Wie wichtig Freiheit für mich ist - ist Freiheit in Deutschland schon gestorben ?

Dieses Lied von Marius Müller-Westernhagen lief zufällig gerade im Radio, bevor ich meinen Blog-Artikel schreiben wollte, der Text hat an Aktualität immer noch nichts an Brisanz verloren :

Die Verträge sind gemacht
Und es wurde viel gelacht
Und was Süßes zum Dessert
Freiheit, Freiheit

Die Kapelle, rum-ta-ta
Und der Papst war auch schon da
Und mein Nachbar vorneweg
Freiheit, Freiheit,
Ist die Einzige, die fehlt
Freiheit, Freiheit,
Ist die Einzige, die fehlt

Der Mensch ist leider nicht naiv
Der Mensch ist leider primitiv
Freiheit, Freiheit,
Wurde wieder abbestellt
Alle, die von Freiheit träumen,
Sollen's Feiern nicht versäumen,
Sollen tanzen auch auf Gräbern
Freiheit, Freiheit,
Ist das Einzige, was zählt
Freiheit, Freiheit,
Ist das Einzige, was zählt

Besser als mit der Lied-Zeile "Freiheit, Freiheit ist das Einzige was zählt" kann man deren Bedeutung in meinem Leben kaum ausdrücken. Und diese Freiheit ist für viele leider abgeschafft, wenn man Freidenker ist, fällt einem dies täglich mehrfach auf.

Ich habe zwar die Freiheit, dieses Lied zu hören (und noch tausend andere), muss dafür offiziell GEZ-Gebühren zahlen, bzw. wenn ich ein Geschäft mit Laufkundschaft besitze, auch noch GEMA-Gebühren. Falls ich mich derer verweigere, folgt schnell der Mahnbescheid und in letzter Konsequenz dann die "Erzwingungshaft" im Gefängnis, dem absoluten Gegenteil von Freiheit. Wie frei ist man also ?

Wenn ich die heutige Zeit mit meiner Kindheit vergleiche (jaja, früher war alles besser - nein, dies ist kein Schwelgen in Nostalgie) stelle ich immer fest, wie eingeschränkt heutige Kinder aufwachsen, in einem engen Kordon von Vorschriften, Verboten und einem immer voller werdenden Termin-Kalender, der immer weniger zulässt, weil die Erwartungshaltung der Eltern und der Gesellschaft leider ständig weiter wächst. Dieser Druck auf unsere Kinder ist auch das Gegenteil von Freiheit, so wird vielen schon früh die "Freiheit auf eine glückliche und unbeschwerte Kindheit" genommen.

In meiner Kindheit wurde nach der Schule der Ranzen in die Ecke geworfen, schnell das Mittagessen verschlungen und anschliessend bis zum Sonnenuntergang Fussball gespielt, Räuber & Gendarme, Rollhockey oder einfach nur Blödsinn draussen in der Natur gebaut. Ich hatte die Freiheit, schon in der Grundschule mit meinen Klassenkameraden zur Schule zu gehen und später im Gymnasium, mit dem Rad die 4 km hinzufahren. Heutige Kinder dagegen werden von ihren "Helicopter-Eltern", soweit sie es sich denn leisten können, mit den SUV bis ins Klassenzimmer gefahren und nach der Schule wieder abgeholt. Danach dann der Musik-Unterricht, Nachhilfe, Privat-Unterricht einer 2. Fremdsprache, damit Thorben, Malte oder Luise bloß nicht zurückfallen... der Druck wird erhöht. Auch das Turbo-Abitur innerhalb von 12 Jahren ist sicherlich kein Meilenstein für die Freiheit Jugendlicher...

Nach dem Abitur muss heutzutage das Studium ruck zuck durchgezogen werden, schnell den Master machen um sich anschliessend ins Hamsterrad zu stürzen, was manche als Karriere bezeichnen...

hamsterrad-1.jpg

Ich dagegen habe nach dem Abi und der Ausbildung mein BWL-Studium ausgiebig genossen, dort habe ich Freiheit zum ersten mal gespürt und meinen Freiheitswillen gegenüber meinem Vater erstmalig richtig durchgesetzt. Ich bin zuhause ausgezogen, bekam meine erste Wohnung und wurde flügge. Durch die finanzielle Unterstützung meiner Eltern meinte mein Vater natürlich, mir Vorschriften machen zu können, wie schnell und erfolgreich ich das Studium zu absolvieren habe, was für ein kolossaler Irrtum für ihn...

Ich organisierte mir sehr gut bezahlte "Sales-Promotion-Jobs", das goldene Mobilfunk-Zeitalter hatte gerade begonnen (man konnte als guter Verkäufer von Donnerstag bis Samstag leicht 1000 DM verdienen) und so dauerte das Studium dann 17 Semester, da ich die Freiheit genoss und mein Studentenleben nur aus Jobben,Feiern und Verreisen bestand. Durch die entsprechenden Jobs beschränkte sich der Unibesuch fast nur auf die Mensa und ein bis zwei Vorlesungen maximal pro Tag. Das Leben hatte soviel mehr zu bieten :-)), mit 21 das erste Mal New York und Miami, ein Jahr später Kuba, das Leben war eine einzige Party die anscheinend nie versiegte...

Mit Ende 20 wollte ich dann doch mal was "Seriöses" und so beendete ich das Studium innerhalb von 2 Semestern "erfolgreich". Anfang der 2000´er Jahre konnte man sich als BWL´er die Jobs noch aussuchen, sie waren gut bezahlt mit Anfangsgehältern zwischen 35.000 - 45.000 Euro. Aber ich entschied mich gegen eine "9 to 5 - Anstellung" und Karriere in einem Unternehmen und machte mich im Finanzsektor mit 2 Partnern selbständig.

Auch hier, weil ich immer mehr Minimalist wurde, tendierte ich zum weniger Arbeiten und mehr Freizeit haben, denn diese verkörpert auch heute noch für mich wirkliche Freiheit. In Gesprächen mit Freunden und Bekannten stelle ich immer wieder fest, dass ich für diese Freiheit und Freizeit beneidet werde, fast alle stecken in einem engen Korsett von Erwartungen, Verpflichtungen, Normen, etc.

Ich habe mich immer dagegen gewehrt und teilweise auch aktiv bekämpft, vermutlich habe ich deshalb auch keine Familie gegründet, ich wollte immer die Freiheit haben , von heute auf Morgen abzuhauen. Dies ist mir heutzutage mit knapp 50 Jahren wichtiger denn je; gefühlt stirbt die Freiheit in Deutschland von Tag zu Tag mehr. Die Meinungsfreiheit wird immer stärker eingeschränkt, manche verlieren bereits ihre Jobs durch falsche Meinungsäußerung im Internet, in Großbritannien wurden bereits Menschen wegen Meinungen (Hate-Crimes) ins Gefängnis gesteckt.

Da ich gewisse Sympathien für Anarchie hege, nehme ich mir noch die Freiheit, keine GEZ zu zahlen und auch nicht Kranken-oder Renten versichert zu sein. Diejenigen, die sich nur in der Schafherde wohlfühlen, werden darüber erschrecken, für mich ist dies nur gelebte Selbstverantwortung, zusätzlich wird das Leben günstiger und ich muss weniger "Hamsterrad-Läufer" spielen. Diese Problematik ist den wenigsten bewusst, je mehr "großes Auto, großes Haus, viel Konsum", desto weniger Freiheit, denn dafür muss in der Regel viel gebuckelt werden und man hat weniger Freiheit.

Leider sind die meisten Menschen in Deutschland zu staatshörig und folgen blindlings Autoritäten, sie wollen im Grunde nicht frei sein. Lieber Sklaven-Aufseher auf der Plantage als wirklich frei...

Wenn man sich darüber bewusst wird, dass wir Deutschen bis Mitte/Ende August für den Staat (Steuern) arbeiten, und erst danach in die eigenen Tasche, könnte man weinen... aber alle fügen sich und es gibt gegen diese Knechtschaft immer noch keinen Aufstand...

Wirkliche Freiheit erlebt man z.B. in Ländern wie Thailand (auch land of the free) genannt, wo ich seit nun 19 Jahren immer meinen Winter verbringe, solange man keinen anderen "verletzt/stört" wird man in Ruhe gelassen und kann tun und lassen was man möchte...

Ein Bild/Foto sagt manchmal mehr aus, als 1000 Worte... in diesem Sinne :

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Freidenkern und Freiheitsverfechtern kann ich die Seite von FreiwilligFrei empfehlen, hier findet Ihr viele wichtige Denkanstöße und gut gemachte Videos !

Ansonsten sollte der Klassiker "um frei zu sein bedarf es wenig und wer frei ist, ist ein König" jeden zur Selbstreflexion anstoßen. Wie unfrei viele mittlerweile geworden sind, speziell in Hinsicht Smartphone, Tablet, Social-Media, darüber könnte ich eine eigene Abhandlung schreiben. Mir fällt es immer häufiger auf, dass Personen, teilweise sogar Freunde während eines Gespräches ständig auf ihren Geräten rumdaddeln, was ich demnächst auch mit entsprechenden Kommentaren in einem solchem bedienen werde ;-)

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