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#deutschdienstag - Was zeichnet gute Kommunikation aus?

Na, welcher der 32 Dienstags-Ausflüge hat Euch bisher am meisten gefesselt?



Für mich war es der 11. Ausflug - meluni stellte in diesem Beitrag einige schöne Worte vor, die als sprachgewandte Alternativen zu alltäglich gebräuchlichen Worten dienen können.

Damals fragte ich mich, was gute Sprache auszeichnet:

  • Sind es Metaphern, die der besseren Veranschaulichung und Nachvollziehbarkeit dienen?
  • Würde es vielleicht genügen, wenn wir auf gewisse Füllwörter verzichten?
  • Ist ein möglichst großer Wortschatz der Schlüssel, um sprachgewandt und gebildet zu erscheinen?
  • Wie kann man Informationen und vielleicht neues Wissen am besten vermitteln?

Um eine Antwort zu finden studierte ich Reden von Norbert Lammert. Er ist der ehemalige Präsident des Deutschen Bundestages, was recht praktisch war, da seine Reden im Internet frei zugänglich sind.

Wie könnte mein erstes Resümee aussehen?


Ein Hauptaspekt, den ich bei der Auswertung bemerkte:
Sprache besitzt einen Störabstand

Aus dem Englischen signal-to-noise ratio beschreibt dieser Begriff in der Kommunikationstechnik das Verhältnis zwischen Signal und Rauschen. Wobei das Signal in einer Rede oder einem Text stets das ist, was eigentlich vermittelt werden soll und Rauschen der Anteil eines Textes oder einer Rede ist, der nur ablenkt und stört.

Zum Rauschen zähle ich hierbei nicht nur Füllwörter, sondern auch (für die Informationsvermittlung) unnötige Höflichkeitsformen wie zum Beispiel Gendering1.

Ein anderer Aspekt, den ich bemerkenswert finde:
Wenn wir Texte auf das Wesentliche reduzieren, dann bleiben oft Sätze der Leichten Sprache übrig.
Um ein Beispiel zu nennen, bietet sich Hegel an. Ein Satz der von ihm stammen könnte ist:

Die kognitiven Potenzen haben extraordinäre Relevanz für die Dialektik.



Doch was ist die eigentliche Information? - welches Signal möchte er uns vermitteln?
Denkt man kurz über die einzelnen Wörter nach - "kognitiv" ist geläufig und "Relevanz" auch, Dialektik könnte alles und nichts sein - kommt am Ende nur folgendes heraus:

Denken ist wichtig.2



Für weitere Analysen wollte ich mich jedoch nicht nur auf Bundestagsreden beschränken.
Aus diesem Grund habe ich Teile des Programms mit deutschen Steemit-Blogs (aktuell 138.324 Blogs aus 10.768 Kategorien von 5.717 Nutzern) gespeist.
Ein Bot (@wortschatz) der diese Datenbasis nutzt, generiert für jeden Benutzer einen individuellen Bericht.
Man muss hierfür nur #wortschatz verwenden.

Ein zweiter Bot (@lesenswert) kommt hoffentlich bald hinzu. Mit ihm werden Beiträge ausgezeichnet, die besonders lesenwert sind. Ich hoffe so insgeheim, keine guten Blogs mehr zu verpassen - oder wie so oft - erst nach Ablauf der ersten sieben Tage zu lesen. Mit @lesenswert sollen auch neue Nutzer die Chance haben, schneller "anzukommen".

Ich würde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Gedanken zu meinen Ansätzen schreiben würdet und bin jetzt schon gespannt auf ggf. neue Ideen und Vorschläge.

Alles Liebe und einen schönen Dienstagabend =)


Quelle: Pixabay - PDPics - CC0

Bezüge zum Weiterlesen:
[1] MaiLab - Sollte man gendern?
[2] 33. Kapitel der Känguru-Chroniken


Wenn Ihr solche Beiträge informativ findet, sagt es mir bitte.
Ihr kennt das doch, so bin ich motiviert öfters solche Beiträge zu schreiben.

Lieben Dank!