es ist kein Drama diese mitzuessen, aber sie schmecken schlichtweg nicht. ;)

20180331_221248.jpg
Nun fischt man mit der Hand die schwimmenden Fruchtstücken ab oder schiebt sie über die Schüssel hinweg zu Seite. Viele Leute nutzen zwar Wasser bei der Zubereitung des Apfels, fischen danach aber die Kerne aus dem Wasser raus. Das ist zu zeitaufwendig. Daher der Clou mit der Schüssel. Den so müssen wir diese nur noch rausheben und haben automatisch alle Kerne aufgesammelt, während der Rest im Wasser schwimmt.

Wer etwas geübt ist, kann auf diese Weise den Apfel in weniger als 5 Minuten problemlos zubereiten. Höre ich Zeiten von bis zu 30 Minuten, verstehe ich, wieso die Frucht nicht besonders populär ist. Die Frucht selbst gehört weggeschmissen, während die Kerne die eigentliche Delikatese sind. Die können so roh gegessen werden und haben einen fruchtigen, leicht (aber angenehmen) säuerlichen Geschmack. Ein idealer Snack um auch mal bei einem Filmeabend gegessen zu werden, da man eben nicht so sehr "schaufeln" kann und eine Weile damit beschäftigt ist.

Da die letzte Woche aber sehr hart war, war mir nach etwas Härterem. Ein wenig Walnuss-Bourbon-Eis, ein wenig verfeinert mit ein wenig Flüssigkeit, dass sich in der Erdbeermarmelade gebildet hat. Nicht zuviel, es soll ja nur ein wenig Erdbeergeschmack ran. Dazu dann die Kerne über das Eis gegeben. Zack, fertig ... Eisdessert.

20180331_221615.jpg
Ob es über den Marktfrust inweg geholfen hat? Man wird es sehen müssen. Auf jeden Fall hat es erstmal geschmeckt und ein wenig über die schwere Zeit hinweg geholfen. ;) Wenn es mal nicht so läuft, kann man im Jammer und Tränen untergehen. Oder man versucht professionell damit umzugehen. Den jemand mit nem scheiß Portfolio hat immer noch weniger als jemand mit nem scheiß Portfolio und einem Eis garniert mit Granatkernen ;)

In diesem Sinne: Bon Appetit! Und auf bessere Wochen!