Die moderne Versammlungsunfähigkeit

Guten Tag lieber Leser,

heute schreibe ich über ein Phänomen, welches viele Bereiche unseres täglichen Lebens zu erfassen scheint. Dabei ist natürlich zu beachten, dass meine Worte nur eine subjektive Ansicht des Themas darstellen und entsprechend zu kritisieren sein können.

Durch die zunehmende Technologisierung unserer Gesellschaft, hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten aus der Perspektive des Autors einiges verändert in unserem Leben. Dazu gehört für mich auch, das wir scheinbar unsere Fähigkeit verlieren "an einem Strang zu ziehen". Der fertige Gedanke dazu, entstand in dem kürzlichem Ereignis, in welchem etwa 1 Million Menschen einem "Besuch" der Area 51 in Amerika zugestimmt und etwa die gleiche Menge bekundet hat, zumindest zu versuchen "mal vorbeizusehen". Eine ungeheuer große Anzahl an Zustimmungen und Bekundungen. Doch falsch gedacht, wer das Ernst nahm...

Als das Ereignis dann an dem angekündigten Tag statt fand, waren es wenige tausend Menschen, welche dort erschienen sind. Ich finde das sehr schade. Nicht, weil ich gerne gesehen hätte, wie man die Area 51 "stürmt", sondern weil es ein perfektes Beispiel für viele kleine ähnliche Entwicklungen in allerlei anderen Bereichen ist. Die Menschen scheinen durch das zur Hälfte sozial genutzte Netzwerk die Fähigkeit zu verlieren, sich an ihr Wort zu halten und entsprechende Zusagen zu erfüllen. Woran das liegen mag, kann nur durch Vermutung erklärt werden. Die meine ist, das sich die Möglichkeiten zur oberflächlichen Kommunikation und Bekanntschaft durch das Internet darin auswirken, das die Menschen nur noch eine Art "Objekt" in ihren Artgenossen sehen.

Dieses Verhalten scheint durch die räumlich Distanz, welche durch das Internet zu bestehen scheint, verstärkt zu werden. Schließlich kann man einfach "abschalten", wenn einem etwas nicht passt. Im normalen Leben ist das nicht so einfach. Dadurch werden Beziehungen, Absprachen und die Möglichkeiten des persönlichen Versammelns vielleicht ernster genommen als man es durch den Bildschirm tun würde. Schließlich sieht man dem anderem ins Gesicht, wenn man sich verabredet. Diese "Nähe" fehlt uns eindeutig zu erkennen im Netzwerk. Dadurch ist auch die Bindung nicht so stark, als würden wir sie im realen Leben mit unseren vollständigen Sinnen erfahren. Diese sind im Netzwerk normalerweise auf das sehen und hören beschränkt.

Das es einmal zu einem solchen und ähnlichen Verhaltensweisen kommen könnte, dürften vor allem die älteren Generationen gespürt haben, welche den Wechsel von der analogen, zur digitalen Welt in ihrer Gänze erlebten. Leider hört man oft, dass dann über die "schlimme" Jugend geschimpft wird. Sie könne dies oder das nicht. Doch war es auch die Vorbildgeneration, welches nicht vorleben konnte, was uns heute an verwirrenden Situationen im Leben begegnet. Vielleicht wurde die Welt zu komplex und undurchsichtig, um gewisse Werte, wie zum Beispiel das gegebene Wort einzuhalten. Aber vielleicht unterliegen wir auch nur einer großen Täuschung, das sich so viel verändert hat. Denn es mag sein, das wir nun über ein Netzwerk mit nahezu selbstverständlichem Zugang verfügen, doch unsere natürlichen Bedürfnisse nach Nähe und Wahrhaftigkeit, haben sich kaum im gleichen Zug entwickelt.

Dadurch kommt es heute vielleicht zustande das man aus reiner Gefälligkeit und dem Bedürfnis der Gruppenzugehörigkeit, aktuellen Ereignissen und Verabredungen zustimmt, die man schon nicht ernsthaft einhalten wollte, als man das tat. Das diese Entwicklung zu nichts Gutem führen kann, sollte jedem klar werden oder besser schon sein und ich hoffe mit diesen Worten darauf Aufmerksam machen zu können. Wenn es einmal etwas länger dauert, bis ich Antworte, dann auch, weil es nicht leichtfertig dahingeworfen sein soll was ich zurücksende. Die Wahrhaftigkeit ist eines meiner Prinzipien, die ich zu erfüllen versuche und damit gegen Windmühlen zu kämpfen scheine.

Ich bedanke mich für das Lesen und schreiben und wünsche allen eine angenehme Zeit.

Liebe Grüße
Alucian

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