30 Jahre Mauerfall - Rückblick und was man hätte tun sollen

Liebe Steemitgemeinde,
liebe Freiheitsfreunde,
liebe Freiheitsfeinde,
liebe DDRler,
liebe BRDler,
liebe Gesamtdeutsche,

morgen jährt sich der Tag des Mauerfall zum dreißigsten Mal.
Zeit zurückzublicken und eine Alternativlösung zu präsentieren.

Wie ich es erlebte

1989 war ich gerade auf das Gymnasium gekommen.
Gleich zu Beginn mussten wir für 48 DM einen Diercke Weltatlas kaufen, der nach zwei Monaten im Prinzip schon wieder überholt war (endgültig überholt dann ein Jahr später).
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Ein paar besonders eifrige haben sich dann im nächsten Jahr einen neuen gekauft, den man dann praktisch fast mit dem Ende der UdSSR, CSSR, Jugoslawien fast jedes Jahr wegschmeißen hätte müssen.
Ich habe mir das viele Geld gespart und besitze meinen bis heute.

Die Geschichte die man aus der DDR zu hören bekam waren für uns Kinder ganz unglaublich, führten aber dazu, dass man sich plötzlich als Angehöriger der BRD Unterschicht furchtbar wohlhabend fühlen konnte.

Auch die erste Fahrt mit meinen Eltern über die 10km entfernte Grenze der CSSR trugen dazu bei.
Der Braunkohlegeruch (der „Gestank des Sozialismus“) in Klattau war so beißend, dass man das Gefühl hatte, nicht atmen zu können.

Den ersten wirklichen Kontakt mit Ex-DDR Bürgern gabs dann erst 10 Jahre später bei der Bundeswehr.
Damals hatte man ganz stark darauf geachtet, Ossis und Wessis zu mischen.

Natürlich verbrachte man während der Zeit des Mauerfalls jeden Abend mit der ganzen Familie vor dem Fernseher (drei Programme, schwarz-weiß).

Die singenden Bundestagsabgeordneten:


Günther Schabowski:



Genscher in Prag:


Helmut Kohl in Strickweste im Kaukasus:



Alles noch präsent.

Was mir auch noch im Gedächtnis geblieben ist, sind die Tiraden der Erwachsenen in den Folgejahren aufgrund der immer weiter ausufernden Kosten.

Auch werde ich nie vergessen, wie sich Helmut Kohl die eierwerfenden Demonstranten schnappen wollte.


Und natürlich die Treuhandanstalt und das viele Geld was plötzlich in der berühmten Portokasse fehlte, um die blühenden Landschaften zu finanzieren.

Wie ich es aus heutiger Sicht gemacht hätte

Privatisierung der DDR Wirtschaft:

  1. Alle DDR Betriebe werden in eine Aktiengesellschaft verwandelt und diese Aktien zum symbolischen Preis von 1 Mark an die Mitarbeiter verkauft. Die Anzahl der Aktien richtet sich nach den Jahren der Betriebszugehörigkeit. Man hätte endlich echte volkseigene Betriebe gehabt und die DDR Bürger hätten sich über Nacht in Kapitalisten verwandelt.
  2. Sämtliche Wohnungen werden zum symbolischen Preis von 1 Mark an die Mieter verkauft.
  3. Das DDR Straßen- und Reichsbahnnetz und sonstige öffentliche Einrichtungen werden in eine Aktiengesellschaft verwandelt und jeder DDR Bürger erhält gestaffelt nach Lebensjahren Anteile (wieder zum symbolischen Preis von 1 Mark).
  4. Es gilt eine Sperrfrist von 10 Jahren, in der die Aktien nur zwischen DDR Bürgern verkauft werden können.
  5. Die DDR wird für mindestens 10 Jahre in eine Sonderwirtschaftszone verwandelt, in der es weder Unternehmens- noch Einkommenssteuern gibt (die 10 Jahresfrist hätte ich nur für die Westpolitiker eingeführt. Selbstverständlich wäre es für immer dabei geblieben).
  6. Die Bürger der DDR entscheiden frei, wie sie die Kosten für die öffentliche Sicherheit bestreiten wollen.
  7. Investitionen aus dem Westen bleiben natürlich auch für mindestens 10 Jahre steuerfrei.
  8. Die Währungsunion hätte ich auch gemacht (Umrechnungskurs 1:1), so hätten die 16 Millionen neuen DDR Unternehmer das nötige Startkapital bekommen.

Also im Prinzip hätte ich den DDR Schwarzmarkt, der ja sowieso schon sehr gut ausgebaut war, in einen weißen Markt verwandelt.

Wer noch bessere Vorschläge hat, kann sie ja in die Kommentarspalte schreiben.

Schönes Wochenende
Stephan Haller

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