Keine Scheuklappen auf der Reise - Wie sehen wir die Welt

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Timo hat schon darüber geschrieben und unser lieber @leroy.linientreu auch auf seinem Post hier https://steemit.com/deutsch/@leroy.linientreu/work-life-balance-theorie-und-praxis
. Da mir das Thema allerdings sehr am Herzen liegt, möchte ich auch ein paar Worte darüber schreiben:

Letzens habe ich mich mit einer Freundin unterhalten. Ich sagte ihr, dass es mich trau- rig macht, wenn ich bettelnde Kinder sehe oder Müll an den Stränden. Sie sagte, ich soll darüber hinweg sehen, da man es eh nicht ändern kann. Man kann nicht die ganze Welt retten.

Aber ist es wirklich so, dass man daran nichts ändern kann? Wenn das Alle denken, dann würde sich sicherlich gar nichts ändern. Ich kann nicht die ganze Welt retten, aber wenn jeder von uns einen klitzekleinen Beitrag leistet, auch wenn es mikroskopisch klein wirkt, dann ist doch viel getan.

Mit Helfen meine ich vor Ort und je nach Möglichkeiten. Wir haben keine Scheuklappen auf, haben auf unsrer Reise nicht nur Schönes gesehen, sondern auch viel Armut, Plastikmüll an den wunderschönsten Orten. Man könnte, wenn man wollte alles ausblenden. So gibt es Reisende, die ihre Zeit nur in Luxushotels verbringen und es sich dort am gesäuberten Strand und im Pool richtig gut gehen lassen, aber Land und Leute eigentlich nicht wirklich kennenlernen.

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Das ist auch in Ordnung um mal ausspannen. Auch wir gönnen uns zwischendurch mal diesen Luxus. Wir wissen aber, dass es andere Seiten gibt. Dauerhaft nur so zu reisen wäre nichts für uns. Erstens könnten wir uns das nicht leisten da viel zu kostspielig – und selbst wenn wir es könnten - wurden wir es nicht machen. Unsere Reise wäre so- gar sinnlos, denn von einer Scheinwelt zur anderen zu reisen würde uns keine nennenswerten Erkenntnisse bringen.

Wir wollen mit unsrer Tochter das wahre Leben erfahren - keine Scheinwelt. Ich weiß noch wie oft ich mich früher darüber geärgert habe, dass die Hilfe nicht bei denen an- kommt die es wirklich brauchen. Und Hilfe bedeutet auch nicht immer jemanden Geld zu geben. Das kann sogar manchmal kontraproduktiv sein. Wir haben in Kambodscha erfahren, dass die Kinder deshalb nicht zur Schule gehen, weil sie mit betteln ihre gan- ze Familie ernähren müssen. Sie verdienen viel mehr als die ganze Familie zusammen.

Geld geben führt in jenem Fall in einen Teufelskreis. Man könnte sich darüber streiten, was in dem Beispiel die beste Lösung wäre und dies ist wirklich nicht einfach. Wir ver- schließen unsere Augen nicht vor solchen Problemen, denn diese sind oft täglich für uns real greifbar.

Wir haben unsere Reise nach Indien für ein paar Tage verschoben, da wir auf einer Hochzeitsfeier ein Paar kennen lernten, die einen Platz für körperlich behinderte Kinder geschaffen haben. Sie nehmen diese Kinder auf und pflegen sie. Diesen Leuten gilt meine Bewunderung. Ich habe selbst schon mit Kindern mit Behinderung gearbeitet und weiß, wie sehr es einen physisch und psychisch belasten kann.

Deshalb sind wir gerade im Norden Sri Lankas, werden ein paar Tage wenn es geht mithelfen und dort übernachten. Wir berichten euch hier auf Steemit darüber und
schauen ob irgendetwas benötigt wird. Wir wollen in Zukunft etwas bewirken – und wenn es nur Kleinigkeiten sind.

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Wir möchten nicht nur die schönen Seiten zeigen, niemals wegsehen, sondern immer hinsehen. Wir wollen den Leuten ein kleines Lächeln auf den Mund zaubern, so wie sie uns durch ihre Gastfreundlichkeit bei uns immer wieder schaffen.

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