Also los :
Heut waren wir wieder unterwegs zum Gemüse sammeln.
Die Kamera hat zwar etwas gefailt, aber ich denke man kann sehen wie viel an lila Taubnesseln da am rumwachsen ist.
Früher gab es mehr von den weissen Taubnesseln, die sind etwas grösser, vor allem aber die Blüten, sodass wir als Kinder immer gern die weissen Blüten aus ihren Kelchen geholt und unten aus dem Blütenschaft den kleinen Tropfen Nektar heraus gesaugt haben.
Das Pflücken macht echt Laune, sich einen Bund zusammengreifen und einfach einen Haufen Blütenteile abrupfen. In null komma nix waren die 500 Gramm zusammen, die im nächsten Bild zu sehen sind.
Eine gute Methode, bei dem bisschen Abraum der beim Sortieren angefallen ist.
Jetzt noch eine Weile Wässern, dann im Sieb nochmal durchwaschen und abtropfen lassen.
Für die Löwenzahnblüten braucht man etwas länger beim Sammeln, weil man doch ein wenig sich von Pflanze zu Pflanze bewegen muss.
Löwenzahn ist auch nicht mehr sooo häufig zu finden, da immer öfter, auch wegen den Pferdebesitzern, gegen Löwenzahn gespritzt wird. Man mag es wohl inzwischen nicht so gern im Heu oder zum abgrasen haben.
Oh Wunder es sind auch 500 Gramm geworden.
Egal wie sauber man glaubt gepflückt zu haben, nachsortieren muss sein. Man hat immer irgendwelche Spieren oder irgendwas dabei, was man nicht mitessen möchte.
Wässern ist vielleicht nicht nötig, aber macht ein gutes Gefühl. Man denke an Sand oder Schlimmeres, wie z.B. Kaninchenpippi. Durchwaschen im Sieb möchte man immer bei Sachen aus der dreckigen Natur da draussen.
Vom Klettenlabkraut hab ich nur ein Wenig dabei, irgendwie war das die einzige Stelle, wo es heute nicht unansehnlich aussah, besser gesagt wo es wirklich lecker anzusehen war.
Jetzt noch einen Strauss Bärlauch aus dem Garten und drei Stengel Liebstöckel, so wird das Endprodukt wirklich Gaumenfreundlich.
Die Bärlauchblätter möchte man jedes einzelne schön einmal mit der Hand unter fliessendem Wasser abwischen, denn es bildet sich doch ein Staubschleier darauf, oder sowas wie Stockflecken aus Staub.
Und jetzt Stück für Stück ab in die Pfanne.
Zuerst nehme ich die Taubnesseln, immer schön eine dicke Faust voll und langsam aus der Faust heraus mit der Schere in die Pfanne geschnippelt.
In der Pfanne brutzelt schon einiges an Butter, man kann natürlich gerne anderes Fett nehmen je nach Geschmack.
Rein rein rein, immer rein mit den Nesseln, sie werden schon noch etwas einschrumpfen.
Dann die Kletten, den Bärlauch und Liebstöckel reinschnippeln, schliesslich die Löwenzahnblüten dazu.
Die lass ich meist ganz, find ich leckerer.
Das Ganze muss auch nicht so sehr heiss ablaufen, lieber etwas schonender dünsten,
man darf nicht vergesssen, man könnte den ganzen Karnikkelfrass auch roh geniessen.
Die Nesseln kommen in Duft und Geschmack erst einmal Spinatartig Grünzeugsmässig daher.
Mit dem Bärlauch und dem Liebstöckel riecht es schon fast wie richtiges Essen.
Die Klette sorgt für eine gewisse Süsse.
Wer Rosenkohl mag hat einen kleinen Eindruck vom Geschmack der Löwenzahnblüten.
Viel stärker und etwas bitterer, je länger gedünstet desto weniger bitter,
obwohl ich das Wort bitter eigentlich für zu stark finde um es richtig zu beschreiben.
Sobald alles in der Pfanne Platz gefunden hat, Deckel drauf und auf kleiner Flamme dünsten,
und ab und zu immer mal wieder durchmantschen.
Durchgegart, oder besser in dem Moment in dem man glaubt,
man hätte alle die bösen mitgesammelten Draussenbazillen abgetötet,
kann man dann zum Essen anfangen.
Oder man lässt es weiter köcheln bis man Vertrauen ins Essen hat.
Abschmecken und salzen, wenn man das Bedürfnis danach verspürt.
Du kannst es morgen oder übermorgen nochmal heiss machen und es wird nur besser.
Auch auf Brot nicht unlecker, meinetwegen unter die Wurst oder den Käse.
Richtiges Gemüse, wie Mus, gemust, kein Sabsch keine suppige Flüssigkeit drumherum.
Tja, jetzt ham wir ein Kilo gesundes Gemüse gebastelt,
man muss allerdings die Zeit haben und vor allem Orte,
an denen man sich traut den gefährlichen Naturkram zu ernten.
Viel Spass und guten Appetit für jene, die es versuchen werden.
LG u.