Freiheit ist Gänsehaut

Hallo zusammen,

auf die #freiheitswoche von @kadna bin ich durch den hervorragenden Beitrag von @freiheit50 aufmerksam geworden.

Das Thema Freiheit ist auch mein Thema und sehr eng mit meinem Accountnamen verbunden. Das hat mich sofort getriggert, auch meinen Beitrag abzuliefern zu wollen. Es ist jetzt schon etwas spät am Abend, aber die Freiheit noch später ins Bett zu gehen, werde ich mir jetzt einfach nehmen.


Ja, ich wurde damals in der DDR geboren. Bin also ein waschechter Ossi; und ein „@dauerossi“, denn Geschichte prägt. Zumindest mich hat sie geprägt und ich bin glücklich darüber, diese Erfahrung als Kind im Osten gemacht zu haben.


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Ich muss mich jetzt ein bisschen zusammenreißen, sonst wird aus diesem Beitrag mein noch ausstehender #introduceyourself Post. Den gibt es bisher aus Freiheitsgründen nicht. Ich schätze die Freiheit, nur das von mir auf der Blockchain gespeichert zu wissen, was ich da auch für immer stehen haben möchte. Tatsächlich tue ich mich mit dieser Blockchain Unfreiheit etwas schwer. – Aber halt, ich schweife ab, das ist ein anderes Thema für einen eigenen Beitrag. Genau wie viele andere Blickwinkel und Facetten, die das Brainstorming eben noch ergeben hat.

Wie war das damals in der DDR?

Frei war es nicht! Mein Elternhaus war alles andere als systemkonform und in der Kirche aktiv. Dazu hatten sehr viele Verwandte im „Westen“. Zu Hause wurden Themen angesprochen, von denen ich intuitiv wusste, das darfst du in der Schule besser nicht sagen. Darüber gesprochen haben meine Eltern mit mir nie, geschweige denn das sie es mir verboten hätten.

Damals war mir sonnenklar, dass ich besser nichts erzählen sollte. Heute stelle ich mir die Frage: Woher nimmt ein Kind diese Intuition, die Unfreiheit zu spüren und danach zu handeln? Gibt es so etwas wie einen angeborenen Freiheitsgeist oder ein Freiheitsempfinden?

Mein Gefühl sagt mir, es könnte durchaus so sein. Allerdings stellt sich dann direkt die Anschlussfrage, wann geht er verloren. Warum müssen sehr viele Menschen auch heute noch in Unfreiheit leben? Als Versuch der Antwort, sehe ich im Streben nach Macht einen Gegenspieler zur Freiheit. Macht versucht die Freiheit anderer zu beschränken. Was definitiv auf vielen Ebenen vorkommen kann.

Freiheit und Verantwortung

Wenn jeder seine (individuelle) Freiheit mit Verantwortung und Selbstreflexion leben würde, gäbe es in meiner Vorstellung insgesamt ein globales Maximum an Freiheit. Jeder gibt ein kleines Stückchen seiner Freiheit ab, damit die Gesamtmenge an Freiheit das Maximum erreichen kann. Das individuelle Maximum an Freiheit kann unter dieser Prämisse nicht erreicht werden.

Und schon ist man beim vielzitierten und Immanuel Kant zugesschriebenem Zitat:

„Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt“


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Freiheit von der eigenen Vergangenheit!

Noch mal zurück in den Osten. Der Druck der Unfreiheit sich zu äußern, die fehlende Reisefreiheit und das Vorgegebensein des Lebenslaufs im Arbeiter und Bauern Staat hat das Verlangen und Streben nach Freiheit schlussendlich so stark wachsen lassen, das '89 das passiert ist, was mittlerweile in den Geschichtsbüchern steht und für mich ein großartiges Erlebnis war.

Auf der anderen Seite verhinderte die fehlende Freiheit Initiative zu ergreifen, Dinge zu gestalten und die Möglichkeit sich zu entwickeln. Es erforderte eine ständige Selbstkontrolle um den gesetzten Rahmen nicht zu verlassen. Nichts falsches zu sagen oder zu machen. Dieses Verhalten hat mich stark geprägt, ohne das ich es bemerkt habe.

Für mich hieß das Jahre später, sich aktiv mit diesem der Vergangenheit auseinanderzusetzen. Diese unterbewusste ständige Selbstkontrolle abzulegen. Sich von diesem Teil der Vergangenheit frei zu machen. Das heißt allerdings nicht die Vergangenheit zu verleugnen, heute das komplette Gegenteil zu machen, sondern eher sich aktiv mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen. Im Prinzip ist es ziemlich genau das @love-your-wild in ihrem Beitrag mit dem prüfen von Mustern und Glaubenssätzen anspricht.

Freiheit und Gänsehaut

Ehrlich gesagt hab ich keine Ahnung, ob ihr dieses tolle Gefühl aus Unfreiheit in Freiheit entlassen zu werden nachvollziehen könnt. Es gibt ein paar Videos aus dieser Zeit bei denen ich heute tatsächlich noch Gänsehaut bekomme. Eins davon ist "Mein Berlin".
Ab 4:20 gehts ums Thema, aber das ganze Video lohnt sich



Ich kann den Post nicht ohne folgendes Zitat beenden:

Ich missbillige, was Sie sagen, aber ich werde bis zum Tod Ihr Recht verteidigen, es zu sagen.

Obwohl regelmäßig Voltaire zugeschrieben, stammt dieser Satz von Evelyn Beatrice Hall, den sie in ihrer Biografie Voltaire in den Mund legt.

Ich kann den Post nicht ohne die Hoffnung beenden:

Das möglichst bald in Nordkorea eine ähnliche Entwicklung passieren wird, wie damals '89. Die aktuellen Anzeichen der Annäherung finde ich großartig und hoffe das sie Bestand haben.

Ich kann diesen Post nicht beenden ohne:

Danke zu sagen, hier und heute in einem freieren Land leben zu dürfen als damals als Kind!

pics&txt by @dauerossi

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