Auferstanden aus Ruinen...

Brauner Benz auf Hive

Dieser Hive-Blog gehört zur Seite www.brauner-benz.de. Ein Konzept für die Integration in die Originalseite existiert freilich nicht. Die Seite existiert seit 1998 praktisch unverändert, wie man auf den ersten Blick sofort erkennt. Kein sehr ansprechendes Design, völlig aus der Zeit gefallen - aber immerhin echte Handarbeit.

Und wie sieht die Hardware aus? Hauptdarsteller gibt es ja mittlerweilen zwei. Beide aus der Baureihe W123, beide 200D, beide mit Erstzulassung im Mai 1982. Einer in Braun (Nr. 19.919), und einer in Blau (Nr. 27.641). Der Braune ist in Oregon, wo er den Luxus genießt nicht mehr zu rosten.

Oregon, Mai 2021Ob hoch die Berge, sumpfig auch die Wiesen...
Bild: Blue, N. (Oregon, 2021)

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Der Blaue hingegen wohnt gewöhnlich in Nordirland, und genießt diesen Luxus nicht, weshalb er 2013 zum Restaurieren und Modernisieren an die Oder gebracht wurde. Einige Jahre später sieht es so aus, als ob die Räder bald wieder rollen werden, und es erscheint angebracht, wenn man parallel dazu die Internetpräsenz wieder auf Vordermann bringt.

Der letzte Reisebericht auf der Originalseite bricht am 25. Oktober 2010 abrupt ab und wurde nie fortgesetzt, weil sowohl die Aufzeichnungen als auch die Bilder im Jahre 2015 gestohlen wurden. Beim Wühlen in den Tiefen meiner DiskStation im Frühjahr 2021 tauchten aber immerhin die Bilder wieder auf, anhand derer sich das meiste rekonstruieren läßt und zumindest ist eine Fortsetzung des letzten Reiseberichtes technisch wieder möglich geworden.

Iran 2010
Weiter geht's...
Bild: Besold, M. (Iran, Dasht e-Lut, 2010)

Wie man nun Hive an diese digitale Bauruine anschließen soll ist mir noch schleierhaft. Wahrscheinlich wird es sich, wie alle bisherigen Konzepte, von selber entwickeln und zwar in eine mir unbekannte Richtung. Man könnte Hive einerseits als diebstahlsicheres Lager für Reisenotizen und Bilder verwenden, man könnte kurze Tagesberichte von unterwegs auf Hive verfassen, oder gar ganz auf Hive umstellen und alle Berichte nur noch auf Hive publizieren. Darüber müßte man nun nachdenken. Und da das Nachdenken nie des Autors Stärke war, wird es vermutlich auch diesmal nach der alten Manier laufen: Erst machen, dann fluchen, dann vielleicht nachdenken, dann weiterfluchen.

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Auf dem nicht vorhandenen Plan stehen einige größere Touren in den nächsten Jahren. Traditionell verhält es sich so, daß meine Pläne schon schiefgehen bevor die Planung überhaupt abgeschlossen ist. Die Parole lautet nach wie vor: »Der Plan ist der, daß wir keinen haben.« Amüsant ist jedoch, daß es durch diesen Corona-Irrsinn allen anderen auch so zu gehen scheint.

Blauer Benz und Brauner Benz in der Wüste
Bilder: M. Besold (2010/1999)

Jahrelang fuhr ich durch viele Teile der Welt mit nichts als einem groben Besold-Plan, und man wußte selten was als nächstes passiert. Man fuhr vielmehr drauf los und hoffte, daß man schon irgendwie durchkommen würde, und wenn nicht, dann würde es dennoch irgendwie anders weitergehen. Es gab keine Eile, es gab kein Ziel, was auch immer geschah, es gehörte irgendwie zum Reisen dazu. Alles war mehr oder weniger egal, und wenn es nicht egal war, dann war es scheißegal. Dieses Konzept faßte ich immer zusammen unter: »Think African...«

Wer hätte gedacht, daß genau dieses alte Konzept nun jenes ist, das man in Europa anwenden muß? Dieser kleine Kontinent, auf dem man sich immer absolut plan- und sorglos bewegen konnte und auf dem man sich höchstens um das mehr oder weniger genaue Umsetzen der Straßenverkehrsordnung Gedanken machte...

Nun gibt es Grenzbestimmungen, Grenzkontrollen, Regularien, Schikanen, Ungewißheit, Unplanbarkeit, Rechtsunsicherheit, Bußgelder, Behördenwillkür und man muß sich in Acht nehmen vor den uniformierten Schergen des Systems. Alles Dinge, um die man sich zumindest außerhalb Deutschlands nie Sorgen zu machen brauchte. Jetzt ist sozusagen 'alles in deutscher Hand'. Man spürt wieder jenes eigentümliche Gefühl, das einen Anfangs beschlich, wenn man aus Europa hinausfuhr oder über die Grenze nach +49 hineinfuhr. Nun braucht man Europa dafür gar nicht mehr zu verlassen, um das Gefühl zu bekommen, sich aus dem sicheren Hafen in völlig unsicheres Fahrwasser zu begeben. Dieses Gefühl hat man nun, sobald man die eigene Region verläßt.

Doch wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt. Auf geht's zur zweiten Probefahrt...

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Ecency