Was ist Freiheit?


Quelle: pixabay.


In meinem letzten Artikel beschäftigte ich mich, wie schon des Öfteren zuvor, mit dem Ringen des Individuums um seine Selbstbestimmtheit und Freiheit in heutigen 'modernen' Gesellschaften, in denen unter dem Vorwand, mehr Sicherheit zu gewähren, zunehmend Freiheitsrechte eingeschränkt werden, was bei Weitem nicht nur, aber eben auch den freien Umgang mit Kryptowährungen betrifft.
Die Welt wird immer mehr zum "Flughafen": Allein die Gewissheit bzw. der Glaube, ständig überwacht zu werden, ändert sich das Verhalten der Menschen signifikant. Das nenne ich das Gegenteil von Freiheit, deren Teilaspekte unter anderem sind, unbeobachtet kommunizieren, seine Meinung frei äußern oder auch sein eigenes Geld ohne das Mitwissen von Banken und Staat verwenden zu können.


Mein Beitrag zur #freiheitswoche.


Auch heute geht es mir um Freiheit, allerdings nicht um diesen eher politischen Aspekt der Wahrung der Freiheit des Bürgers im Hinblick auf einen immer datengierigeren und nach vollständiger Kontrolle strebenden Staat, sondern um meine persönliche Sichtweise darauf, was mir selbst als Individuum am wichtigsten ist, um mich frei fühlen zu können.
Ich klinke mich zu diesem Zweck einfach mal in die von @kadna initiierte #freiheitswoche ein und hoffe, damit nicht gegen irgendwelche Regeln zu verstoßen ... :)


Vielen Mitmenschen bedeutet Freiheit erstaunlich wenig!


Durch Diskussionen mit Mitmenschen wurde mir klar, dass frei zu sein bzw. sich frei zu fühlen für viele Gesprächspartner einen deutlich geringeren Stellenwert als für mich selbst besitzt - eine Erkenntnis, die mich doch immer wieder überraschte. Häufig hieß es, solange man über einen sicheren Job verfüge sowie Familie und soziale Kontakte habe, sei die Welt im Großen und Ganzen doch letztlich in Ordnung (man könne ja versuchen, trotz äußerer Zwänge innerlich frei zu bleiben ...).
Vielen Menschen (ja, wahrscheinlich der großen Mehrheit) ist ein durch Normen und strukturierte, immer gleiche Abläufe geregeltes und dadurch riskoärmeres und einfacheres Leben vermutlich lieber als ein möglichst freies, jedoch mit mehr Eigenverantwortung und Risiko verbundenes. Finanziell abhängig von einer oft unbefriedigenden Arbeit zu sein oder sich nach einem von anderen vorgegebenen Tagesablauf richten zu müssen, beeinträchtigt andere Menschen offensichtlich deutlich weniger als mich.
Für mich bedeutet mich nicht frei zu fühlen zugleich nicht wirklich glücklich sein zu können. Freiheit alleine macht zwar nicht glücklich, ist aber in meinem Fall ein essenzieller Bestandteil des Glücks.


Freiheit = Selbstbestimmtheit!


Eine grundlegende Bedingung dafür, mich frei und erfolgreich zu fühlen, ist es, so selbstbestimmt wie möglich leben zu können. Dazu gehört es, frei über meine Lebenszeit zu verfügen, das inkludiert z. B., selbst zu entscheiden, was ich wann (und von wo aus) tue, ohne mir meinen Tagesablauf von Arbeitgebern, Geschäftspartnern oder staatlichen Stellen diktieren zu lassen. Solange ich mir beispielsweise einen Wecker stellen muss, weil jemand anderes das von mir erwartet, bin ich nicht frei!


Von der Notwendigkeit ausreichender finanzieller Ressourcen.


In der Welt, so wie sie heute ist, lässt sich diese Art von Freiheit (leider) meist nur durch hinreichende finanzielle Ressourcen erreichen. Genau aus diesem Grund - nicht etwa, weil ich materielle Besitztümer als Selbstzweck sähe oder gar ein Luxusleben führen wollte - strebe ich nach finanzieller Unabhängigkeit. Zwanghaft materiellen Gütern hinterherzujagen oder aus purem Geltungsdrang der Kaste der Wohlhabenden angehören zu wollen, wäre in meinen Augen genau das Gegenteil von Freiheit ...


Eigene Bedürfnisse > Erwartungen anderer!


Ein Aspekt von Freiheit ist, die (oft unausgesprochenen) Erwartungen anderer nicht stets zwanghaft erfüllen zu wollen, betreffe es nun beispielsweise Bekleidungskonventionen oder den Wunsch, einer bestimmten Meinung zuzustimmen. Wem ich wichtig bin und wer mich mag, der akzeptiert mich so wie ich bin. Der Versuch, ständig den Erwartungen anderer zu entsprechen (sei es aus Bequemlichkeit, um sich beliebt zu machen oder berufliche Vorteile zu ergattern), macht unfrei und weist nicht gerade auf ein gesundes Selbstbewusstsein hin. Auch Gruppendruck ist nur so stark, wie man selbst das zulässt.


Von der Korrelation zwischen Zufriedenheit und Freiheit.


Im Laufe meines bisherigen Lebens korrelierte mein Zufriedenheitsgefühl meist relativ stark mit dem Freiheitsgrad, den die jeweilige Lebenssituation zuließ:
Während der Schulzeit war ich trotz guter Noten oft eher unglücklich. Alles war vorgegeben, es gab nur wenige Freiheiten, und noch dazu musste ich viel zu früh aufstehen!
Als Student an der Uni fühlte ich mich direkt viel freier und um Welten besser.
In den meisten 'normalen' Jobs war ich durchaus erfolgreich, aber oft nicht glücklich.
Als 'selbstständig' Wettender, Investor in Kryptowährungen oder 'freier Autor' auf Steemit fühlte/fühle ich mich selbstbestimmt und zufrieden. Was denken wohl 'solidere' Menschen über jemanden wie mich? In meinem engeren familiären Umfeld gibt es nicht wenige, die sich immer dann große Sorgen machten, wenn ich mich am besten und freiesten fühlte und erst zufrieden waren, wenn ich nach außen hin ein scheinbar normales aber dennoch tatsächlich unfreies Leben führte. Nun, wie gut, dass es, wie oben gelernt, :-) zur Freiheit ja gehört, nicht ständig seine eigenen Bedürfnisse zu verleugnen, um die Erwartungen und Hoffnungen anderer erfüllen zu wollen ...
Vielleicht hätte mir auch eine berufliche Selbstständigkeit gut gefallen, aber staatliche Regulierung und Bürokratie schreckten mich stets ab (allein schon als PV-Anlagenbesitzer plötzlich als 'selbstständig' - da 'Stromverkäufer' - eingestuft zu werden und massenhaft Formulare ausfüllen zu müssen, weckte nicht gerade ein Bedürfnis nach "mehr davon" ).


Und die Zukunft ...?


Zurzeit läuft es wieder auf eine Auszeit vom 'normalen' Leben hinaus: Ab Mitte Juli werde ich für mindestens ein Jahr nicht arbeiten (und stattdessen unter anderem auf ertragreiche Steemit-Artikel hoffen). Was danach kommt, steht noch in den Sternen.
Mir ist diese unterschwellige Empfindung von Angst und Haltlosigkeit nicht fremd, die im Hintergrund lauert und auf jene Momente wartet, in denen die Euphorie eines Gefühls der Befreiung vorübergehend das Bewusstsein wieder freigibt. :)
Ich kenne aber auch auch das Gefühl, im 'goldenen Käfig' gefangen, im eigenen Saft zu schmoren, voller Selbstvorwürfe, sich durch gelegentlich hingeworfene Beschwichtigungshappen (Gehalt etc.) dazu korrumpieren zu lassen, Arbeit auf eine Art zu verrichten, wie ich das nicht für sinnvoll halte ("Lieber schnell und billig als Qualität." ist allzu oft das Motto der heutigen Zeit), nach einem Rhythmus zu leben, der nicht meiner ist und aus purer Bequemlichkeit die dringend nötigen Entscheidungen hinauszuzögern.


Respektiere die Freiheiten anderer!


Selbstbestimmtheit bedeutet für mich übrigens nicht, aus purem Selbstzweck Regeln zu überschreiten oder mir Freiheiten zu nehmen, welche die Freiheiten anderer beschneiden würden. Es bedeutet, mein Leben möglichst so führen zu können, wie es meinem Wesen und meinen inneren Bedürfnissen und Wünschen entspricht (das wünsche ich jedem anderen auch).

Verschiedene Menschen werden Freiheit verschieden definieren, teilweise sicherlich ganz anders als ich hier ... "Freiheit" ist also, wenn genau das eintritt, was jemanden sich frei fühlen lässt (so unterschiedlich das bei den einzelnen Menschen auch sein mag). :)

H2
H3
H4
3 columns
2 columns
1 column
245 Comments
Ecency