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Freiheit ist ein zartes Gut

Pardon liebe Leser, die Freiheit nehme ich mir, etwas zur Freiheitswoche beizutragen. Ganz überraschend haben wir, unter diesem Stichwort, sogar schon Worte der Freiheit persönlich lesen dürfen. In ihrer Inkarnation als Fünfzig hat sie uns Weisheit aus München beschert.

Mein Beitrag zur #Freiheitswoche

Nimmt sich jemand Freiheit, wird etwas gewonnen und eventuell woanders verloren. Was ist es, das genommen wird? Freiheit, Leben oder vielleicht gar Nichts? Als echter Philosoph, könnte ich jetzt innehalten, um Lesern Gelegenheit zu geben, über das Gewicht von Behauptungen nachzudenken, über das Wesen der Freiheit und die Endlichkeit des Lebens. Doch hier am Tümpel erhält sie lediglich einen ihrer zahlreichen Witze, während sich Leser dafür ihre Zeit nehmen müssen.

Verloren

Als konstituierter Bürger bin ich faktisch nicht frei. Weil ich im Rahmen von Prämissen und daraus resultierenden Gesetzen lebe. Im Idealfall. Dass jeder Mensch vor dem Gesetz gleich ist, lautet z.B. eine der Prämissen. Eine von vielen, übrigens rein Säkularen. Die Prämissen und das Säkulare haben wir dem Prinzip der Aufklärung zu verdanken, die als gesellschaftliche Strömung seit etwa 2000 Jahren dokumentiert ist. Nichts spricht dagegen, dass sie nicht auch schon vorher stattgefunden hat und nichts, dass sie sich weiter entwickelt. Die Aufklärung hat vieler Menschen Leben gekostet, war ein reicher Quell für Missverständnisse und führt uns, unter der Voraussetzung konsequenter Weiterentwicklung, irgendwann zu maximal möglicher Freiheit. Bis dahin wird noch viel Zeit vergehen und bis heute hat sie uns Größenordnungen zusätzlicher Freiheitsgrade beschert. Wobei der Freiheit radikalste Zunahme der französischen Revolution zu verdanken ist. Doch nicht alleine ihr.

Feuer

Schon immer bedurfte es im Verlauf der Aufklärung Katalysatoren, die geistige Errungenschaften auch gesellschaftlich zu zünden wussten. Das waren Künstler, Gelehrte und visionäre Mächtige. Menschen die selbstlos, oft aber auch skrupellos, unter Einsatz des eigenen Lebens, allen konventionellen Widerständen entgegen getreten sind. Die Geschichte hat sie zuverlässig notiert. Gegen Könige stellten sie sich, oder sie paktierten, waren die größten Feinde der Kirchen, oder auch Gläubige. Bis gar ein Kaiser selbst die Früchte von Aufklärung und Revolution vor dem wütenden Willen des europäischen Adels beschützt hat. Die französische Revolution war im Zeitstrahl der zweitausend Jahre nur ihr chaotisches Aufflackern. Das Feuer der Aufklärung hätte auf Druck des europäischen Adels jederzeit erstickt werden können.

Kriegskasse

England war damals die mächtigste Wirtschaft der Welt, eine unangefochtene Seemacht und die Krone gut bei Kasse. So konnten von der Insel aus all die Adelshäuser finanziert werden, die Frankreich den Krieg erklären wollten. Es hätte beinahe keiner großen Anstrengung bedurft und Europas Bauern wären wieder in den Wirtschaftsbüchern des Adels geführt worden. Wenn nicht Napoleon ihm bei nahezu jeder Kriegshandlung zuvor gekommen und als Feldherr genial überlegen gewesen wäre. Tatsächlich müssen wir uns bei ihm für unsere heutige Freiheit bedanken. Bei dem Kaiser.

Falscher Fehler

Nicht vergessen, den kleinen Korsen zu rühmen! Dass Napoleon ein Mensch mit Fehlern war, wie wir alle, ist selbstverständlich. Dass es seine Fehler waren, die der Aufklärung zu einem ihrer Quantensprünge verholfen haben, ist schon wieder einer dieser köstlichen Scherze des Universums. Waterloo kam um Jahre zu spät. Mit Armeen hat Napoleon das Virus der Revolution durch seine Welt geschleppt, bis hin nach Ägypten und Moskau. Dagegen standen die Mächte Europas ratlos, gespalten, besiegt und neu geordnet. Das Rad der Aufklärung konnte nicht mehr zurück gedreht werden. Im Gegenteil. Es nahm rasant an Fahrt auf, um sich erst in der Zeitspanne 19.–21. Jahrhundert scheinbar zu entschleunigen.

Freiheit

Was aber kann man sich heute an Freiheit nehmen, was man nicht längst schon hat? Mit „Grüß Gott, gnädige Frau, ich bin so frei!“, zeigt eine Person lediglich an, bereits frei zu sein. „Darf ich mir die Freiheit nehmen, meinen Arm anzutragen, gnädige Frau?“, ist schon eher wert kritisch beäugt zu werden, untersuchst du das Wesen der Freiheit. Was aber gar nicht Thema dieser Betrachtung war. Es war der blutige Franzosenwitz beim Erlangen der Freiheit. Und der Adel ist nicht etwa weg. Er heißt oft nur anders.

Titelbild: Lady Godiva von John Collier, hostet by Wikimedia.Commons.

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Crash Test Dummies on Steem

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